Zum Erfolg von Karoline Scharnagl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich mit meinen Kursteilnehmern eine Stunde durch die Landschaft walke, sie sich dabei wohl fühlen und Freude empfinden, ist das für mich Erfolg. Dazu gehört auch die Anerkennung, die ich erfahre, wenn die Leute zu mir sagen: Das war jetzt toll, ohne Sie hätte ich das nicht gemacht! Erfolg hat für mich nicht mit Geld zu tun, sondern mit Zufriedenheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe mir neben meiner Anstellung in der Versicherung mit meinem sportlichen Hobby ein zweites Standbein aufgebaut, das mir viel Freude macht. So gesehen empfinde ich mich schon als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Freude am Sport und am Umgang mit Menschen. Ich kann auf die Leute eingehen und ihnen durch die sportlichen Aktivitäten zeigen, daß es neben Problemen in Beruf oder Familie sehr schöne Seiten des Lebens gibt. Gerade beim Nordic Walking kann man ja nebenbei ein wenig plaudern und die Menschen auch im Gespräch ein wenig aufbauen und motivieren. Und schon nach einer Stunde Bewegung schaut die Welt viel schöner aus.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Die Versicherungsbranche, in der ich ja hauptberuflich tätig bin, ist noch immer von Männern dominiert - vielleicht haben es Frauen da ein bißchen schwerer. Es ist aber nicht mehr so wie früher, und Frauen, die wirklich etwas erreichen wollen, können sich auch durchsetzen. Ich habe bei der Generali auch mit der Beantwortung von Kundenbeschwerden zu tun, und da ist es manchmal sogar von Vorteil, eine Frau zu sein.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Authentizität ist gerade im Sport, aber auch in den meisten anderen Bereichen der bessere Weg zum Erfolg. Warum ist ein Armin Assinger auch als Fernsehmoderator erfolgreich? Weil er sich selbst treu bleibt und sich nicht verstellt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Bei den Turnkursen an der Universität kam ich zu einer Kursleiterin, bei der ich auch heute noch, nach mehr als 20 Jahren, aktiv bin. Sie hat meine sportlichen Interessen verstärkt und ist auch ein Vorbild in ihrem Umgang mit Menschen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich spreche meine Kursteilnehmer persönlich an und lobe sie für ihre Leistungen. Dafür bekomme ich auch Anerkennung von ihnen zurück.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, man sieht mich als optimistischen und aktiven Menschen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich versuche den Menschen ein positives Lebensgefühl und Freude an der Bewegung zu vermitteln. Seinen Körper zu bewegen und gesund zu halten ist ein tolles Gefühl - es muß nicht immer Leistungssport oder Wettkampf sein. Auch das Gruppenerlebnis und der Kontakt zu anderen Leuten aller Altersgruppen ist ein wichtiger Bestandteil.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche ein bis zwei Nordic Walking-Seminare und Symposien pro Jahr. In meinem Hauptberuf absolvierte ich eine Zusatzausbildung in Europarecht, die ich mit dem Titel Master of Laws (LL.M.) abschloß.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Erfolg ist das, was folgt, wenn du dir selber folgst. Im Klartext: Mache das, was dir Freude macht, dann wirst du auch erfolgreich sein. Man sollte auch keine Scheu haben, etwas Neues zu beginnen. Das ist in der heutigen Zeit ohnehin viel leichter als noch vor 20 Jahren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In nächster Zeit möchte ich meine Angebote auch in Form einer Homepage bekannt machen. Mein Motto: WWW - Walking im WienerWald. Außerdem habe ich vor, ab 2008 auch Nordic Walking im Schnee anzubieten.