Zum Erfolg von Silvia Weiss
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bin stolz darauf, was ich bisher in relativ jungen Jahren erreichen konnte - dieser berufliche Erfolg bedeutet mir schon recht viel. Ich habe die Möglichkeiten, die mir gegeben wurden, genützt und gebe jeden Tag mein Bestes. Wichtig ist, daß ich mich in einer Firma wohl fühle, daß ich Zukunftsperspektiven sehe, und daß mir die Arbeit Spaß macht. Geld spielt beim Thema Erfolg nur eine untergeordnete Rolle.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich denke, daß ich auf dem richtigen Weg bin. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich war immer sehr ehrgeizig und lernbereit, und obwohl ich seit vielen Jahren im Finanzbereich arbeite, mache ich meinen Job nach wie vor sehr gerne. Mein persönlicher Einsatz und die Loyalität zum Unternehmen sind sicher ausschlaggebende Erfolgsfaktoren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin generell ein positiv denkender Mensch und gehe mit der entsprechend optimistischen Einstellung an die Probleme und Aufgaben heran. Ich bin aber auch nur ein Mensch und kann nicht alles wissen - aber ich weiß immer, an wen ich mich mit meinen Fragen wenden kann. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich habe in meiner Branche beobachtet, daß Frauen in Führungspositionen eher selten sind. Daher liegt auch der Schluß nahe, daß es Frauen doch schwerer haben. Die Reisebranche ist von Männern dominiert, und in vielen südlichen Ländern, zu denen wir Geschäftsbeziehungen pflegen, werden Frauen gar nicht ernst genommen. Trotzdem: Jede Frau, auch eine Alleinerzieherin, kann im Leben und im Beruf etwas erreichen! Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vorgänger als Finanzmanager, Herr Labacher, beeindruckte mich täglich mit seinem enormen Wissen. Neben seinem Beruf als Finanzdirektor und Prokurist stellte er noch so einiges auf die Beine, beispielsweise schloß er nebenbei ein Tourismusstudium ab. Er war sicherlich prägend für mich.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich habe zu meinen Kollegen auch privat ein sehr gutes Verhältnis und denke, daß sich die meisten über meinen Erfolg freuen. Ebenso ist es in meinem Freundes- und Bekanntenkreis: Man freut sich, daß ich auf der Karriereleiter wieder einen Schritt vorangekommen bin, es wird aber nicht großartig zum Thema gemacht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich kann mich auf meine Mitarbeiter hundertprozentig verlassen, und das ist ein gutes, beruhigendes Gefühl. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich bevorzuge Schulabgänger mit einer kaufmännischen Ausbildung, da sich die jungen Menschen bis zu einem gewissen Grad noch formen lassen. Dieses System hat sich bisher sehr gut bewährt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Eines der Erfolgsgeheimnisse unserer Firma ist das Team. Wir sind alles Menschen, die gerne hier arbeiten und mit ihrem Herz daran hängen, sich aber auch privat gut verstehen und viel Spaß haben. Alle unsere Mitarbeiter sind in der Branche sehr beliebt und werden hochgeschätzt. Selbstverständlich sind auch unsere Produkte und Angebote erstklassig, und wir versuchen, auf die Wünsche der Kunden individuell einzugehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Sohn ist es von klein auf gewohnt, daß ich arbeiten gehe - bereits sechs Monate nach seiner Geburt war ich schon wieder im Büro. Er nimmt dies als selbstverständlich hin und sieht inzwischen auch schon die angenehmen Seiten: Die Mama ist nicht dauernd zu Hause und verdient in ihrem Beruf recht gut, was sich ja auch für ihn positiv auswirkt. Die verbleibende Freizeit versuche ich dann schon voll und ganz ihm zu widmen, wir unternehmen sehr viel gemeinsam. Mit Organisation und der Unterstützung von Freunden lassen sich Beruf und Privatleben recht gut vereinbaren. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fortbildung ist ein Thema, das in den ruhigeren Monaten unserer Branche, also im Winter, einen hohen Stellenwert hat. Ich absolvierte zuletzt einen Auffrischungskurs in Englisch. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die junge Generation sollte ihr überhöhtes Selbstbewußtsein, das schon an Überheblichkeit und Respektlosigkeit grenzt, etwas zurücknehmen. Junge Leute mit 16 oder 17 Jahren stellen teilweise Forderungen, die man in diesem Alter einfach nicht zu stellen hat, denn erst muß man einmal beweisen, daß man etwas kann und lernbereit ist. Speziell bei den Mädchen fällt mir auf, daß sie glauben, ein hübsches Äußeres wäre eine ausreichende Qualifikation.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mit unserem Konzern im Hintergrund stehen bei entsprechender Leistung alle beruflichen Möglichkeiten offen - warum sollte ich also nicht die Position der Geschäftsführerin anstreben? Ehrgeiz und Wille sind jedenfalls da!
Ihr Lebensmotto?
Schau nach vorne und nutze die Möglichkeiten!