Zum Erfolg von Sandro Lassmann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich binde Erfolg nicht an materielle Dinge, sondern stecke mir in bestimmten Abständen kleinere und größere Ziele, wobei die kleinen auf die großen Ziele abgestimmt sind. Erreiche ich diese Ziele auf einem Weg, der mir nicht schadet - indem ich beispielsweise andere Bereiche nicht vernachlässigen muß -, sehe ich das als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, es war immer mein Ziel, gemeinsam mit Partnern eine führende Rolle in einem Unternehmen zu spielen. Das ist mir gelungen, und ich fühle mich daher auch erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin einerseits ein Basis-Logiker-Typ und vertraue auf Zahlen und Fakten, auf der anderen Seite bin ich auch ein fürsorglicher Typ mit hoher sozialer Kompetenz. Diese Mischung ist für einen beratenden Beruf ideal. Außerdem wurde mir an der Fremdenverkehrsschule sehr viel zum Thema Dienstleistung vermittelt, was sicher auch ein Vorteil war. Gerade in der Unternehmens- und Finanzierungsberatung ist die Dienstleistungsorientierung enorm wichtig. Aber ein wesentlicher Punkt, um auf lange Sicht erfolgreich zu sein, ist der Spaß an der Arbeit. Es hat keinen Sinn, einen Job zu machen, wenn ich mich tagsüber schon auf den Feierabend freue. Ich muß mit Leib und Seele dabei sein und auch bereit sein, gegebenenfalls etwas mehr zu leisten, um mein Ziel zu erreichen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich bewundere Menschen, die aus eigener Kraft erfolgreich wurden, ohne großartig studiert zu haben. Auch Günther Walcher ist ein solcher Praktiker, der mit relativ kleinem Startkapital etwas Großes erreichte. Er gründete 1975 das Unternehmen SkiData, schrieb damit eine einzigartige Erfolgsgeschichte und blieb trotzdem auf dem Boden. Er ist inzwischen auch bei Lenox als Mentor und Berater im Hintergrund aktiv. Mein Freund Daniel Gärtner, ebenfalls Geschäftsführer in unserem Unternehmen, ist auch eine wichtige Persönlichkeit auf meinem beruflichen Weg.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich habe eine sehr gute Beziehung zu meiner Klientel. Die schönste Anerkennung für mich ist, wenn mich bestehende Kunden an Neukunden empfehlen. Das zeigt, daß meine Arbeit gut ist und Qualität dahintersteht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Der Unternehmenserfolg hängt von jedem einzelnen Mitarbeiter ab, daher spielen sie die zentrale Rolle. Das beginnt schon an der Basis. Ich mache alles, was Reporting und Monatsanalysen betrifft. Sind die Zahlen, die mir übermittelt werden, falsch, kann ich noch so viel analysieren - es wird nie stimmen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich halte nichts von Mitarbeitern, die darauf warten, bis man ihnen eine bestimmte Aufgabe gibt. Sie müssen mitdenken und mitgestalten. Außerdem lege ich Wert auf eine gewisse Kontinuität. Ein Jobhopper, der alle drei Monate die Firma wechselt, paßt nicht in unser Unternehmenskonzept. Das persönliche Bewerbungsgespräch führe ich locker und unverkrampft, um den Menschen möglichst ehrlich kennenzulernen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Jeder Mitarbeiter muß seinen Bereich so gestalten können, daß er sich Ziele setzen und Erfolg haben kann. Wir übertragen den Kollegen sehr viel Eigenverantwortung und geben ihnen so die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Es ist jedem bewußt, daß auf der eigenen Arbeit die Arbeit des nächsten aufbaut. All diese Dinge waren auch für mich, als ich bei Lenox begann, die größte Motivation. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Lenox wurde im Jahr 2000 als Capital Management Gesellschaft gegründet. Wir suchten damals Beteiligungen am Telekommunikations- und Technologiesektor aus und führten die Bewertungen durch. In den folgenden Jahren gingen wir einige Beteiligungen ein und haben nun einen neuen, etwas erweiterten Ansatz gefunden: Lenox ist aktiver Businesspartner für die Unternehmen und berät sie aktiv. Ein Beispiel: Wir unterstützen und beraten eine Firma bei einem Förderungsantrag. Geht dieser Antrag durch, ist unsere Arbeit - im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmensberatern - nicht abgeschlossen, sondern wir setzen unsere Betreuung fort. Wir haben mit Daniel Gärtner einen weiteren Partner ins Boot geholt und dadurch unsere Kernkompetenz Förderung und Finanzierung um die Consultingbereiche Marketing und Vertrieb erweitert. Auch hier geht es nicht nur um die Erstellung eines Konzeptes, sondern auch um die praktische Umsetzung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Lebenspartnerin blieb zweieinhalb Jahre bei unserem Sohn Luca zu Hause, was ich für sehr wichtig halte. Wenn die Mutter relaxed ist und keinen Streß hat, färbt das stark auf das Kind ab. Er ist extrem ausgeglichen und hat so gut wie nie Streßsituationen. Ich versuche schon, Beruf und Familienleben zu trennen, was natürlich nicht immer funktioniert. Ich würde aber nie mit meiner Partnerin in der gleichen Firma arbeiten, da sonst eine Trennung von Beruf und Privat fast unmöglich wird. Unter der Woche arbeite ich sehr viel, das Wochenende gehört aber der Familie. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Obwohl ich ein gestandener Praktiker bin und nie studieren wollte, absolviere ich seit 2005 nebenberuflich einen Lehrgang zum MBA, Master of Business Administration. Das macht viel Spaß, und heute habe ich auch einen ganz anderen Zugang dazu.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein nächstes Ziel ist es, die Firma Lenox weiter aufzubauen und nachhaltig am Markt zu etablieren, aber auch Beteiligungen mit anderen Firmen einzugehen. Langfristig möchte ich finanziell unabhängig sein, aber trotzdem werde ich mich mit 50 Jahren nicht zur Ruhe setzen. Dazu macht mir die Arbeit zu viel Spaß.