Zum Erfolg von Martin Steindl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, ein wichtiges Ziel, das ich mir gesetzt habe, zu erreichen, ohne dabei einem anderen Menschen zu schaden. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Faszination des Zusammenspiels von guter chirurgischer Technik, gutem Material sowie der Bioaktivität des menschlichen Körpers war ausschlaggebend, mich auf die Orthopädie und orthopädische Chirurgie zu spezialisieren. Dieses Ziel habe ich mir sehr früh gesetzt und konsequent an der Umsetzung gearbeitet. Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren und sind die positiven Rückmeldungen meiner Patienten, mein handwerkliches Geschick, meine positive Lebensgrundeinstellung, meine Ehrlichkeit und Verläßlichkeit sowie Fleiß und Humor.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche mich der Herausforderung zu stellen. Ziel ist, diese rasch anzugehen und nicht auf die lange Bank zu schieben. Wenn das gut gelingt, kann ich daraus wieder Kraft und Energie gewinnen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolgreich empfand ich mich ab dem Tag, an dem ich den Patienten zum ersten Mal als Arzt gegenüber trat. Es war nach dem Studium, das für mich eher belastend war.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Professor Karl Zweymüller, an dessen Seite ich bis zu seiner Pensionierung als Klinikchef arbeiten durfte. Er ist einer der Pioniere der zementfreien Hüftendoprothetik weltweit. Seine Art der Qualitätskontrolle neuer Entwicklungen auf dem Gebiet der Hüftchirurgie und die Begeisterung für Beobachtungen von Ein- und Umbauprozessen des Knochens um Prothesenoberflächen haben mich sicher schon früh geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die für mich persönlich wichtigsten Anerkennungen sind die positiven Rückmeldungen der Patienten - sowohl hinsichtlich des erfolgreich verlaufenen chirurgischen Eingriffs als auch hinsichtlich der ärztlichen Begleitung vor, während und nach der Operation. Die wissenschaftlichen Beiträge, Publikationen und Vorträge sind eine schöne Ergänzung, stehen bei mir aber nicht an erster Stelle.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als fleißig, verläßlich, belastbar, vital, freundlich, fachlich gut, sehr zielorientiert und damit zeitweise auch unangenehm.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich lege großen Wert auf ein angenehmes, freundliches Arbeitsklima, weil man in einer positiven Atmosphäre bessere Arbeit leistet. Es gab unlängst eine Umfrage zur Patientenzufriedenheit unter allen Spitälern der Gemeinde Wien - dabei lagen wir auf Platz 1. Das spricht natürlich auch sehr für die MitarbeiterInnen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Sympathie ist für mich ein ganz entscheidender Punkt. Wir arbeiten ja täglich viele Stunden zusammen. Da müssen die Chemie und Wellenlänge schon stimmen. Weitere wichtige Kriterien sind Fleiß, Wille, Begeisterungsfähigkeit und Liebe zum Beruf.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch meine Begeisterung für die Gelenkschirurgie kann ich die Kolleginnen und Kollegen mitziehen. Weiters greife ich gute Ideen der Kollegen auf und baue sie in das Gesamtkonzept der Patientenbetreuung ein. Dadurch erreicht man eine Stärkung des Teamgedankens.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese beiden Bereiche gut und zufriedenstellend zu vereinbaren stellt für fleißig und hart arbeitende Menschen eine der größten Herausforderungen dar. Eine auf Dauer funktionierende Vereinbarung von Berufs- und Privatleben kann nur über eine klare Definition der unterschiedlichen Bereiche und die dafür reservierten Zeitressourcen gelingen. Dieses Zeitmodell gilt es dann mit dem Partner, der Familie und dem gesamten privaten Umfeld abzustimmen. Die für den Partner und die Familie reservierte Zeit darf nur in Ausnahmefällen und erst nach Rücksprache mit den Betroffenen beschnitten werden. Ist die Beziehung von Liebe und Wertschätzung geprägt, kann dieses Modell auch bei zwei hart arbeitenden Partnern ein Leben lang gut funktionieren. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Erfolgreich zu sein basiert auf klar definierten Zielen. Diese Ziele müssen jedoch immer einen hohen Prozentsatz an Authentizität haben. Die Basis ist die Verwirklichung eines individuellen Anliegens eines Menschen. Reich oder erfolgreich zu werden, darf niemals die primäre Motivation sein. Der Erfolg und alles, was dazu gehört, sollte immer nur ein Nebeneffekt sein. Wenn in der Zielsetzung eine gesunde menschliche Komponente beinhaltet ist, kommt dies in irgendeiner Form der Menschheit wieder zugute.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im beruflichen Bereich möchte ich noch besser und menschlicher werden. Privat will ich etwas mehr Zeit für meine Frau und die Familie haben und öfter in Ruhe ein Buch lesen können.
Ihr Lebensmotto?
Auf humorvolle, menschliche, qualitativ anspruchsvolle und kraftvolle Art meine persönlich gesetzten Ziele erreichen.