Zum Erfolg von Mario Crnjac
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Längerfristiger Erfolg ist nur möglich, wenn es mir gelingt, eine Tätigkeit auszuüben, die mir und meinem Umfeld Spaß und Freude bereitet. Ebenso zählt eine ausgeglichene Work-Life-Balance zum Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich befinde mich immer noch auf dem Weg und klopfe mir selbst nur ungern auf die Schulter. Dennoch fühle ich mich stolz und erfolgreich, wenn ich auf meine erbrachten Leistungen zurückblicke. Betrachte ich meine Unternehmungen von außen, wird ersichtlich, daß alle Beteiligten Freude am Konzept des PITZ haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mitunter meine Erziehung und mein Durchhaltevermögen. Meine Kollegin und Mitinitiatorin des PITZ, Silke Guldenschuh, und ich haben uns nach bereits anfänglichem erfolgreichem Selbstläuferdasein gefragt, worauf wir unseren Patientenzulauf zurückführen und dies in einem Schriftstück als Anregung für Mitkollegen niedergeschrieben. Dieses umfaßt meine Selbstsicherheit, innere Ruhe, Persönlichkeit, Authentizität, meine Überzeugung von meinem Tun und wie ich diese transportiere, in weiterer Folge meine Art, mit Menschen umzugehen, sowie marketingstrategische Überlegungen. Ich betrachte meine Patienten nicht als Körper, sondern versuche von ihnen zu lernen. Die Zufriedenheit meiner Geschäftspartner erlange ich durch einen Dreistufenplan: Die erste Stufe besteht darin, sie überhaupt für mich zu gewinnen. Nachdem ich erkannte, daß meine Gutmütigkeit nicht immer förderlich ist, besteht die zweite Stufe aus Zielvorgaben. Bei der dritten Etappe müssen Leistungen konsequent erbracht werden. Nicht zuletzt werte ich Liebe, Geduld und Konsequenz als wesentliche Erfolgsfaktoren, egal in welchen Bereichen des Lebens.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Anfangs suchte ich die Fehler nach gescheiterten Behandlungen stets bei mir selbst und zweifelte stark an meinen Fähigkeiten. Mittlerweile weiß ich, welchen Anteil ich selbst trage und welchen meine Patienten. Ich weiß, wo meine Grenzen liegen. Bei der ersten Sitzung nehme ich mir eine Stunde zwecks Befunderhebung Zeit für jeden Patienten, um hernach die gefundenen behandelbaren Aspekte in ein ganzheitliches Therapiekonzept zu integrieren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolgreich waren die Entscheidungen, bei denen ich weder meinen Bauch, noch meinen Verstand vernachlässigte, sondern beiden Instanzen in der Entscheidungsfindung ihren Raum einräumte.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Je mehr man die Originalität lebt, desto authentischer und überzeugter präsentiert man sein Werk. Auch die Menschen merken sehr schnell, ob jemand nur kopiert oder nicht. Andererseits sind wir Menschen lernwillige Lebewesen. Kupfern wir Erfahrungen anderer ab, ohne uns dabei selbst untreu zu werden, kann auch das ein erfolgreicher Weg sein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre tagtäglich Anerkennung durch Patienten. Diese relativiere ich, indem ich mich selbst als Werkzeug betrachte. Ich vollbringe den mechanischen Teil, der andere besteht aus den Selbstheilungskräften, die in jedem Menschen verankert sind.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Problematisch ist das niedrige Lohnniveau im Angestelltenverhältnis.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
In meinem Urkonzept hielt ich fest, daß einerseits die Infrastruktur einen wesentlichen Erfolgsfaktor darstellt und andererseits die Protagonisten, die in dieser Infrastruktur tätig sind. Wir fungieren in einem symbiotischen Verhältnis.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für mich zählt ein Mix aus fachlicher und sozialer Kompetenz. Ich kann keinen Menschen in einem Gespräch und aufgrund einer Bewerbungsmappe beurteilen, erst während der dreimonatigen Eingewöhnungsphase wird ersichtlich, ob mein Bauchgefühl richtig oder falsch war. Welche sind die Stärken Ihrer Praxis? Die Vereinigung von verschiedenen Fachkräften mit unterschiedlichen Fähigkeiten, das familiäre Gefüge, das sich auch auf unsere Patienten überträgt sowie die Lage und das Ambiente meiner Praxis betrachte ich als wesentliche Stärken. Frohsinn und Humor haben bei uns genauso viel Platz wie akribisches Arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne die beiden Bereiche strikt voneinander. Anfänglich habe ich mir jeden Dienstag und Donnerstag den Nachmittag für meinen Sohn freigehalten, mittlerweile hat sich diese Planung aber etwas relativiert, wobei der Mittwochnachmittag immer noch für meinen Sohn reserviert ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit 40 Jahren meine erste Vernissage haben.
Ihr Lebensmotto?
Lieben und geliebt werden.