Prof. Dr. med. Fritz Müller

Profil

Zur Person

Titel:

Prof. Dr. med.

Vorname:

Fritz

Nachname:

Müller

Geboren am:

28.01.1935

Geboren in:

Altenburg

Eltern:

Curt und Gertrud

Kinder:

Joachim (1966) und Michael (1969)

Partner:

Verheiratet mit Dr. med. habil. Christa

Hobbys:

Philosophische und geschichtliche Literatur, handwerkliche Arbeiten, Basteln, Garten, Klavierspielen

Service

Fritz Müller

Müller

Zur Karriere

Zur Karriere von Fritz Müller

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abitur 1953 absolvierte ich das Studium der Medizin an der Universität Leipzig. Ich blieb als Assistent an der Medizinischen Fakultät und absolvierte eine Ausbildung in Physiologischer Chemie/Biochemie, die ich als Facharzt für Biochemie abschloß. Ich blieb in Forschung und Lehre tätig. 1964 folgte meine Habilitation, 1965 meine Dozentur und 1973 die Professur für Biochemie. 1976 wurde ich Prorektor für Medizin an der Universität Leipzig und bekleidete diese Position bis 1983. Als 1982 ein Institut für Pathobiochemie gegründet wurde, stand ich diesem als erster Direktor bis 1991 vor. Seither bin als Berater für Krankenhauswesen tätig.

Zum Erfolg

Zum Erfolg von Fritz Müller

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich zum Beispiel ein konkretes wissenschaftliches Ergebnis mit Neuigkeitscharakter oder sichtbarer Erfolg und Nutzen bei der Tätigkeit auf wissenschaftlich-organisatorischem Sektor. Erfolg ist auch in der Heranbildung von wissenschaftlichen Nachwuchskräften und deren Förderung gegeben. In der Lehre ist Erfolg in der Verständlichmachung komplizierter Sachverhalte zu sehen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich bin mit meinen Arbeitsergebnissen zufrieden und habe das Gefühl, nützlich gewesen zu sein. Erfolg bedeutet für mich nicht primär, Positionen zu bekleiden und Auszeichnungen zu erhalten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich kam in die Hände eines akademischen Lehrers mit prägendem Einfluß. Von ihm lernte ich wissenschaftliche Bescheidenheit und hohe Solidität in der Arbeit. Außerdem war ich nie nur ein enger Fachwissenschaftler, sondern zeigte stets Interesse für soziale und gesellschaftliche Problematik. Dadurch kam ich mit vielen Persönlichkeiten aus anderen Bereichen zusammen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war, als ich etwa im Alter von 40 Jahren Prorektor für Medizin wurde und nach relativ kurzer Zeit das Gefühl hatte, dieser Herausforderung gerecht zu werden.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine erfolgreiche Entscheidung war die Entwicklung eines Auslandprojektes in Gondar, Äthiopien. Hierbei ging es um vollständige Ausbildung und Betreibung einer Hochschule für Medizin in Äthiopien. Das Projekt lief von 1979 bis 1990, und heute verfügt Gondar über eine Universität mit mehreren Fakultäten, die von den Einheimischen alleine betrieben wird. Eine gute Entscheidung war auch die Mitentwicklung der damals neuen medizinischen Disziplin Pathobiochemie.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Natürlich ist Originalität besser. Man muß seine Position korrekt vertreten - nicht zu wechselhaft, doch ausreichend leidenschaftlich und mutig.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das waren Prof. Strack, mein erster akademischer Lehrer, die Professoren Rapoport und Ugolev, die ich im Beruflichen kennenlernte und mit denen ich in jahrelangem, fachlichen Erfahrungsaustausch stand, sowie Prof. Rathmann, ehemaliger, langjähriger Rektor der Universität Leipzig.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Neben verschiedenen Auszeichnungen, die ich erhielt, wurde ich in respektable Institutionen berufen: Ich war Vorsitzender der Biochemischen Gesellschaft der DDR, Präsidiumsmitglied des Rates für Medizinische Wissenschaft der DDR, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats Medizin beim Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der DDR, Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und stellvertretender Leiter des interdisziplinären Seminars der Universität Leipzig.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich gelte als freundlich, relativ zurückhaltend, aber auch als widerspruchsfreudig.Wie motivierten Sie Ihre Mitarbeiter? Die Motivation erfolgte über berufliche Förderung, Würdigung der Arbeitsergebnisse und Bewährungsaufträge. Immerhin wurden sieben meiner Mitarbeiter zu Professoren und in leitende Positionen an Hochschulen, in der Industrie bzw. im Gesundheitswesen berufen.Wie vereinbarten Sie Beruf und Privatleben? Meine Frau hatte ähnliche Wertvorstellungen wie ich, insofern war die Vereinbarkeit dieser beiden Bereiche gegeben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man benötigt ein ausgewogenes Maß von fachlicher und allgemeinwissenschaftlicher Bildung sowie Interesse für gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme, muß sich um bestimmte Betrachtungs- und Denkprinzipien bemühen und diese ständig überprüfen und präzisieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mein gesellschaftliches Weltbild vertiefen und immer noch präzisieren.

Publikationen

Publikationen / schöpferische Akte:

100 wissenschaftliche Publikationen in in- und ausländischen Fachzeitschriften, 200 wissenschaftliche Vorträge im In- und Ausland, mehrere Buchbeiträge in Fachbüchern.

Ehrungen

Ehrungen:

Rudolf-Virchow-Preis, Heinrich-Hertz-Preis der Universität Leipzig, Stern der Völkerfreundschaft in Silber, Lessing-Medaille.

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