Zum Erfolg von Sabine Ullrich
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg heißt für mich, ein gestecktes Ziel erreicht zu haben, wobei es sich dabei um ein möglichst herausforderndes Ziel handeln sollte. Erfolg hat aber nicht nur eine berufliche Dimension, ohne ein erfülltes Privatleben ist Erfolg für mich nicht denkbar.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich glaube, das kann ich schon sagen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Da gibt es mehrere Komponenten. Man braucht natürlich ein Mindestmaß an Know-how, soziale Kompetenz, aber auch Menschen, die einen fördern. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Es ist sicher eine besondere Herausforderung, als Frau in der Bauwirtschaft tätig zu sein. Schwierigkeiten hatte ich wohl bei meinem ersten Projekt, das lag aber auch daran, daß ich damals noch sehr jung war. Wenn man dann merkt, daß man doch respektiert wird, ist das auch ein besonderes Erfolgserlebnis, wobei mir auch mein Vorgesetzter dabei behilflich war, indem er mich entsprechend positionierte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach Abschluß des ersten großen Projektes Adler und Ameise wurde mir bewußt, daß ich gute Arbeit geleistet hatte. Die Nominierung für den kürzlich ins Leben gerufenen Immobilienpreis 2006 war ebenfalls eine sehr wesentliche Bestätigung meiner Arbeit. Eine ganz wichtige Erfahrung war auch die erfolgreiche Vermietung von rund 44.000 m im Viertel Zwei an die OMV im Jahr 2006, eine der größten Vermietungen der letzten Jahre in Wien. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es war für mich sehr wichtig, immer Menschen um mich zu haben, die mich förderten. Michael Griesmayr war sicher mein Mentor, der mir oft mehr zutraute als ich mir selber. Ich bin kein Karrieremensch, vielmehr erledige ich meine Aufgaben so gut wie möglich, daraus ergeben sich dann neue Herausforderungen, und mit der Zeit wachsen die Aufgaben, die Erfolge und damit auch das Selbstvertrauen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? In erster Linie die überschaubare Größe und die Flexibilität. Wir sind imstande, wenn es notwendig ist, innerhalb eines Projektes sehr kurzfristig eine komplette Kehrtwendung vorzunehmen. Das können größere Projektentwickler nicht so leicht. Gute Kommunikation innerhalb des Unternehmens und Entscheidungen so transparent wie möglich zu halten ist unsere Philosophie. Wir haben Visionen, und wir identifizieren uns mit unseren Projekten, wobei wir es auch vermeiden, uns in einer Vielzahl von Projekten zu verzetteln. Der Mensch steht für uns im Mittelpunkt, die Soft Facts sind für uns wichtiger als die sachlich notwendigen Elemente. Wir geben unseren Gebäuden immer Namen, wir bauen eine Philosophie um sie herum, sodaß jedes Projekt gewissermaßen seine eigene Persönlichkeit hat. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich schätze jeden Projektentwickler am Markt. Es gibt drei große Messen in Europa, dort treffen wir einander, und da gibt es stets einen interessanten Austausch.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gab eine Zeit, da kam mein Privatleben zu kurz. Meine Work-Life Balance behalte ich aber stets im Auge, denn nur wenn hier ein Ausgleich besteht, hat man die notwendige Energie für große Erfolge.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Bei uns im Unternehmen ist Weiterbildung sehr wichtig. Ein jährlicher Fortbildungsplan wird auf Basis der Potentiale und Entwicklungsziele unserer Mitarbeiter erstellt und verfolgt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das nächste Ziel besteht darin, die nächste Bauphase des Projektes Viertel Zwei genauso erfolgreich zu vermieten wie die erste und weiterhin soviel Spaß am Erfolg zu haben wie bisher.