Zum Erfolg von Jürgen Brandstätter
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist ein Gefühl der Befriedigung, der Genugtuung, ein gesetztes Ziel erreicht zu haben. Für mich ist Erfolg aber nicht ein Selbstzweck, sondern ich stelle mir schon die Frage, wozu ich ein Ziel erreichen möchte und was ich damit anfange. Das gilt für alle Bereiche des Lebens.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Würde ich behaupten, nicht erfolgreich zu sein, wäre es wohl Heuchelei.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Fachliches Können und Fleiß sind sicherlich die Basisvoraussetzung für den Erfolg. Dazu kommt dann ein gewisses Gespür, ein diplomatisches Verhalten in heiklen Situationen. Vieles im Leben ist einfach Politik, und das richtige Einschätzen von Situationen und Menschen ist ganz wichtig. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist auch die Fähigkeit, Menschen zu führen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Entscheidung, Foglar-Deinhardstein zu verlassen und eine eigene Kanzlei zu gründen, war absolut richtig und fiel auch zum richtigen Zeitpunkt. Ich gehe davon aus, daß ich bis zu meinem 70. Lebensjahr arbeiten werde, habe also noch etwa die Hälfte meines Berufslebens vor mir. Daher habe ich auch eine Arbeitsumgebung geschaffen, in der ich mich absolut wohl fühle. Die nach meinen Vorstellungen adaptierten Räumlichkeiten sind großzügig, hell und modern eingerichtet sowie mit bester Technik, beispielsweise für Videokonferenzen, ausgestattet. Das technische Equipment ist aber diskret installiert und erscheint nur im Bedarfsfall auf Knopfdruck. Auch am Computersektor sind wir am letzten Stand der Entwicklung. Das Unternehmen entwickelt sich über alle Erwartungen gut, bereits im ersten Jahr verzeichneten wir 50 Prozent Wachstum.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab immer wieder Personen, die meine Arbeit außerordentlich schätzten und insofern Mentoren waren.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich freue mich, wenn mir meine Klienten mitteilen, daß ich meinen Job gut gemacht habe und ich ihnen helfen konnte. Diese Anerkennung erfahre ich immer wieder, und sie bedeutet mir auch viel. Es macht mich stolz, wenn mir beispielsweise der Geschäftsführer eines namhaften Unternehmens sagt, daß er noch nie einen Anwalt hatte, der so viel vom Geschäft versteht.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Natürlich müssen die Bewerber fachlich qualifiziert sein, und ich schaue mir auch sehr genau das Curriculum und die Studienerfolge an. Hier trennt sich schon die Spreu vom Weizen. Dann ist in letzter Konsequenz die soziale Komponente, die menschliche Dimension ausschlaggebend. In dieser Phase entscheide ich mich eher für jenen Bewerber, der mir menschlich qualifizierter erscheint, als für jenen, der fachlich ein paar Pluspunkte mehr hat.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Natürlich zunächst durch Bezahlung und interessante Aufgabengebiete, keine Frage. Dann durch Schaffung eines schönen Ambientes, denn eine angenehme Arbeitsumgebung motiviert das Team sehr gut. Dazu gehört selbstverständlich auch ein positives Betriebsklima. Außerdem schicke ich die Mitarbeiter auch zu Veranstaltungen und Kongressen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich verlange natürlich Leistung. Wenn etwas schiefgeht, dann kann ich auch unangenehm werden, aber ich bin trotzdem ein umgänglicher und nicht nachtragender Mensch. Stimmt eine Leistung nachhaltig nicht, besitze ich jedoch die Härte, die Konsequenzen zu ziehen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Neben den bereits genannten Vorzügen ist es wahrscheinlich das allgemeine wirtschaftlich-geschäftliche Verständnis, das mich und unsere Kanzlei von anderen Anwälten etwas abhebt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Belastung durch den Beruf ist natürlich enorm. Trotzdem versuche ich, soweit es möglich ist, für die Familie da zu sein. So bringe ich zum Beispiel meinen ältesten Sohn in der Früh täglich zur Schule.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder Mensch soll das tun, wofür er nach seiner Überzeugung qualifiziert ist. Die berufliche Entscheidung sollte nicht von Zwängen aus dem Elternhaus oder anderen äußeren Einwirkungen beeinflußt werden. Man wird im Beruf nur dann Befriedigung und Erfolg finden, wenn man auf einem Gebiet arbeitet, das einem liegt und Freude macht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein großes Ziel war die Gründung einer eigenen Kanzlei. Das habe ich erreicht, und nun möchte ich das Unternehmen, auch personell, erweitern. Ich will aber nicht riesengroß werden, da es mir wichtig ist, die Kontrolle, den Überblick und den Einfluß zu behalten.