Zum Erfolg von Alois Gschier
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich das harmonische Zusammenwirken von finanzieller und privater Zufriedenheit. Zufriedenheit zu empfinden ist für mich die Voraussetzung, um Erfolg zu verspüren. Ein harmonisches Zusammenleben ist hierfür der Schlüssel und sollte von der jungen Generation wieder wichtiger genommen werde, als es derzeit vielfach der Fall ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Gemessen an Mitstreitern in unserer Gesellschaft ist mein Erfolg eher bescheiden, obschon ich mich in meiner kleinen Rolle durchaus als erfolgreich und zufrieden empfinde. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Der Lebensweg ist nicht schnurgerade planbar. Es war immer wichtig für mich, mir Ziele zu stecken, allerdings gehörten auch gewisse Schicksalsfügungen und ein Quentchen Glück dazu, die letztendlich mitverantwortlich für meinen Erfolg waren. Der Start unserer Molkerei war allerdings von Anfang an von allen beteiligten Bauern minutiös geplant, und die Umsetzung wurde mit aller Kraft verfolgt, was den wirtschaftlichen Erfolg langfristig sicherstellte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erstmals vor zehn Jahren, als ich Großkunden ansprach, die unsere Milch sofort bestellten. Durch das Wachsen unseres Kundenstammes wuchs auch das Gefühl des Erfolges, da ich wußte, daß wir sowohl wirtschaftlich als auch emotional die Weichen richtig gestellt hatten. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Das waren meine Eltern, insbesondere mein Vater, der ein sehr aufgeschlossener Landwirt war und sich immer für Neuerungen interessierte, was meine Lebenseinstellung entscheidend prägte und mir immer wieder Ansporn war. Der Beruf des Landwirtes wurde mir immer als Auftrag vermittelt, obwohl die Arbeit an sich sehr zeitintensiv ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Am Hof spielt nur meine Frau als Mitarbeiterin eine sehr wesentliche Rolle, die den Beruf allerdings sehr gerne ausübt, und ohne die ich sicherlich nicht so erfolgreich hätte werden können. Gemeindepolitisch ist die Politikverdrossenheit immer stärker zu spüren, was es immer schwieriger macht, geeignetes Personal für den Gemeindedienst und speziell die Politik zu finden. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Es gibt ein Auswahlverfahren, um die geeignetsten Mitarbeiter zu finden. Wichtig für die Tätigkeit in der Gemeinde sind hohe soziale Kompetenz und eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, da wir ständig mit den Anliegen der Bürger befaßt sind und danach trachten, diese möglichst positiv zum Abschluß zu bringen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich spare nicht mit Lob und Anerkennung und lade meine Mitarbeiter immer wieder zu gemeinsamen Feiern ein, was insgesamt sehr motivierend wirkt. Eine gewisse Eigenmotivation jedes einzelnen und Freude an der Arbeit sind natürlich Voraussetzung, daß solche Maßnahmen greifen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da mein Sohn als Nachfolger für unseren Betrieb feststeht und meine Frau tatkräftig mithilft, lassen sich Beruf und Privatleben sehr gut vereinbaren.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Es sind etwa drei bis vier Kurse pro Jahr, die ich besuche. Ich ergänze diese Seminare aber durch umfangreiche Recherchen im Internet und durch das Lesen von Fachzeitschriften, somit ist Weiterbildung eigentlich ein permanentes Thema für mich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Politisch befinde ich mich in der letzten Periode, die ich als Bürgermeister arbeiten werde, somit ist es mir ein Anliegen, einen geeigneten Nachfolger aufzubauen, der in meine Fußstapfen treten soll. Im Privatleben möchte ich mehr Zeit für meine Hobbys erübrigen können und werde meinem Sohn auf dem Hof sicher noch einige Jahre hilfreich zur Seite stehen.
Ihr Lebensmotto?
Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen.