Zum Erfolg von Cornelia Simion
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Zufriedenheit und Treue meiner Patienten, die dazu führten, daß sich ein großer Patientenstock entwickelte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden. Ich habe in einem bewegten Leben einiges erreicht, und ich denke, es ist sehr wichtig, auch zufrieden sein zu können.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Sehr wesentlich war und ist, daß ich gut mit Menschen umgehen kann. Es ist wichtig, mit Menschen kommunizieren zu können und ihnen dadurch zu zeigen, daß man sie respektiert. Ich hatte auch eine sehr schwere Kindheit, ich ging jeden Tag zehn Kilometer zu Fuß zur Schule und am Abend zurück. Dadurch wird man wohl auch gehärtet. Ich fehlte nicht einen Tag während meiner ganzen Schulzeit.Ist es für Sie als Frau im Beruf schwieriger, erfolgreich zu sein? In meinem Bereich denke ich, daß es keinen Unterschied gibt, habe aber sehr viele männliche Patienten. Schließlich ist der Mund einer der sensibelsten Bereiche für einen Menschen, vielleicht liegt es auch daran.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, das war drei Jahre nach der Übernahme meiner Ordination. Ich begann ohne Kassenverträge, und dennoch konnte ich sehr bald davon leben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Vorbilder waren meine Lehrer an der Universität und selbstverständlich meine Eltern, die mir Disziplin beibrachten. Mein Vater war ein sehr beliebter Schuldirektor und meine Mutter Musiklehrerin. Sie waren für mich gute Beispiele für das Verhalten im Leben im allgemeinen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Vor allem die Zufriedenheit meiner Patienten. Die Ärztekammer wählte mich als Vertrauensärztin für die Rumänen in Wien, was mich sehr überraschte und mir auch als Anerkennung meiner Leistung erscheint.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Problem der Zeit. Ich versuche, auch eine gute Mutter und Hausfrau zu sein, und ich hatte nie die nötige Zeit, die ich in die Weiterbildung hätte investieren wollen. So hätte ich gerne Kurse für Implantologie besucht.Welche sind die Stärken Ihrer Ordination? Meine Stärken sind prophylaktische Behandlung, ästhetische Restauration, kosmetische, individuell gestaltete Zahnprothetik und kleine Chirurgie.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Mann arbeitet in der Ordination mit, so daß wir doch sehr viel zusammen sind. Er hilft mir als Ordinationshilfe, und da er die Patienten nun schon sehr gut kennt, kann er dazu beitragen, daß die Wartezeiten sehr gering gehalten werden. Wir haben zwar zuweilen verschiedene Interessen - er interessiert sich mehr für Sport, ich mehr für Kultur -, dennoch unternehmen wir auch sehr viel gemeinsam.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die jungen Leute sollten mehr Konsequenz und Seriosität an den Tag legen und mehr in die Tiefe gehen. Sie sollten sich auch in Geduld üben und nicht erwarten, daß sich alles über Nacht erfüllt. So mancher junge Kollege richtet sich gleich zu Beginn seiner Laufbahn eine riesengroße Praxis ein, die er dann nicht finanzieren kann, das ist sehr gefährlich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte gesund bleiben und so lange es geht in meiner Praxis arbeiten.