Zum Erfolg von Petra Ellermann-Minda
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet Erfolg, jene Tätigkeit auszuüben, in der ich sehr gut bin und die ich gern ausübe. Zum Erfolg gehört auch, persönliche Anerkennung zu erhalten sowie finanziell entsprechend honoriert zu werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe mich immer auf einem geradlinigen Weg bewegt, weil ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe, der meine Berufung ist. Wenn ich nicht weiterkam, habe ich den Kopf nicht in den Sand gesteckt, ich suchte immer einen Weg, solche Situationen zu ändern. Für mich war es wichtig, die Ideen, die ich hatte - und die waren gut -, umsetzen zu können, schaute über den Tellerrand hinaus und bildete mich laufend durch Lektüre und meine Studien weiter.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich schaue mir die Herausforderung an, gehe sehr systematisch vor und überlege mir Lösungsstrategien. Ich baue mir diese vor meinem geistigen Auge auf, suche Kontakt zu Gleichgesinnten und vergleiche deren Vorschläge mit den meinen. Ich ändere auch meine Lösungsvorschläge, wenn andere Vorschläge besser sind, und versuche diese Herausforderungen dann so schnell wie möglich umzusetzen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich empfinde mich als erfolgreich, seitdem ich diese Stelle in Graz inne habe.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine erfolgreiche Entscheidung bestand darin, mein erstes Studium zu absolvieren. Obwohl ich in der DDR nie linientreu war und mir dadurch viele Möglichkeiten ausgeschlagen wurden, bewarb ich mich für das Studium der Museologie. Ich traf einen Dozenten, mit dem ich anscheinend wesensverwandt war und bekam überraschend eine sofortige Zulassung zum Studium in Leipzig.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist, wenn meine Arbeit wertgeschätzt wird, und dies wird mir hier vermittelt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Familie und mein Freundeskreis ist stolz auf mich, weil ich diesen Schritt nach Österreich gewagt habe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind total wichtig. Bei einem Bestand von über zwei Millionen Bild- und Tonobjekten kann man unsere Arbeit auch unmöglich allein schaffen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Vor meinem Kommen herrschte hier ein Dornröschenschlaf. Ich versuche die Kollegen mitzuziehen und motiviere sie mit persönlichen Gesprächen. Meine Tür ist immer offen, und jeder Mitarbeiter kann zu mir kommen. Ich versuche, ihnen bei ihren Problemen zu helfen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Die Mitarbeiter, für die ich verantwortlich bin, vertrauen mir. Ich fordere sie durch die Umgestaltung unseres Hauses sehr. Obwohl das für Landesbedienstete nicht immer nachvollziehbar ist, bekomme ich trotzdem ein positives Feedback.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe einen wunderbaren Mann, der mir den Rücken frei hält, auch wenn ich später von der Arbeit nach Hause komme. Meine Kinder sind mir unheimlich wichtig, und auch sie akzeptierten mein drittes Studium genauso wie die Übersiedlung nach Graz. Ohne meine Familie bin ich nicht der Mensch, der ich bin.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Während des Studiums verwendete ich meine gesamte Freizeit für meine Weiterbildung. Jetzt schreibe ich gerade an meiner Dissertation. Fortbildung ist für mich durch den Besuch von Sprachkursen, durch Lesen und Kommunizieren permanent gegeben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der nächsten Generation rate ich, viel zu lesen und viel zu lernen. Egal aus welchem sozialem Umfeld man kommt, die Bildung kann niemandem genommen werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, das Museum, das ich jetzt leite, in ein paar Jahren zu einem Stellenwert gebracht zu haben, daß man es gesehen haben muß. Später, wenn ich in Rente gehe, habe ich vor, , Bildbände zu verfassen und das Studium der Ägyptologie zu absolvieren.
Ihr Lebensmotto?
Die Arbeit die ich gut kann zu machen und dafür Anerkennung zu finden