* Univ.-Prof. Dipl.-Ing. DDr. Heinz Brandl
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Profil
Zur Person
Service
Brandl
Zur Karriere
Zur Karriere von Heinz Brandl
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura am Realgymnasium in Lienz (1958) absolvierte ich das Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Universität Wien (1963). Dann folgten meine Tätigkeit als Universitätsassistent am Institut für Grundbau und Bodenmechanik, 1966 die Promotion mit Auszeichnung zum Dr. techn. und 1971 die Habilitation zum Universitätsdozenten für das gesamte Fachgebiet Grundbau und Bodenmechanik an der TU Wien. Kurz darauf verließ ich das Institut und war bis 1978 im In- und Ausland freiberuflich tätig. Im Jahr 1977 reihte mich die Technische Universität Graz einstimmig an die erste Stelle als Ordentlicher Universitätsprofessor für Bodenmechanik, Felsmechanik und Grundbau; 1978 wurde ich Vorstand des gleichnamigen Institutes und war somit damals der jüngste Ordinarius auf diesem Fachgebiet weltweit. Anfang 1981 berief mich die TU Wien zum Vorstand des Institutes für Grundbau, Geologie und Felsbau, das nunmehr die Bezeichnung Institut für Grundbau und Bodenmechanik trägt. Es ist dies das weltweit älteste Universitätsinstitut für Bodenmechanik, gegründet von Prof. Karl von Terzaghi, der international als Vater der Bodenmechanik gilt. Dementsprechend ist an der TU Wien die Errichtung eines Terzaghi-Museums geplant, zu dem zahlreiche Länder beitragen werden. Das von mir seit dem Jahre 1981 geführte Institut verbindet Grundlagenforschung, angewandte Forschung, Theorie und Praxis in ausgewogener Form. Eine international führende Rolle sowohl in fachlicher Breite und Vielfalt als auch in ausgesprochenen Spezialthemen (heute als „Exzellenz“ bezeichnet) erfordert natürlich höchste Anstrengungen. Letztlich profitieren aber alle Mitarbeiter vom internationalen Ruf des Institutes. Dementsprechend erstreckt sich meine berufliche Tätigkeit bislang auf 81 Länder weltweit und umfaßt eine Vielzahl wissenschaftlicher Projekte, Innovationen und Ingenieurleistungen auf dem gesamten Gebiet der Geotechnik. Dabei leistete ich vielfach Pionierarbeit, etwa bei Bodenstabilisierungen, Frost-Tauproblemen, Stützbauwerken, bei instabilen Hängen, Brücken in Rutschgebieten, bei der Sanierung von Schadensfällen und der Rückdrehung schiefer Bauwerke, in der Umweltgeotechnik (Abfalldeponien, Altlastensanierung), beim Hochwasserschutz, bei der Einführung und Entwicklung der Geokunststoffe und der Geothermie.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Heinz Brandl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Im beruflichen Bereich definiert sich Erfolg für mich über die Wertschätzung durch andere Menschen, Kollegen, Mitarbeiter und Studenten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich fühle mich erfolgreich, weil ich das Glück hatte, nicht von Mißerfolgen belastet zu werden und menschlich sowie beruflich ausgeglichen bin, wozu auch mein harmonisches Familienleben beiträgt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich werde allgemein als rationeller und ausdauernder Arbeiter beschrieben sowie als Querdenker und Visionär. Der Beruf ist mir zugleich Hobby. Eingefahrene Geleise interessieren mich nicht weiter, eher ausgefallene Ideen, die dann in anwendbare Theorien bzw. Lösungen verwandelt werden. Eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und die Lebensphilosophie, nicht alles tierisch ernst zu nehmen bzw. eine gewisse Selbstironie zu bewahren, erleichtern mir das Leben ebenfalls.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Vorbilder in meinem Beruf fand ich bereits in jungen Jahren vor allem im Ausland. Aufgrund meiner Forschungsergebnisse und z.T. sehr spektakulären Ingenieurprojekte konnte ich frühzeitig enge Kontakte zu den damaligen international bekannten Persönlichkeiten meines Fachgebietes aufbauen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
In jungen Jahren spielten sie nur eine geringe Rolle, da ich fast alles selbst erledigte (bzw. zu erledigen hatte); Teamarbeit war damals noch nicht die Regel. Daher bin ich bei etwa 85 Prozent meiner Veröffentlichungen Alleinautor; mittlerweile hat sich dies deutlich geändert. Darüber hinaus liegt mir die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses des Institutes besonders am Herzen. Neben Spitzenleistungen in fachlichen „Nischen“ sollen meine Mitarbeiter auch die Kluft zwischen Theorie und Praxis überbrücken und international tätig sein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Einerseits fordere ich entsprechendes Fachwissen und volle Einsatzbereitschaft, anderseits achte ich darauf, daß Bewerber aufgrund ihrer charakterlichen Eigenschaften auch zum Institut und zum bestehenden Team passen. Daher haben wir ein sehr harmonisches und damit auch wissenschaftlich fruchtbares Klima, um das uns viele beneiden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Absolventen der TU rate ich dringend, die Hemdsärmel aufzukrempeln – auch heute gelten Fleiß, Einsatzbereitschaft und Leistungswille als Sprossen auf der Karriereleiter. Darüber hinaus sollen sie versuchen Rückgrat zu bewahren, weil man im Leben oft durch diverse Randeinflüsse unter Druck gesetzt wird. Schließlich sollen TU-Absolventen kreativ denkende Ingenieure werden und nicht bloße Erfüllungsknechte von facheinschlägigen Normen und Richtlinien.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will sowohl in der Forschung als auch in der Praxis so lange wie möglich tätig sein.
Ihr Lebensmotto?
Ohne Fleiß kein Preis. Sogar Einstein meinte: 90 Prozent seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse stammten aus Transpiration, hingegen nur zehn Prozent aus Inspiration.
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