Zum Erfolg von Kurt Manecke
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich orientiert sich Erfolg an äußeren Fakten und an der Anerkennung durch die Fachwelt.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? In der Geborgenheit der Familie entwickelten sich charakterliche Stärken, die auch eine Grundlage für den späteren Beruf bildeten. Die ersten Wurzeln des Erfolges reifen schon in der Kindheit. Ich verfüge über eine gewisse Begabung, gepaart mit charakterlicher Stärke, sowie ein gutes analytisches Denkvermögen und bin in der Lage, Zusammenhänge sowie Ursache und Wirkung zu erkennen. Notwendig ist ein gutes Allgemeinwissen - wichtig sind für meinen Beruf unter anderem Sprachen, Philosophie, Psychologie, Geschichte und Literatur. Nicht zuletzt zeichnet mich eine hervorragende Menschenkenntnis aus. Ein guter Jurist sollte meines Erachtens auch Psychologe sein, und das war bei mir gegeben. Außerdem besaß ich das gewisse Quentchen Glück, das man für den Erfolg braucht, denn nicht jeder Begabte hat automatisch Erfolg.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Den Ausgangspunkt für meinen Erfolg sah ich mit dem Beginn meiner Hochschullaufbahn gegeben, als ich zuerst Assistent, dann Oberassistent wurde, schließlich Dozent und Professor.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Während meiner Dozentur in Leipzig erhielt ich verschiedene Angebote, darunter eine Professur an der Hochschule der Deutschen Volkspolizei. Nach reiflichem Überlegen lehnte ich jedoch ab, da mir eine Wissenschaft auf Befehlsempfang nicht zusagte. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Beides gehört zusammen. Man muß in ein Kollektiv - heute Team - eingebunden sein und sich dennoch zu behaupten wissen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Vor allem wurde ich von meinem Institutsdirektor, Prof. Dr. Orschekowski, aber auch von Prof. Dr. Friebel geprägt, die mich beide sehr schätzten und förderten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfuhr ich auf verschiedene Weise. Einerseits gab es die DDR-typischen Anerkennungen, andererseits war es für mich eine Anerkennung, daß mich meine Diplomanden und Doktoranden als Betreuer aussuchten. Auf internationaler Ebene waren es die Gastvorlesungen an ausländischen Universitäten. Welche Rolle spielten die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Es waren nicht so sehr einzelne Personen als vielmehr die Atmosphäre im Team.Wie vereinbarten Sie Beruf und Privatleben? Das Privatleben im Kreis meiner Familie war für mich sehr wichtig, war mein Ausgleich und Kraftquell, insbesondere unsere gemeinsamen Ausflüge mit den Kindern, die Theaterbesuche etc. Fünfzig Jahre war ich mit meiner Frau sehr glücklich. Sie hielt mir stets den Rücken frei, unterstützte und motivierte mich. Das intakte Familienleben war sehr wichtig für meine berufliche Entwicklung.Wieviel Zeit verwendeten Sie für Ihre Fortbildung? Die Fortbildung vollzog sich im Kreis des Instituts und war ständig gegeben. Da gab es zum Beispiel die gegenseitige Weiterbildung - regelmäßige Sitzungen, bei denen dann rege Diskussionen und ein reger Austausch stattfanden. Oft standen sich These und Antithese gegenüber, bis schließlich eine Synthese gelang. Und es gab die Weiterbildung durch die Lektüre von Fachpublikationen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Um Erfolg zu haben, muß man fleißig sein - fleißig, fleißig und nochmals fleißig. Wichtig ist auch die Beständigkeit, man darf sich durch Rückschläge nicht aus der Bahn werfen lassen. Man muß in ein Team fest eingebunden sein und sich auch in Kollegialität üben.
Ihr Lebensmotto?
Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber.