Zum Erfolg von Reinhold Immler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, für die Gesellschaft nachhaltig Nutzen stiften oder Freude bereiten zu können. Mit zunehmendem Alter wird Erfolg allerdings relativiert. Erfolg ist oft sehr kurzlebig. Was heute noch ein Erfolg ist, kann morgen schon ein Mißerfolg sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich. Ich entwickelte im Lauf meines Berufslebens zahlreiche Systeme und Produkte, die noch heute nutzbringend im Einsatz sind. Auch im privaten Bereich habe ich einiges geschaffen, etwa ein Haus mit Garten, das meiner Familie und mir nachhaltig Lebensqualität bietet und Freude bereitet. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren in erster Linie die Mitarbeiter in meinem Umfeld. Sich mit guten, durchaus auch kritischen Mitarbeitern zu umgeben ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Mein Beitrag zum Erfolg besteht in Optimismus und der Freude an der Arbeit. Ich bin auch bereit, wenn es erforderlich scheint, andere Wege zu gehen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es gibt zwei Blickwinkel: Entweder man sieht in erster Linie die Chancen, oder man sieht die Risken. Ich bin sicher ein Verfechter des ersten. Liegen die Chancen am Tisch, mache ich natürlich auch eine Risikoanalyse. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Um erfolgreich zu sein, muß man sich von der Masse abheben. Daher ist Originalität zweifellos der bessere Weg. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gab immer wieder Vorgesetzte, die eine gewisse Vorbildwirkung auf mich hatten. Wer mich allerdings wirklich beeindruckte und durch seinen Mut prägte, ist Michail Gorbatschow. Er traute sich, andere und neue Wege zu gehen, und veränderte durch seinen Mut die Welt zum Positiven.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung meines bisherigen Berufslebens erfuhr ich bei meinem Abschied von der Spardat: Meine Kollegen und Vorgesetzten ließen ein eigenes Buch mit anerkennenden Beiträgen gestalten und drucken. Das hat mich sehr berührt. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ausbildung und Berufserfahrung sind natürlich wichtige Faktoren. Fehlendes Know-how kann ein Mitarbeiter durch Praxis und Lernbereitschaft aufholen, aber wenn er nicht ins Team paßt, wird es schwierig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
„Wenn du ein Schiff bauen willst, trommle nicht die Männer zusammen, um Holz zu sammeln, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.“ Dieses Zitat von Antoine de Saint-Exupéry trifft meine Ansicht von Motivation sehr gut. Jeder Mitarbeiter braucht eine Vision, an die er glauben kann. Die Vision muß eine Herausforderung sein, die aber auch erreichbar ist. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser USP ist es, effizient und rasch die besten Bewerber für eine ausgeschriebene Position auszuwählen, sowie den Bewerbern auf Knopfdruck die besten Jobinserate anbieten zu können. Das von uns dafür entwickelte Matching-System ist sicher eine unserer großen Stärken. JoinVision besteht allerdings erst seit Anfang 2006, sodaß weitere Verbesserungen möglich und nötig sind. Die Innovationskraft ist ebenfalls ein großer Pluspunkt unseres Unternehmens.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit ich selbständig bin, kann ich Beruf und Privatleben wesentlich besser vereinbaren, da ich mir die Zeit frei einteilen kann. Ich kann mich beispielsweise am späten Nachmittag meiner kleinen Tochter widmen, und abends, wenn sie bereits schläft, weiterarbeiten. Das war im Angestelltenverhältnis schwieriger. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuchte früher sehr viele Seminare, Kurse und Kongresse. Heute beschränkt sich meine Fortbildung auf die Lektüre von Fachmagazinen und Fachbüchern. Dafür wende ich drei bis vier Stunden pro Woche auf. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Kümmere dich weniger um banale Alltagsprobleme, wende deine Energie für die nützlichen und wesentlichen Dinge auf.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir wollen JoinVision am deutschsprachigen Markt und in weiterer Folge in den neuen EU-Ländern etablieren. Das Ziel ist es, ein Key Player bei der Vermittlung von IT-Jobs im Internet zu werden.
Ihr Lebensmotto?
Vergeude keine Energien für Belanglosigkeiten.