Zum Erfolg von Claudia Corradi
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine eigene Idee realisiert und für mich herausgefunden zu haben, welche Arbeit mir Spaß macht. Wirtschaftlich werte ich mein zweites Geschäftsjahr als Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich scheue keine Arbeit, und meine Tätigkeit bereitet mir große Freude, da ich nun mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Meine Kunden spüren meine Liebe zum Beruf und sehen auch meine Einstellung. In der Kundenberatung lege ich größten Wert auf Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, und es ist mir auch sehr wichtig, eine Vertrauensbasis zu meinen Kunden aufzubauen. Kosmetik bedeutet für mich ein gutes und gepflegtes Aussehen, wofür auch schöne Haut eine große Rolle spielt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Im Beratungsgespräch filtere ich genau die Kundenwünsche heraus und erfrage die Beweggründe. Wenn unseriöse Absichten im Spiel sind, dann lehne ich die Behandlung ab. Sollte ich der Ansicht sein, daß etwas besser gemacht werden könnte, so gehe ich meinen eigenen Weg und schwimme auf diese Weise auch manchmal gegen den Strom.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Idee, einen Kosmetiksalon speziell für Männer zu gründen, stieß zu Beginn auf wenig Beifall, ließ mir aber keine Ruhe. Als sich das geeignete Geschäftslokal fand, konnte ich mit Hilfe einer guten Mentorin und zahlreicher Investitionen im Jahr 2004 meinen Kosmetiksalon eröffnen. Das erste halbe Jahr war wirtschaftlich sehr hart, doch werde ich es niemals bereuen, diesen Schritt getan zu haben.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wer wagt, gewinnt - von diesem Motto ließ ich mich leiten, als ich meine Idee umsetzte. Meine männlichen Kunden werden mit einer eigenen Kosmetiklinie für Männer behandelt. Der Trend zur „Männerkosmetik“ ist erst im Kommen, und so gesehen bin ich meiner Zeit voraus.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich wurde von meiner Mutter geprägt, die eine Parfümerie führte. Da ich zur Selbständigkeit erzogen wurde, meisterte ich mein Leben selbst.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Bei der Auswahl von Mitarbeitern entscheide ich vorwiegend aus dem Bauch heraus. Der erste Eindruck und das Auftreten sind für mich ausschlaggebend. Zielorientierte Fragen, beispielsweise warum gerade dieser Beruf gewählt wurde, runden das Bild ab.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Neben der persönlichen Beratung und der entspannten Atmosphäre biete ich meinen Kunden einen „Rundum-Service“, angefangen von der Schuhputzmaschine über das Bügeln von Hemden, Sauna und Massage bis hin zum Frisör. Als einzige Kosmetikerin biete ich die Intimhaarentfernung für den Mann an; Freitag und Samstag auch für Damen. Wartezeiten gibt es keine, und wenn es notwendig ist, kümmere ich mich persönlich um einen Parkplatz oder um den Parkscheinwechsel.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die wenigen Mitbewerber verwenden Unisex-Produkte für Männer, doch ich benutze eine Männerserie und überzeuge damit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Das Lernen muß wieder gelernt werden; ich erfuhr dies selbst, als ich mit 38 Jahren meine Ausbildung absolvierte. Eine fundierte Berufsausbildung halte ich für wichtig, auch sollte man am besten jene Tätigkeit ausüben, die einem Spaß macht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das Angebot wird in Kürze um Aroma- und Wellnessbehandlungen erweitert. Außerdem möchte ich meine Idee patentieren lassen und ein Franchise-Konzept entwickeln. Meiner Meinung nach ist Männerkosmetik ein wichtiger Trend, und das Potential dafür ist auch vorhanden.
Ihr Lebensmotto?
Wenn die Arbeit keinen Spaß macht, dann ändere etwas.