Zum Erfolg von Berndt Jandl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist nicht nur wirtschaftliche oder politische Karriere, Macht, Geld und Ansehen. Erfolg ist für mich, innere Ruhe zu gewinnen, um mit dieser Energie den täglichen Herausforderungen des Lebens zu bewältigen. Das bedeutet für mich auch, mich in den Spiegel schauen zu können und zu sehen, daß man den Mitmenschen geholfen hat und im Einklang mit sich selbst und der Natur ist. Für mich ist die körperliche Gesundheit sehr von der mentalen Stärke abhängig.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Dafür, daß ich keine Beziehungen oder finanziellen Möglichkeiten wie andere Jugendliche und Schulabgänger hatte, sehe ich meine Karriere als junger Bürgermeister aus beruflicher bzw. politischer Sicht als Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß meine positive Lebenseinstellung zu meinen Mitmenschen, den Tieren und der Natur auch von den Bürgern gesehen und entsprechend honoriert wird. Als Bürgermeister habe ich eine verantwortungsvolle Verpflichtung übernommen und diese gilt es für mich auch wahrzunehmen. Ich verspreche nichts, ich arbeite, erbringe Leistungen und weise diese dann vor. Ich bin ein harter Realist, mache mich von nichts und niemanden abhängig und lasse mich nicht unter Druck setzen. Ich betrachte den Erfolg als eine Stiege, die in verschiedenen Variationen und Schwierigkeitsstufen nach oben führt, wobei man immer schrittweise vorgehen sollte. Wenn man ein Plateau dieser Stiege erreicht hat, soll man es zuerst festigen, um dann den nächsten Schritt zu gehen. Nur so kann man die sogenannte Erfolgsleiter hochklettern. Es hat keinen Sinn, nach den Sternen zu greifen - man fällt sehr schnell und sehr tief. Es ist vor allem wichtig, ein Mensch zu bleiben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich betrachte das Leben aus einer Perspektive, in der es das Wort Niederlage nicht gibt. Wenn man genauer hinsieht, ist das, was Menschen eine Niederlage nennen, nur der Hinweis darauf, daß es notwendig ist, Veränderungen in seinem Leben vorzunehmen. Genau diese Veränderung ist wieder eine neue Herausforderung und kann einen Erfolg mit sich bringen. Es ist lediglich eine Sache der Betrachtungsweise.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich richte mein Leben nicht nach anderen Menschen, sondern versuche meinen eigenen Weg zu gehen. Mit meiner Geburt ist mir dieser Weg auferlegt worden, den ich als Berndt Jandl zu gehen habe. Ich werde niemals etwas oder jemanden nachahmen. Das ist zwar beschwerlicher, aber aus eigenen Fehlern kann man am meisten lernen. Es gibt eben keine perfekten Menschen. Wenn man aus dem Wissen und dem Handeln von tausenden Menschen einen einzigen Menschen formen würde - er wäre nicht perfekt. Von jedem einzelnen Menschen, dem man in seinem Leben begegnet, kann man etwas lernen - vom Sandler ebenso wie von einem Präsidenten. Diese Erkenntnisse zusammengetragen bringen die eigentliche Lebenserfahrung. Meine besondere Bewunderung gilt dem Dalai Lama. Es gibt nur eine Wahrheit, und die trägt jeder in sich selbst.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Die Familie ist für mich ein sehr wichtiger Bestandteil im Leben. Was der Mutterleib als Geborgenheit für ein Ungeborenes darstellt, das ist im Leben des Menschen die Familie. Da ich in der Gemeinde zugleich Amtsleiter und Bürgermeister bin, bleibt leider sehr wenig Zeit für meine Familie.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In erster Linie ist es mein Ziel, gesund zu bleiben und jeden Tag mit Ruhe zu beginnen, um ihn am Abend mit Zufriedenheit abschließen zu können. Dazwischen liegen Stunden harter Arbeit, aber auch voll schöner und lebensbereichender Erlebnisse.
Ihr Lebensmotto?
Ich würde es nicht als Motto bezeichnen, sondern als Lebensphilosophie: Man muß im Leben zu unterscheiden lernen, welche Dinge man verändern oder nicht verändern kann. Dinge, die man nicht verändern kann, sind zu akzeptieren. Andererseits muß man auch den Mut aufbringen, die veränderbaren Dinge zu verändern. Mit dieser Einstellung gibt es auch kein Jammern. Man kann nur etwas lernen, wenn man sich einer neuen Situation aussetzt.