Zum Erfolg von Thomas Pfannhauser
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich habe viel in die Firma investiert und mir in Horn ein Haus gekauft. Die finanziellen Belastungen sind also recht hoch, daher definiere ich den Erfolg derzeit für mich über den Verdienst. Wenn der Betrieb läuft und der Umsatz stimmt, bin ich erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zunächst gefällt mir und interessiert mich die Tischlerei, mir macht der Beruf einfach Freude. Schon in der Schule wollte ich Tischler werden. Daß ich heute mit einem eigenen Betrieb selbständig bin, war dann eher Zufall und hat sich so ergeben.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich bin so, wie ich bin und gehe meinen Weg. Ich halte nichts davon, andere Leute zu imitieren, daher ist Originalität sicher besser.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Es ist sehr schwierig, gute und verläßliche Mitarbeiter zu finden. Auf diesem Sektor ist mir schon einiges untergekommen, da könnte ich ganze Bücher schreiben. Bei der Auswahl achte ich zunächst auf sein Auftreten und die Umgangsformen. Beim Arbeiten sehe ich dann relativ rasch, ob sich der Bewerber geschickt anstellt und für den Job geeignet ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben gleitende Arbeitszeit und ich bin recht flexibel und entgegenkommend, wenn es um freie Tage oder Urlaub geht. Ab und zu gibt es auch ein kleines Trinkgeld, oder wir gehen gemeinsam auf einen Kaffee.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind sehr flexibel und arbeiten genau und verläßlich. Wir machen Möbel, Wohnzimmerverbauten, Küchen, Fenster und Türen, Parkettböden, individuelle Wand- und Deckengestaltung sowie Restaurierungen. Wir haben auch schon ein Lokal in der Lugner City eingerichtet. Grundsätzlich erledigen wir alle Tischlerarbeiten, inklusive Fußböden schleifen und Lackierarbeiten. Einzige Ausnahme sind freihängende Stiegen und Wintergärten, da uns dafür die Maschinen und der Platz fehlen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt in meinem Bezirk nur zwei oder drei Mitbewerber, die Konkurrenz ist also nicht sehr groß. Da gibt es keine Probleme.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Unter der Woche stehe ich um 4 Uhr 30 auf, fahre von Horn nach Wien in die Firma und komme abends nie vor 19 Uhr nach Hause. Das Wochenende verbringe ich meist mit Planen, Zeichnen und dem Erstellen von Kostenvoranschlägen. Meine Freundin unterstützt mich bei administrativen Dingen und in Büroangelegenheiten. Zu Beginn meiner Selbständigkeit haben wir alles besprochen, und sie war einverstanden. Natürlich ist sie nicht glücklich, daß durch den Beruf und die Firma fast keine Zeit für uns bleibt. Aber wir haben uns für diesen Weg entschieden, und jetzt ziehen wir das auch durch.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Selbständigkeit ist im Tischlereigewerbe kein Honiglecken. Man muß sich darum kümmern, daß genügend Aufträge vorhanden sind, man ist für die Mitarbeiter verantwortlich und muß speziell zu Beginn wahnsinnig viel arbeiten. Daher sollte dieser Schritt gut überlegt sein. Wer den Beruf des Tischlers ergreifen will, muß Interesse am Arbeiten mit Holz haben und handwerkliches Geschick mitbringen. Einsatzbereitschaft und Arbeitswille sind ganz wesentlich, sonst wird man es nicht weit bringen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein nächstes Ziel ist es, den Betrieb noch besser zum Laufen zu bringen und eventuell noch einen zweiten Mitarbeiter und einen Lehrling aufzunehmen. Dann kann ich mir hoffentlich auch meine Zeit besser einteilen und mich etwas mehr meiner Freundin und meinem Privatleben widmen.