Zum Erfolg von Alfred Koch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg stellt sich bei konsequenter Verfolgung von Vorhaben von selbst ein, entweder, man handelt an Zielen orientiert oder nicht. Daher ist Erfolg für mich das logische Ergebnis der Umsetzung durchdachter Strategien. Erfolg bedeutet häufig auch, für unsere Kunden schier Unmögliches zu realisieren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Selbst nimmt man den Erfolg nicht so sehr wahr. Man wird natürlich als Chef einer Bank häufig zur Mitarbeit eingeladen, zum Beispiel von Vereinen. Offen auf die Menschen zugehen, ihnen Respekt und Achtung zollen, ist ein wesentlicher Aspekt meines beruflichen Erfolges. So wurde ich auch von Seiner Durchlaucht Karl Johannes von Schwarzenberg zur Jagd eingeladen, mußte jedoch zuerst die Jagdprüfung ablegen. Dadurch gelangte ich in die Gilde der Jäger, ich durfte im Revier Schwarzenberg meinen ersten Hirsch erlegen. Unzählige Jagdgäste auch aus dem Ausland bereicherten meinen Bekanntenkreis. Nun bin ich auch Kursleiter in der Jägerausbildung. Einen besonderen Erfolg konnte ich im September 2003 erzielen. Bei mir wurde im Halswirbelbereich ein Tumor festgestellt, wobei mir sehr geringe Chancen auf Heilung in Aussicht gestellt wurden. Heute kann ich mich mit kleinen Einschränkungen und Unannehmlichkeiten wieder beschwerdefrei bewegen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Vor allem der Umgang mit den Menschen, man benötigt eine gewisse soziale Kompetenz, für Kunden aus jeder Gesellschaftsschicht muß man die richtige Sprache finden. Man erwirbt sich diese Fertigkeiten im Verlaufe der beruflichen Tätigkeit.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Der berufliche Alltag ist eigentlich für mich keine Herausforderung. Reale Herausforderungen stellen neue Entwicklungen und Änderungen dar, wie zum Beispiel die Einführung der elektronischen Datenverarbeitung, neue gesetzliche Regelungen oder zunehmende Automation auch im Geldwesen. Wir betrachten uns als Nahversorger in der Geldbereitstellung. So weit wir uns in Zukunft Außenstellen betriebswirtschaftlich noch leisten können, werden wir unsere regionale Struktur der Zweigstellen aufrechterhalten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das war meine Entscheidung, nach Murau zu übersiedeln und die Leitung der Bank zu übernehmen. Ebenso zog der Entschluß, das Gebäude in Murau zu adaptieren, einen meßbaren Effekt in der wirtschaftlichen Entwicklung der Bank nach sich. Eine überaus positive Entwicklung nahm die Errichtung einer Bankfiliale in St. Egidi bei Murau, begünstigt durch die Nähe von Einkaufszentren und genügend Parkraum. Wir planen daher, diesen Zweigbetrieb noch auszubauen. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Sowohl im Geschäftsleben als auch in bezug auf Persönlichkeit ist Originalität Voraussetzung, um erfolgreich zu sein. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, das waren Direktor Ludwig Staller in Fohnsdorf und mein guter, bereits verstorbener Freund und Obmann der Raiffeisenbank Murau, Ökonomierat Gottfried Siebenhofer, der mich in schwierigen Entscheidungen beraten und unterstützt hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Akzeptiert und respektiert zu werden sowie das wirtschaftliche Florieren unserer Raiffeisenbank sind für mich bereits Kriterien, die Anerkennung beinhalten. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt, so meine ich, kaum Probleme, die nicht zu lösen sind. Mein Leitsatz lautet: Sieger finden in jedem Problem eine Lösung, Verlierer finden in jeder Lösung ein Problem!
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eigentlich die größte Rolle im Hinblick auf eine erfolgreiche Geschäftsführung. Wenn Mitarbeiter nicht zur Führung stehen, kann das Unternehmen auch nicht erfolgreich sein. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Je nach Aufgabenbereich, ob in der Buchhaltung oder am Schalter, in der Beratung oder im internen Bereich, also entsprechend dem Anforderungsprofil treffen wir die Auswahl. Eine weitere Anforderung ist die Teamfähigkeit, also daß die Persönlichkeit auch in die bestehende Gruppe integrierbar ist. Auch das Auftreten in der Öffentlichkeit, der Geschäftskontakte wegen, wird mitbewertet. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind ein selbständiges Unternehmen und somit unabhängig im Sinne vorgelagerter Entscheidungsträger. Auch die Kundennähe und der gute Ausbildungsstand der Mitarbeiter müssen hier erwähnt werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gibt zwar auch stressigere Zeiten, in denen mehr zu tun ist; da jedoch mein Arbeitsplatz in unmittelbarer Nähe meiner Wohnung liegt, stellt dies kein Problem dar. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für interne und externe Schulungen werden im Jahresverlauf etwa zwei Wochen an Zeit investiert. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Auf den Mitmenschen nicht vergessen.
Ihr Lebensmotto?
Ich bin seit kurzer Zeit auch Präsident des Golfclubs Murau-Kreischberg, daher meine ich, man soll auf Spaß und die schönen Dinge im Leben nicht verzichten!