Univ.-Prof. DDr. Otto Kolleritsch

Profil

Zur Person

Titel:

Univ.-Prof. DDr.

Vorname:

Otto

Nachname:

Kolleritsch

Geboren am:

17.03.1934

Geboren in:

Brunnsee

Kinder:

Johanna (1966)

Partner:

Verheiratet mit Dr. Elisabeth

Service

Otto Kolleritsch

Kolleritsch

Homepage-1:

www.kug.ac.at

Zur Karriere

Zur Karriere von Otto Kolleritsch

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Prägend für mich war sicherlich auch meine Kindheit. Ich wurde 1934 geboren. Aufgrund der zu dieser Zeit herrschenden politischen Umstände sind den weiteren Weg bestimmende Denkprozesse entstanden. Nach vier Jahren Gymnasium in Graz kam ich, ein musikalischer Junge, in die damalige Lehrerbildungsanstalt. Parallel dazu belegte ich aus eigenem Antrieb die Fächer Klavier und Musiktheorie am Steiermärkischen Landeskonservatorium, nach der Matura Musikwissenschaft und Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz. Im Jahr 1968 promovierte ich mit einer kulturphilosophischen Dissertation über Thomas Mann und die Musik zum Dr. phil. Grundlegend für mich war und ist, daß Musik in einem größeren Kontext steht und nicht Unterhaltung ist, sondern ein Teil des menschlichen Wissens, der von den Universitäten wahrzunehmen ist. 1968 kam ich an das Institut für Wertungsforschung der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz, wurde dort 1970 Leiter des Instituts, 1972 außerordentlicher Professor für „Wertungsforschung und kritische Musikästhetik“ und 1975 ordentlicher Professor. Von 1979 bis 1987 war ich gewählter Rektor der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz, im Anschluß daran vier Jahre Rektorstellvertreter und von 1991 bis 2007 ebenfalls Rektor derselben Institution. Nicht zuletzt durch meine Mitwirkung wurden die Musikhochschulen Österreichs 1998 zu Universitäten und 2002 dem allgemeinen Universitätsgesetz einverleibt, somit auch die Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz. Während meines Rektorats wurden das Sponsionsrecht und das Promotionsrecht in die Hochschulen eingeführt und später in die nunmehrigen Universitäten die Bolognaarchitektur mit dem Bakkalaureat -und Magisterstudium. 2006 habe ich das Studium des Dr. artium konzipiert, das in den Entwicklungsplan der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (2006-2009) aufgenommen wurde. Dieses Studium ist ein dreijähriges PhD-Studium, das eine dokumentierbare künstlerische Karriere voraussetzt und mit einer Dissertation, in der Regel in Beziehung zu den künstlerischen Leistungen, abgeschlossen wird. In meiner Zeit als Leiter des Institutes für Wertungsforschung (1970-2002) habe ich das jährliche Musiksymposion im Programm des Festivals steirischer herbst konzipiert und veranstaltet.

Zum Erfolg

Zum Erfolg von Otto Kolleritsch

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich denke, daß die Motivation, zum Erfolg zu kommen, eine gewisse innere Unruhe voraussetzt. Sobald man sich mit einer Betätigung identifiziert und die volle Verantwortung dafür übernimmt, stellt sich Erfolg beinahe automatisch ein; es ist dafür wichtig, etwas zu seiner eigenen Sache zu machen. Als einen Erfolg sehe ich, dazu beigetragen zu haben, daß das Künstlerische als der Versuch gesehen wird, auf bestimmte Fragen des Lebens Antworten zu finden. Dazu hat die Kunstuniversität Graz unter meiner Leitung Zeichen gesetzt, die in Europa wahrgenommen werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich schon als erfolgreich, auch wenn immer wieder Stimmen auftauchen, wie: Warum tust du dir das alles eigentlich an?, eine Frage, die bei mir auf Unverständnis stößt. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend waren mein Durchhaltevermögen bzw. die Eigenschaft, nicht zu resignieren, bevor man ein Ziel erreicht hat. Ich habe mich nie durch Rückschläge abhalten lassen, sondern sofort Überlegungen angestellt, was man anders machen könnte, um ans Ziel zu gelangen. Aus dieser Vorgehensweise entwickelt sich ein Selbstbewußtsein und Selbstvertrauen, das Hindernisse zunehmend kleiner erscheinen läßt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die diversen Erfolgsstationen wurden mir rückblickend, wenn überhaupt, als sogenannter Erfolg bewußt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich denke schon, daß es viel Anerkennung gab und gibt, die ich aber relativiere, weil es auch viel Mißgunst, wahrscheinlich aus Neid, gibt. Ein gutes Beispiel für Anerkennung ist für mich der Erfolg mit einem vor 25 Jahren gegründeten Abonnementzyklus, der zu einem Standard im Grazer Musikleben geworden ist. Auch ist hier die Verwirklichung des lang geplanten Hauses für Musik und Musiktheater, das MUMUTH, zu nennen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wesentlich wäre es, die Kunstuniversität Graz mit ihren Absichten, Erfahrungen und Erfolgen auch in das europäische Denken zu implementieren. Es gibt beispielsweise in der EU ein Institute of Science and Technology, parallel dazu strebe ich die Gründung eines Institute of Humanities and Arts an.
Ihr Lebensmotto?
Resigniere nicht, und habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.

Publikationen

Publikationen / schöpferische Akte:

Von 1972 bis 2003 Herausgeber der Studien zur Wertungsforschung, Verlag Universal Edition Wien London New York, zahlreiche Publikationen zur Musikästhetik, seit 1994 CD-Reihe Klangdebüts.

Ehrungen

Ehrungen:

Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Graz in Gold, Großer Josef Krainer Preis, Hanns Koren Kulturpreis des Landes Steiermark, Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark, Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, Ehrendoktorat der „Gheorghe Dima“ Musikakademie Klausenburg (Cluj), Honorarprofessur der Universidad de Flores in Buenos Aires, Ernennung zum Bürger der Stadt Graz.

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