Zum Erfolg von Franz Seidl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, seine Ziele und Vorstellungen im wesentlichen zu erreichen. Die Zufriedenheit, die sich einstellt, ist der Lohn für die geleistete Arbeit. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Überdurchschnittliches Engagement und Leistungsbereitschaft, gepaart mit Durchsetzungsvermögen einerseits und Kompetenz andererseits, sind die Eckpfeiler für nachhaltigen Erfolg.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ob man erfolgreich unterwegs ist, sieht man bereits an den jährlichen Rechnungsabschlüssen, deren Ergebnisse durchwegs über dem Durchschnitt vergleichbarer Institute lagen. Die äußeren Zeichen des Erfolges haben sich in den notwendigen Um- und Erweiterungsbauten des Geschäftslokales gezeigt. Ich bin nun schon seit mehr als drei Jahrzehnten hier tätig, und in meine Zeit fallen bereits drei Umbau- bzw. Erweiterungsphasen in der Hauptanstalt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das Geldgeschäft an sich erfordert Achtsamkeit und Weitsicht, und ich kann heute sagen, daß das ganze Team im Risikobereich - das heißt, bei Kreditvergaben - äußerst vorsichtig agiert hat. Dies erachte ich als positiv, weil sich ein Fehler in diesem Bereich nur schwer wieder ausmerzen läßt. Hier am Land kennt man sich, somit ist es oft schwierig, einmal Nein zu sagen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Die Zeit, in der ich aufgewachsen bin, hat mich sicherlich beeinflußt. Kurz nach dem Krieg mußte man auf vieles verzichten und sparsam leben. Ich glaube, dieser Denkweise bin ich noch immer verhaftet, obwohl es uns ja heute gut geht. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Für das Bankgeschäft ist es unerläßlich, daß die Bevölkerung einen Arbeitsplatz und demnach ein Einkommen hat. Wenn die Arbeitslosigkeit noch mehr steigt, wird die Schere zwischen Arm und Reich noch größer, der Unfrieden und die Kriminalität nehmen zu. Hier ist die Politik gefordert. Von der Ostöffnung profitieren wir im Augenblick ja noch, ich hoffe aber, daß unsere Nachbarländer in der Übergangsfrist bereits selbst genug Arbeitsplätze schaffen können. Sozialer Friede ist wichtig, und dieser beruht auf einem soliden Einkommen. Den Banken geht es heute gut, weil es auch der Bevölkerung und damit unseren Kunden gut geht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine ganz wesentliche Rolle, da sie es ja sind, die unsere Kunden betreuen. Die Bedingungen aller Banken unterscheiden sich nicht gravierend voneinander, sodaß es großteils vom Kundenbetreuer abhängt, ob der Kunde ein zufriedener Kunde ist und damit die Basis für eine weitere fruchtbringende Geschäftsverbindung schafft.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Der finanzielle Ansporn in Form eines angemessenen Gehalts ist Grundbedingung. Laufende Schulungen und damit verbunden hohe fachliche Kompetenz sind Voraussetzung, eigenverantwortlich erfolgreich arbeiten zu können. Von einem Produkt, das verkauft werden soll, muß die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter überzeugt sein. Bei den verschiedenen Produkten werden Ziele vereinbart, regelmäßig aktualisiert und schlußendlich auch Prämien ausgeschüttet. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Konkurrenz ist in unserer Region sehr groß. Es gibt mit den drei Mitbewerbern eine bankmäßige Überversorgung. Ich sehe in der Konkurrenz den Antrieb für Aktivitäten und mehr Qualität. Aus meiner Sicht ist das Verhältnis zu den Mitbewerbern vor Ort sehr gut.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich sehe die räumliche Nähe von Wohnung und Arbeitsplatz positiv hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Arbeit und Freizeit gehen für mich fließend ineinander über. Man ist immer im Dienst - immer für die Kunden erreichbar bzw. vom Kunden greifbar. Ein Vorteil bei kleinen Strukturen, der sicher auch Nachteile mit sich bringen kann. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich nehme die firmenintern angebotenen Weiterbildungen, wie etwa Kurse im Bereich Persönlichkeitsbildung, in Anspruch und wende dafür etwa eine Woche pro Jahr auf. Laufend finden zudem Produktschulungen und Verkaufstrainings für die Mitarbeiter statt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in guter Gesundheit meine Pensionierung - die kurz bevorsteht - erleben und den Betrieb geordnet an meine Nachfolger übergeben.