Zum Erfolg von Wilhelm Heißenberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich für meine Mitmenschen in der Gemeinde etwas umsetzen kann, dann ist das für mich persönlicher Erfolg. Erfolgreich ist, wer mit seinen Mitmenschen umgehen kann, ohne negative Gedanken zu haben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin nach innen ruhig und gelassen. Je schwieriger eine Situation ist, desto bedachter bemühe ich mich um eine Lösung.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich habe mich noch nie mit dem Gedanken gespielt, ob ich erfolgreich bin, das ist auch nicht unbedingt mein Ziel. Für mich ist es wichtig, in eine bestimmte Richtung zu arbeiten und daß die Menschen zufrieden und glücklich sind.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte kein konkretes Vorbild, an dem ich mich orientiert hätte. Ich habe versucht, meine Entscheidungen so zu treffen, daß sie für mich persönlich stimmig waren.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Auf Gemeindeebene ist es so, daß der schwierigste Job der des Bürgermeisters ist, weil einem in dieser Funktion eigentlich mehr Kritik als Lob entgegengebracht wird. Also ist im Grunde schon keine Reaktion eine Anerkennung, weil dann für den Bürger alles in Ordnung ist.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das größte Problem in einer Gemeinde sind die direkten Nachbarschaftskonflikte, die immer mehr zu nehmen. Die Menschen werden immer egoistischer und denken nur mehr an sich selbst, sie bringen sich nicht mehr in die Gemeinde ein. Als Bürgermeister wird man zwangsweise in diese Konflikte mit hineingezogen - und muß dabei sehr vorsichtig sein, denn man wird oft als Richter gesehen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als Vertreter der Gemeinde setze ich um, was ich mir vorgenommen habe. Was ich in Angriff nehme, wird gemacht. Das sind positive Zeichen meiner Person an die Bürger, die aufgenommen und geschätzt werden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter haben einen großen Anteil an meinem Erfolg, weil ich die geplanten Projekte ohne sie nicht durchziehen könnte. Es ist auch sehr wichtig, daß auf dem Gemeindeamt die Wünsche und die Probleme der Bürger ernst genommen werden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Vorrangig ist, daß der Bewerber einem Verein angehört. Die Mitarbeiter, die zur Zeit hier beschäftigt sind, stammen alle aus der Region bzw. der Gemeinde.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Persönliche Gespräche bilden die Grundlage der Mitarbeitermotivation. Ich setze sehr hohe Erwartungen in meine Mitarbeiter und verlange, daß die Aufgaben perfekt erledigt werden. Welche sind die Stärken Ihrer Gemeinde? Die Bereitschaft der Bürger, für die Gemeinde zu arbeiten, hat sich seit der Eigenständigkeit der Gemeinde Unterrabnitz-Schwendgraben 1990 positiv verändert. Wir haben von Grund auf mit neuen Konzepten, zum Beispiel bei der Dorferneuerung, gearbeitet und vieles umgesetzt. Es sind Gemeindebauplätze geschaffen worden, die Infrastruktur wurde ausgebaut. Man braucht in der Gemeindearbeit großen Weitblick, man kann so etwas nicht in einem Jahr planen, es braucht eine Planung über Jahrzehnte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als Bürgermeister arbeite ich 13-15 Stunden am Tag, und darunter leidet das Privatleben natürlich sehr stark. Ohne den Rückhalt und das Verständnis meiner Familie könnte ich diese Aufgabe nicht zufriedenstellend bewältigen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Echte Kommunikation ist wichtig. Durch Computer und Handy verlernt die Jugend das persönliche Gespräch, das ist für die Gesellschaft nicht sehr förderlich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Bei der bevorstehenden Gemeinderatswahl im Oktober 2007 möchte ich noch einmal die Wahl zum Bürgermeister gewinnen. Dann möchte ich junge Leute an die Gemeindearbeit heranführen, denn sie sind die Zukunft der Gemeinde. Auf Gemeindeebene habe ich noch einige Vorhaben, zum Beispiel möchte ich die verstärkte Unterstützung strukturschwacher Gemeinden und die Forcierung der Biomasse erreichen. Jeder Meter Gasleitung ist eine Investition in die Abhängigkeit!