Zum Erfolg von Alfred Ecker
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg das Erreichen von selbst gesteckten Zielen, die natürlich ganz individueller und unterschiedlicher Natur sein können. Die zweite Komponente ist die Anerkennung durch die Gesellschaft, die diese Leistung auch als Erfolg bewerten muß. Ist meine persönliche Sicht auf den Erfolg mit jener der Gesellschaft in Einklang, kann man von Erfolg sprechen. Das Problem dabei: Die Meinung der Gesellschaft, also der Masse, ist stark von Medien oder anders gesteuert. Man folgt einem Trend, dem Mainstream, der sich aber rasch wieder ändern kann. Was heute als Erfolg gefeiert wird, ist morgen möglicherweise schon wieder vergessen - und was heute noch belächelt wird, kann morgen zum Erfolg hochstilisiert werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe in meinem bisherigen Leben viel bewegt und einiges erreicht. Es gibt immer wieder Höhen und Tiefen, daher sehe ich mich mal mehr, mal weniger erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich denke, hier sind Eigenschaften ausschlaggebend, die man mitbringen muß und nur schwer erlernen kann - der Wille zur Arbeit und zu überdurchschnittlicher Leistungsbereitschaft, sowie eine gewisse Kämpfernatur. Gerade als Selbständiger hat man oft das Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen. Ohne Durchhaltevermögen und Kampfgeist wird man wahrscheinlich auch nicht zum Erfolg kommen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Für mich war Dipl.-Ing. Wolfgang Gruber, Geschäftsführer von Hewlett-Packard, ein Vorbild im wirtschaftlichen Bereich. Seine Art aufzutreten, wie er seine Entscheidungen traf, wie er nach außen und innen agierte, beeindruckte mich. Auf moralischem Gebiet waren meine Eltern ein Vorbild, den Willen zur Arbeit bekam ich beispielsweise von ihnen mit auf den Weg. Und meine Frau Martina war insofern prägend, als sie mich stets unterstützt hat. Ohne ihre Hilfe und ohne ihr Zutun wäre meine Unternehmerkarriere nicht möglich gewesen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich sehe mich dann als anerkannt, wenn mein Umfeld meine Wertvorstellungen auch annimmt. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Kompetenz, Engagement und Ehrlichkeit sind für mich ganz wesentliche Faktoren. Jeder Mitarbeiter muß nicht nur seine Rechte, sondern vor allem auch seine Pflichten kennen. Ich erwarte, daß ein Mitarbeiter die vorhandenen Ressourcen zum Wohle des Unternehmens nutzt. Im persönlichen Gespräch versuche ich herauszufinden, ob ein Bewerber diese Voraussetzungen erfüllt - letztendlich treffe ich die Entscheidung dann aus einem Bauchgefühl heraus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe das große Glück, daß auch meine Frau unternehmerisch denkt und meine Selbständigkeit in allen Belangen unterstützt. Sie erwartet von mir nicht, daß ich wie ein Angestellter einen normalen 40-Stunden-Job mache und abends oder am Wochenende automatisch zu Hause bin. Als Unternehmer denkt man einfach anders, die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben sind oft fließend. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich möchte den jungen Leuten raten, sich nie in Abhängigkeiten, sei es finanzieller, persönlicher oder anderer Art zu begeben. Leider gewinnen auch virtuelle Werte die Überhand; diese Aktien- und Internet-Hypes und sonstigen Luftblasen, wo nichts Konkretes dahintersteht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das Unternehmertum geht natürlich an die Substanz. Es kostet viel Kraft und kann durchaus zu Krankheiten führen. Daher ist es mein persönliches Ziel, die richtige Work-Life-Balance zu finden und gewisse berufliche Dinge nicht zu wichtig zu nehmen. Es soll meiner Familie und unserer kleinen Tochter gut gehen - es gibt nichts Wichtigeres.
Ihr Lebensmotto?
Ich folge den Spuren des Steppenwolfs von Hermann Hesse. Ich bin in gewisser Hinsicht als Mensch ein Einzelkämpfer und lasse mich nicht unterkriegen.