Zum Erfolg von Brigitte Fenninger-Gruber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, sagen zu können, dass ich glücklich bin, dass mein soziales Umfeld und mein Beruf ausgeglichen sind. Meines Erachtens muss man irgendwann einmal sagen können, dass man mit dem, was man erreicht hat, zufrieden sein kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In gewisser Weise schon, aber ich habe mir darüber noch nicht wirklich Gedanken gemacht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich war immer selber verantwortlich für mein Tun. Wenn ich mir ein Ziel gesteckt habe, dann habe ich es zielstrebig verfolgt. Seinen Erfolg hat jeder selbst in der Hand.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit vollem Einsatz. Ich finde Herausforderungen immer sehr schön - ich brauche sie auch, da es sonst langweilig wird.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich bin eine Frau in einem Frauenberuf, doch ich denke, dass es generell sicher schwieriger für Frauen ist. Männliche Unternehmer haben einen besseren Status als Frauen, sie erhalten auch mehr Anerkennung.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit etwa fünf Jahren, wir vergrößerten damals das Geschäft, und ab diesem Zeitpunkt lief es ausgezeichnet.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Es ist nicht gut, auf Dauer zu imitieren. Wesentlich ist, authentisch und innovativ zu sein.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das war zum einen meine Ausbildnerin, Frau Monika Ruderstaller. Von ihr habe ich gelernt, immer hundert Prozent zu geben. Zum anderen haben mich meine Eltern sehr geprägt, sie standen immer hinter mir und meinen Entscheidungen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Familie traut mir sehr viel zu. Es war für alle irgendwie normal, dass ich das alles schaffe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Bis jetzt spielen Mitarbeiter in meinem Unternehmen noch keine große Rolle.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ihre Arbeitsweise muss passen, ebenso die Chemie zwischen uns.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ein wichtiger Motivationsfaktor ist Lob für gute Leistungen, auch lade ich sie manchmal zum Essen ein und bezahle ihnen Seminare.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie wissen, dass ich über ein fundiertes Wissen verfüge, und kommen öfters zu mir, wenn sie Fragen haben. Ich denke, als kompetente Chefin gesehen zu werden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Kunden sind mit unseren Leistungen äußerst zufrieden, das hören wir immer wieder.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Bis zu einem gewissen Grad ist Konkurrenz gesund, da sie den nötigen Ansporn darstellt. Ich sehe Konkurrenz als etwas Positives.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe eigentlich kaum Privatleben. Da mein Mann auch großes berufliches Engagement an den Tag legt, haben wir beide wenig Freizeit.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Monat bis zu drei bis vier Tagen. Ich suche mir auch selbst Weiterbildungsmaßnahmen, die mich interessieren, zudem werden alle zwei Monate Seminare von unseren Lieferanten angeboten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte nicht zuviel über die Dinge nachdenken, sondern die Herausforderungen auf sich zukommen lassen. Wenn man sich selbständig machen möchte, sollte man es einfach tun und keine Probleme heraufbeschwören. Ich rate zum Mut zur Herausforderung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte ab Mitte nächsten Jahres selbst ein bisschen weniger arbeiten, wobei das Geschäft genauso gut laufen soll. Ich will auch expandieren, vielleicht durch die Zusammenarbeit mit einem Hotel.