Zum Erfolg von Heide Zeiringer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zufriedene Mitarbeiter, zufriedene Kunden, eine zufriedene Chefin. Wenn Kunden positive Rückmeldungen geben, die Mitarbeiter gern in unserem Unternehmen tätig sind und sich gut aufgehoben fühlen, dann bedeutet das auch für mich Freude und Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich danach gefragt werde, denke ich schon, daß ich erfolgreich bin. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war, die Dinge zu erkennen, die mich weiterbringen, Konsequenz und der Mut, die als richtig erkannte Richtung einzuschlagen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Gelassenheit, mich bringt nicht leicht etwas aus dem Tritt. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich persönlich habe das nicht so wahrgenommen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im herkömmlichen Sinne nie. Aber wenn ich sehe, daß meine Vorstellungen und Visionen von meinen Mitarbeitern bewußt und überzeugt mitgetragen werden, dann empfinde ich mich als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich 2001 entschloß, den Betrieb in Scheifling und den kurzweilig in St. Lambrecht angesiedelten Betrieb zu schließen, um hier in Murau zu zentralisieren, war das eine sehr gute Entscheidung. Visionär und erfolgreich war auch der Entschluß, keine Ölheizungen mehr in Neubauten anzubieten. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ausschließlich Originalität! Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Nein, ich habe die Dinge einfach anders gesehen und angepackt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erhielt den ÖGUT - Umweltpreis für innovative Technik, werde um Vorträge gebeten und immer wieder um Rat gefragt. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das mangelnde Bewußtsein des Großteils meiner Kollegen, der Installateure, daß sie es in der Hand hätten, einen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten. Wir sollten mit der Ressource Wasser sorgsamer umzugehen lernen und durch Vermeidung der Verbrennung fossiler Energie den Veränderungen in der Natur entgegenwirken. Zudem sollte man nicht den Einbau von Wärmepumpen fördern, da diese im Grunde genommen Stromheizungen darstellen und insofern wieder, weil ja zur Nutzungszeit meist wenig Wasserkraft zur Verfügung steht, fossile oder atomare Energie benötigen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, als unbequeme, aber durchaus visionäre Persönlichkeit gesehen zu werden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen die größte Rolle, denn sie tragen die Hauptlast der Umsetzung unserer Philosophie. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bei uns werden heute nahezu ausnahmslos Lehrlinge aufgenommen, wir sind eine gewachsene Truppe. Ich bediene mich bei der Einstellung von Lehrlingen fast ausschließlich der berufspraktischen Woche, auch das Schulzeugnis spielt dabei eine Rolle. In unserem Betrieb gibt es kaum Fluktuation, bei mir arbeiten sehr lang dienende Fachleute und Techniker.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit Anerkennung, mir ist ihre Meinung wichtig, Mitarbeiter müssen sich mit ihren Ideen einbringen können, auf diese gehe ich auch ein. Weiters motiviere ich sie mit einer ordentlichen Entlohnung und einem guten Betriebsklima.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, als faire Chefin gesehen zu werden. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die motivierten und gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die relative finanzielle Unabhängigkeit, die klare Positionierung als Betrieb mit ökologischem Schwerpunkt und unser Expertentum machen uns zu einem Leitbetrieb in der Region. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Konkurrenz gegenüber verhalte ich mich neutral und fair.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich nehme mir die Zeit, die ich brauche. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für Fortbildung verwende ich jährlich ein Minimum von drei bis vier Wochen, hauptsächlich im Bereich Management und Marketing. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ideen und Visionen niederschreiben und dran bleiben!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir zum Ziel gesteckt, daß sich die Entwicklung des Unternehmens auch weiterhin prosperierend gestaltet.
Ihr Lebensmotto?
Viel lachen.