Zum Erfolg von Leopold Scheuch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg definiere ich mit Tun, mit Handeln. Man muß ständig in Bewegung bleiben und versuchen, seine Ideen umzusetzen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe keinerlei Berührungsängste und gehe gerne auf die Menschen zu. Ich war 25 Jahre Feuerwehrkommandant, Obmann des Sportvereins und 36 Jahre Gemeinderat. Als sogenannter Vereinsmeier kann ich nicht Nein sagen und bin immerzu bestrebt, meinen Mitmenschen zu helfen. Mein Fachwissen war hierbei natürlich von Vorteil. Das Ergebnis eines Abschlusses muß für beide Parteien akzeptabel sein.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wöchentliche Terminplanung, Pünktlichkeit und das konsequente Verfolgen seiner Ziele sind wichtig, um voranzukommen. Meines Erachtens ist vieles machbar, wenn man nur will. Ich kenne keinen Streß, den Umgang mit Krisensituationen habe ich in der Feuerwehrschule gelernt. Wenn ich überlastet bin, schalte ich ab und widme mich der betreffenden Angelegenheit später. Als praktizierender Christ nütze ich eine Stunde am Sonntag, um in mich zu gehen und Kraft zu sammeln.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe mir in der Früh noch nie gewünscht, daß der Tag bereits vorbei ist. Ich habe immer gerne gearbeitet und die Arbeit als Hobby betrachtet. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, daß jeder Abschnitt meines Berufslebens schön war. Im Vordergrund stand sicherlich mein Wille, den Menschen zu helfen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gibt wohl keine bestimmte Person, die meinen weiteren Werdegang entscheidend geprägt hat. Geleitet hat mich stets ein Motto, das in meinem Lehrbetrieb auf die Wand gemalt war: „Unser Grundsatz jederzeit - ist Gewissenhaftigkeit“.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Engagement im Beruf war nur durch das Verständnis meiner Frau möglich. Unsere Tochter hat jedoch unter meiner ständigen Abwesenheit gelitten, auch wenn ich bestrebt war, nach Möglichkeit das Wochenende mit der Familie zu verbringen. Wir haben außerdem zwei Hektar Weingärten bewirtschaftet und ein Haus gebaut. Ich bin aktiver Radfahrer und unternehme mit dem Verein auch anspruchsvollere Touren.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Permanente Weiterbildung erachte ich als äußerst wichtig. Obwohl ich schon in Pension bin, besuche ich immer noch Verkaufsseminare, wo ich wieder etwas Neues erfahre und auch den Austausch mit meinen Kollegen sehr schätze. Es ist einfach wichtig, über seinen Tellerrand zu schauen. In der Vergangenheit habe ich selbst an die 15 Jahre lang Seminare geleitet, zu den Themen Werbung, Organisationsaufbau und gesetzlichen Bereichen wie etwa Kanal- oder Bauordnung.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich wünsche mir für die Jugend, daß sich die wirtschaftliche Situation verbessert. Die Arbeitsplätze werden nicht mehr, und der Zuzug nach Österreich ist enorm, da sich jeder in unserem Land ein besseres Leben erhofft. Dabei muß darauf geachtet werden, daß Europa nicht von jenen überlaufen wird, die sich nicht integrieren wollen. Bei der Gesetzgebung wünsche ich mir, daß eine gemeinsame europäische Linie gegeben ist. Politik, Gesellschaft und Wirtschaft sind hier in gleichem Maße gefordert.