Zum Erfolg von Matthias Futter
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das zu erreichen, was man sich vorgenommen hat. Dieser Grundsatz ist die wesentlichste Aussage meines eigenen Erfolges, der sich nicht im wesentlichen auf meinen Beruf, sondern auf mein gesamtes Leben, vor allem auf meine persönliche Zufriedenheit und eine glückliche Familie, erstreckt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich heute als erfolgreich, weil ich all jenes, was mir im Leben wichtig und erstrebenswert erschien, erreichen konnte. Im tiefsten Grunde meiner Seele bin ich ein sehr zufriedener Mensch, der nicht zwanghaft alles hinterfragt; und darin liegt wohl mein Erfolg. Ich führe ein glückliches Leben und habe eine phantastische Familie wie auch viele Freunde, ich bin gesund und beruflich gut etabliert: wenn ich also an die Basis meines Lebens gehe, bin ich sehr erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Natürlich war es sehr schwierig, all das zu erreichen – und es ist umso schwieriger, es aufrechtzuerhalten. Es ist mir wichtig, das Wesentliche zu erkennen und den Weg dorthin zu finden, mit mir also im Reinen zu sein, weil ich meine Vorhaben realisieren und anderen vieles vermitteln bzw. mitgeben konnte. Dies gelingt nur, wenn ich permanent hart an mir arbeite – das beste Beispiel dafür ist wohl die Ehe, die nur gut sein kann, wenn beide Seiten ständig investieren und am Gelingen arbeiten. Im Leben kommt meiner Meinung nach nichts von selbst. Ich habe immer versucht ehrlich zu sein, den richtigen Weg zu gehen und davon nicht abzuweichen, keine sinnlosen Risiken einzugehen und geradlinig zu bleiben. Kontinuität, Fleiß, Perfektionismus, Akribie und Disziplin, wohl auch eine gewisse konservative Grundeinstellung, waren die Faktoren meines Erfolges.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Auch wenn ich kein religiöser Mensch bin, ist es nach meinem Dafürhalten der Glaube, der mir in schwierigen Situationen weiterhilft: der Glaube an die Sache und ihren positiven Ausgang, der Glaube an mich selbst. Wenn es zu einem Problem kommt, liegt es an mir, so analytisch und unaufgeregt wie möglich darauf zuzugehen, Emotionen auszusparen und eine pragmatische Lösung zu finden. Wenn es mir gut geht, fällt es mir leicht, Herausforderungen zu bewältigen – wenn es mir schlecht geht, ist das natürlich umso schwieriger.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine wesentliche Entscheidung bestand für mich darin, meine Laufbahn an der Kieferchirurgie aufzugeben, die mich doch interessiert hätte. Da ich aber für eine solche Karriere einen Großteil meines Privatlebens hätte opfern müssen, entschied ich mich anders und machte mich stattdessen mit meiner Ordination selbständig.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich bin bekannt dafür, besonders authentisch zu sein, und wenngleich ich mir damit so manchen Feind gemacht habe, gewann ich im Gegenzug umso mehr wirklich gute Freunde, die mich gerade dafür schätzen, daß ich nicht durchschnittlich bin. Je mehr man jemanden imitiert, desto eher verliert man an Charisma, das aber meiner Meinung nach im Leben das Wichtigste überhaupt ist. Man kann Fehler haben, aber wenn man zu sich selbst steht und vermittelt, daß man selbst damit umgehen kann, werden einem Schwächen nicht oder kaum als solche gedeutet.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Das Schönste wäre, mit Mitarbeitern immer gut auszukommen; es ist mir natürlich nicht immer gelungen. Es gab Assistentinnen, die kündigten und nach drei Jahren in meine Ordination kamen, um sich behandeln zu lassen und mir zu sagen, daß ich ein guter und netter Vorgesetzter war. Es ist also nicht immer einfach, richtig mit Mitarbeitern umzugehen, und ich mache es vielleicht nicht immer richtig, aber ich versuche es nach bestem Wissen und Gewissen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich bin auf äußerste Qualität und Perfektion bedacht, meine Patienten müssen kaum Wartezeiten in Kauf nehmen, und ich nehme mir sehr viel Zeit für jeden einzelnen, wobei ich durchaus damit leben kann, daß der finanzielle Erfolg bei dieser Einstellung an gewisse Grenzen stößt. Auch meine exzellente chirurgische Ausbildung bzw. langjährige Erfahrung im Bereich Kieferchirurgie kommt meinen Patienten zugute. Nicht zuletzt bin ich äußerst ehrlich. Bereiche, die ich nicht zu meiner eigenen Zufriedenheit beherrsche – wie beispielsweise Kieferorthopädie – biete ich auch nicht an; solche Patienten schicke ich zu Kollegen, obwohl ich die Behandlung auch selbst durchführen könnte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zunächst glaube ich, daß Menschen, die privat unglücklich sind und unter Komplexen leiden, dies im beruflichen oder sportlichen Bereich bis zum Exzeß zu kompensieren versuchen. Solche Erfolge sind meiner Meinung nach nicht als echt zu werten. Es gibt sicher Menschen, die beruflich oder in irgendeinem Bereich de facto sehr erfolgreich sind, wenn sie aber allein in ihrer Seele sind, ist es fraglich, ob sie sich dann erfolgreich fühlen. Beruflicher Erfolg ist also etwas völlig anderes als der Lebenserfolg, obwohl sich beides selbstverständlich kombinieren läßt. Je gefestigter man sowohl im Beruf als auch im Privatleben ist, desto sicherer tritt man auf. Ich persönlich kann die beiden Bereiche vereinbaren, weil ich permanent daran arbeite, daß mir das auch gelingt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung in vielen, nicht nur fachlichen Bereichen ist für mich etwas ganz Wesentliches.
Ihr Lebensmotto?
Ich bin äußerst und leider viel zu pflichtbewußt, gestalte mein Leben aber dennoch so, daß ich nie auf seine Freuden verzichten muß. Wesentlich ist für mich das Bemühen, in jeder Hinsicht nichts falsch zu machen.