Zum Erfolg von Adam Herzog
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, Zielsetzungen zu definieren, sich auf deren Verwirklichung zu konzentrieren und nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne auch zu realisieren. Bereits während meiner Ausbildung zum Reserveoffizier an der Militärakademie Wiener Neustadt erkannte ich, daß es weit reichende Parallelen zwischen dem Heer und der Wirtschaft gibt, da überall Personal zu führen ist, Wochen-, Monats- oder Jahrespläne erstellt werden müssen, und Ähnliches. Der Faktor Erfolg ist also maßgeblich von Kriterien wie diesen abhängig.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich viele meiner bisherigen Ziele umsetzen konnte, erachte ich mich doch als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Entscheidend war sicherlich meine Bereitschaft, kontinuierlich zu lernen, was auch meinen Maturaabschluß auf dem zweiten Bildungsweg erklärt. Es war zu dieser Zeit allerdings nicht einfach, als 19-jähriger in eine HTL zu kommen, die normalerweise von 15-jährigen besucht wird, und dort auch entsprechende Akzeptanz zu erfahren. Ein weiteres Beispiel ist mein abgeschlossenes Studium der Betriebswirtschaft, das ich neben meiner beruflichen Tätigkeit absolvierte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühle mich seit meinem Wiedereintritt bei Steyr-Daimler-Puch erfolgreich, da ich im selben Geschäftsbereich, mit dessen Leitung betraut und herzlichst wieder aufgenommen wurde und sich die Belegschaft auf eine neuerliche Zusammenarbeit mit mir freute.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich traf eine erfolgreiche Entscheidung, als ich beschloß, nach Abschluß meiner Lehre an die HTL zu wechseln, da mir das Pflichtschulniveau als nicht ausreichend erschien.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr KR Dr. Günther Schlenck, der lange Zeit Raiffeisen-Generaldirektor war und viele Bereiche in Politik und Wirtschaft mitgestaltete, prägte mich sehr und bleibt mir ein Vorbild. Er war es, der mich bei Steyr abwarb, mir die Möglichkeit gab, mich bei Raiffeisen beruflich zu profilieren, und in weiterer Folge beinahe wie ein Vater für mich agierte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie sind von allerhöchster Bedeutung, da ohne hoch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter die erfolgreiche Leitung eines Unternehmens nicht möglich wäre.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Fachliche Qualifikationen zu verifizieren ist nicht schwierig. Problematischer ist es jedoch festzustellen, inwieweit ein neuer Mitarbeiter durch seine Persönlichkeitsstruktur in den Betrieb integriert werden kann. Nicht nur der Intelligenzquotient, auch der emotionale Quotient ist entscheidend.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie durch einen besonders menschlichen Umgang, wobei ich ohne hierarchisches Denken versuche, Mitarbeiter auf gleicher Ebene zu erreichen. Das, was man von seinen Mitarbeitern verlangt, muß man ihnen auch selbst vorleben - angefangen von einer guten Arbeitsmoral bis hin zum korrekten Verhaltensvorbild.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich Zeit meines Lebens ein Wochenendpendler bin, managt meine Frau während der Woche das Familienleben und zieht unsere fünf Kinder groß. Sie hält mir dadurch beruflich den Rücken frei, und ich kann mich während der Woche voll und ganz auf meine Arbeit konzentrieren, an den Wochenenden allerdings ist mir das Familienleben heilig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eines meiner Ziele war, mich irgendwann selbständig zu machen. Die Entschlossenheit meinerseits wäre vorhanden, allerdings hat sich die passende Situation bisher noch nicht ergeben.
Ihr Lebensmotto?
Nicht dem Leben mehr Jahre geben, sondern den Jahren mehr Leben.