Zum Erfolg von Horst Brandlmaier
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich meine persönlichen Ziele erreiche, dafür Anerkennung erhalte - das sehe ich als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich auf meine bisherige Karriere und das Erreichte zurückblicke, glaube ich schon, daß man hier von Erfolg sprechen kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Hilfreich waren sicherlich Zähigkeit und Ausdauer. Natürlich ist es auch wichtig, sich Ziele zu setzen - man sollte sich aber nicht zu sehr darauf versteifen, sondern flexibel bleiben. Die Fähigkeit, sich schnell an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen, ist ebenfalls sehr wichtig. Ich hätte vor einigen Jahren nie daran gedacht, daß ich eine Vorstandsposition in der Energiewirtschaft innehaben würde. Man benötigt sicher auch Glück und muß Chancen erkennen und zu nutzen wissen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Elan! Ich versuche, Probleme und Herausforderungen so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen bzw. sie direkt anzugehen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Dipl.-Ing. Walter Boltz holte mich 2001 zur Energie-Control. Als mein Chef hat er mir ermöglicht, daß ich mich entwickle und mir den entsprechenden Freiraum zugestanden. Weitere prägende Persönlichkeiten waren Dr. Bruno Zluwa, Sektionschef für Energie und Bergbau im BMWA, mit dem ich die Energy-Community aufgebaut habe und Dipl.-Ing. Hansjörg Tengg, der sich an meinen bisherigen Leistungen interessiert zeigte und mich schließlich zur OeMAG in den Vorstand holte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Anerkennung bei der Energie-Control war gemessen an meiner Funktion eher gering, weil ich in erster Linie für interne Belange verantwortlich war. Bei der OeMAG erfahre ich mehr Anerkennung, wenngleich sie aufgrund meiner Position nur selten direkt ausgesprochen wird.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine zentrale Rolle. Bei E-Control bildete ich sie sogar teilweise selbst aus. Aus zeitlichen Gründen setzte ich jetzt bei der OeMAG aber auf bereits ausgebildete Mitarbeiter.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Das Finanz- und Rechnungswesen ist ein sehr heikler Bereich, daher haben wir hier für die Aufnahme neuer Mitarbeiter ein eigenes Prüfungsverfahren entwickelt. Wie die Erfahrung gezeigt hat, darf man sich auf Lebensläufe und angebliche Kenntnisse nicht unbedingt verlassen. Ich achte in erster Linie auf das Fachwissen und dann natürlich auch auf die Sympathie. Jemand, der mir vielleicht nicht so sympathisch ist, aber dafür wirklich etwas voranbringt, ist aber mir trotzdem lieber als ein sympathischer Mensch, der nichts weiter bringt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Indem ich ihnen verantwortungsvolle Tätigkeiten übertrage und Entwicklungsmöglichkeiten biete.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir agieren einerseits ähnlich wie ein Stromhändler, was den Ein- und Verkauf von Ökostroms betrifft; auf der anderen Seite sind wir aber auch Bilanzgruppenverantwortlicher für die Ökoenergie Bilanzgruppe. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die OeMAG hat eine Einzelkonzession und daher keine Konkurrenz. Unsere unmittelbare Aufsicht ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit. Daher haben wir de facto keine Mitbewerber.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Position erfordert zurzeit verstärkten beruflichen Einsatz, wodurch das Privatleben etwas zurücksteht. Dank meiner verständnisvollen Partnerin ist es mir aber möglich, vollen Einsatz zu bringen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ein junger Berufseinsteiger sollte darauf achten, daß er auf irgendeinem Gebiet wirklich gut wird. Zupacken, anpacken, am Boden bleiben. Viele junge Leute heben sehr rasch ab, haben aber gleichzeitig keine Ahnung, wie sie ihre theoretische Ausbildung in der Praxis umsetzen sollen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir sind Teil einer sehr schnell wachsenden Unternehmensgruppe im Energiebereich, da gibt es noch einige große Herausforderungen, die uns erwarten und uns auch fordern werden.
Ihr Lebensmotto?
Mach das Beste aus dem, was Du hast.