Zum Erfolg von Peter Swetly
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Projekte derart weiterzuentwickeln und voranzutreiben, daß alle daran Beteiligten deutlich wahrnehmbare Erfolgserlebnisse verzeichnen. In meiner Position als Vizerektor für Forschung und als Führungskraft ist es mir ein Anliegen, andere zum Erfolg zu führen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition kann ich mich wohl als erfolgreich bezeichnen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich kann mich gut zurücknehmen und sehe eine leitende Position nicht als Machtinstrumentarium an. Bei meinem Führungsstil geht es darum, die Entfaltung des einzelnen bestmöglich zu unterstützen und zu gewähren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich blicke nicht zurück, sondern nur nach vorne. Wie schon einst Helmut Qualtinger meinte, schützt der Blick nach vorne vor Lächerlichkeit und vor Ruin, und ich stimme ihm zu. Was vergangen ist, auch vergangene Erfolge, bedeutet mir einfach nicht soviel wie das, was in der Gegenwart passiert. Was vorbei ist, belastet mich daher auch nicht. Wenn Entscheidungen zu treffen sind, bin ich um Konsens bemüht. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte das Glück, sehr unterschiedliche Persönlichkeiten als Lehrer zu haben. In Wien war das Prof. Dr. Hans Tuppy, Biochemiker und ehemaliger österreichischer Bundesminister für Wissenschaft und Forschung. In den USA war einer der bekanntesten Pathologen und Entdecker wichtiger Impfstoffe, Hilary Koprowski, mein wichtigster Lehrer.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich habe einige Auszeichnungen im Laufe meines Lebens erhalten, insofern ist mir heute Anerkennung nicht mehr so wichtig. Ich vergönne meinem Umfeld viel mehr davon. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich kann mit Mitarbeitern gut kommunizieren und mit ihnen etwas aufbauen, wenn sie Mut haben und Interesse daran zeigen, etwas zu bewegen. Reine Auftragsempfänger sind bei mir nicht richtig; ich schätze Mitarbeiter, die eine hohe Eigendynamik entwickeln können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese beiden Bereiche gehen ineinander über, auch wenn ich bestrebt bin, mein Privatleben abzusondern. Viele berufliche Kontakte haben sich im Laufe der Zeit in private Freundschaften verwandelt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Am wichtigsten halte ich, mit sich selbst ins reine zu kommen und herauszufinden, wofür man sich eignet. Nicht jeder ist beispielsweise in der Veterinärmedizin für die Forschung prädestiniert. Es gibt Alternativen, so den praktisch orientierten Tierarzt oder den für die Tätigkeit in Behörden geeigneten Typ. Für Mentoring und Coaching von erfahrenen Personen auf seinem Gebiet offen zu sein ist meines Erachtens wesentlich, wenn man beruflich vorankommen möchte. Eine fundierte Ausbildung ist ebenso unabdingbar. Ein gewisser Stil, zum Beispiel, wie wissenschaftlich zeitgemäß gearbeitet wird, kann an den Ausbildungsstätten entwickelt werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele sind kurzfristig und beziehen sich auf die nächsten vier Jahre. Oberstes Ziel ist die gute Plazierung und Profilierung der Veterinärmedizinischen Universität Wien in der Landschaft der internationalen Forschung. Ich möchte weiterhin die Forschenden an der Universität so gut wie möglich unterstützen.