Zum Erfolg von Gunhard Keil
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meine Einstellung zum Erfolg ist sehr erdverbunden. Persönlich sehe ich mich dann als erfolgreich, wenn ich das angestrebte Ergebnis erreiche.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Grundeinstellung ist: wenn ich etwas tue und mich einsetze, erhalte ich auch etwas. Wohlhabend zu sein ist ein Teil des Antriebs, dazu kommt die Bereitschaft, von anderen zu lernen und persönliche Erfolgsfaktoren formulieren zu können. Einen Erfolgsfaktor gab mir in jungen Jahren Herr von Schreiner mit, der der einzige wohlhabende in unserer heutigen Familie war und die Pampers miterfunden hat. Er gab mir den Rat: Boy, you have to get up early in the morning, und mir war sonnenklar, was er meinte. Auf ein Ziel zuzugehen und sich einzusetzen bestimmt das Ergebnis. Im Rahmen meiner zahlreichen Ausbildungen erweiterte ich meine Erfolgsformel um Visionen. Ohne Vision und Ziel geht nichts. Mit Menschen in Kontakt zu treten, sich zu überlegen, was die Kunden brauchen können, und Offenheit geben dem Glück mehr Gelegenheit, Einkehr zu halten. Wichtig erscheint mir auch eine Ausgewogenheit auf dem Weg zum Ziel, also eine klare Abgrenzung zu Aufgaben, die man nicht erfüllen will oder kann. Ich trage gerne Verantwortung und übernehme sie voll für das Unternehmen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In unserer Familie wurde enormer Wert auf die Sprachkultur gelegt, also darauf, sich entsprechend zu artikulieren und den kulturellen Austausch zu pflegen. Wir lernten alle Musikinstrumente und wurden motiviert, uns mit Literatur auseinanderzusetzen. Auf meinem Lebensweg begegneten mir viele Menschen, die mir aufgrund ihrer Kompetenz starke Impulse gaben, z.B. Peter Schütz, Brigitte Gross, G. Weber und Mathias von Varga. Sehr oft waren es auch Kunden, von denen ich gute Tips bekam. Mein erster Auftraggeber sagte mir bei der Überreichung meines Gehalts: Jetzt sind Sie wohl sehr stolz, doch ich sage Ihnen: ist der Handel noch so klein, bringt er mehr als Arbeit ein. Daraufhin begann ich mit der Softwareschiene. Vor allem lernte ich, daß die Übernahme von Verantwortung ein zentrales Element ist, wenn man den Erfolg will, dies und auch Dankbarkeit und Demut.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich berate und coache sehr viele Großkonzerne. Es ist aber nicht möglich, daß jeder unserer hervorragenden Berater auch automatisch zu jedem Unternehmen paßt. Natürlich wird hier sehr viel Optimierungsarbeit geleistet. Deshalb führen wir im Vorfeld einen sehr genauen Auswahlprozeß durch, der die jeweiligen Kernkompetenzen und die menschlichen Qualitäten erfaßt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärken sind schon im Firmenlogo integriert. Die fünf Ps stehen für Perspektiven, Personen, Potentiale, Performance und Prozesse, die klassischen Elemente der Beratung. Im deutschsprachigen Raum gehören wir im Bereich der Personaldiagnostik - das sind Leistungs-, Potential- und Eignungsdiagnostik - und einer neuen Methode, der Passung (wie gut paßt ein Mitarbeiter in das Unternehmen), zu den Branchenleadern.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir sind alle in internationalen Forscherkreisen tätig und versuchen die Dinge voranzutreiben. Jeder von uns verfügt über viel Erfahrung als Topmanager in der Wirtschaft. Wir heben uns durch Qualität, durch Methodenvielfalt und durch das Preis-/Leistungsverhältnis ab, in bezug auf den Zeitaufwand sind wir einzigartig. Einen wesentlichen Unterschied bildet auch die Konzentration auf das Kerngeschäft, die Ausbildungsschiene ließen wir fallen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im Laufe meiner unternehmerischen Tätigkeit lernte ich zu delegieren und effizient zu entscheiden, daher bleibt mir ausreichend Zeit für meine Familie. Meine Familienorientierung ist sehr stark, wir haben bereits vier Kinder, die alle sehr jung sind, und ich schalte im Kreise meiner Familie bzw. in meiner Freizeit das Handy konsequent ab.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Seit meinem 30. Lebensjahren entwickle ich jeweils für die nächsten fünf Jahre die Unternehmensvision, welche Multiplikation erreicht werden und wohin sich das Unternehmen entwickeln soll. Die Syntegra, die kein operatives Geschäft mehr auf dem Beratungssektor durchführt, entwickelt Software für Personalprozesse, das sind Perfomancemanagement-, Befragungs- und Indikationstools. Im Jahre 2007 kommt ein Tool heraus, das Unternehmen unterstützen soll, Meetings besser vorzubereiten und zu analysieren. Derzeit gibt es kein vergleichbares Instrument, und ich erwarte mir den entsprechenden Absatz. Diese Sparte führe ich wie ein Projekt, es ist ganz schlank aufgestellt mit nur einer Mitarbeiterin. Ich beauftrage Firmen, um die Ideen, die ich habe, in Software umzusetzen, kaufe diese zu und verkaufe sie über meine Vertriebsschienen. Die 5p Consulting GmbH soll die doppelte Größe erreichen, also auf acht Gesellschafter aufgestockt werden, die alle in die fokussierten Leistungsbereiche passen sollen, damit wir noch bessere Performance erzielen und am Markt noch wahrnehmbarer sind. Vorstellbar ist für mich auch, den Beratungsbereich nach 22 Jahren zu verlassen und ein Unternehmen zu übernehmen oder im Bereich des Vertriebs bzw. Personals eine neue Karriere zu beginnen.