Zum Erfolg von Anna Heinrich
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich werte die Zufriedenheit meiner Mitarbeiter und meiner Gäste als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Moment sehe ich mich als erfolgreich. Ich bekleide parallel zu meinem Beruf seit 2004 die Position der Tourismusobfrau und spreche in dieser Funktion auch mit den Gästen in unserem Ort. So versuche ich beispielsweise, sie zu motivieren, die Region weiterzuempfehlen und ihren Urlaub wieder in Deutschkreutz zu verbringen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Als Kind schon hatte ich den Wunsch, den Beruf des Koch/Kellners zu erlernen, und auch meine Eltern erhofften sich, daß ich diesen Beruf ergreife und in den elterlichen Betrieb einsteige. Die Liebe zum Beruf und der herzliche Kundenkontakt sind es, die meinen Erfolg ausmachen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
In unserem Beruf ist es das Wichtigste, die Gäste zufriedenzustellen, und so ist es meine tägliche Herausforderung, meine Gäste dahin zu bringen, daß sie gerne wieder in mein Gasthaus kommen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich kann das nicht beurteilen - ich bin bei meinen Gästen und Mitbewerbern beliebt und habe daher keine Schwierigkeiten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Nein, es gab keine bestimmte Person.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erhalte ich von meinen Gästen, die immer wieder in mein Gasthaus kommen und sich bei mir wohl und heimisch fühlen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein großes Problem in der Gastronomie ist, daß man zahlreiche Auflagen erfüllen muß, wenn man auch nur einen kleinen Umbau vornehmen will. Dies ist oft sehr belastend und finanziell sehr aufwendig.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von meinem Umfeld werde ich durchwegs als positiv gesehen, da ich auch offen auf die Menschen zugehe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle bei meinem Erfolg. Ohne sie könnte ich den Betrieb nicht in dieser Form führen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich habe zwei Mitarbeiter, die im Küchenbereich tätig sind. Mein Koch stammt aus Ungarn und ist daher natürlich die ungarische Zubereitung der Speisen gewohnt. Wichtig für mich ist, daß in meinem Betrieb österreichische Schmankerln zubereitet werden, und da ist die Geschmacksgebung vorrangig. Diese Kenntnisse mußte sich mein Koch erst aneignen, doch mittlerweile funktioniert das sehr gut.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Nach erfolgreichen Veranstaltungen sitzen wir oft bei einem Glas Wein zusammen und lassen so bei Gesprächen den Dienst ausklingen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Neben der gemütlichen Atmosphäre und dem freundlichen Umgang mit unseren Gästen ist unser Speiseangebot eine weitere wichtige Stärke unseres Betriebs. Das Angebot umfaßt täglich zwei verschiedene Mittagsmenüs mit bodenständiger Küche.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Jeder Gastwirt in Deutschkreutz hat seine Stammkunden, und so gibt es keine Konkurrenz. Wir arbeiten miteinander, und wenn jemand Hilfe benötigt, so erhält er sie auch. In Deutschkreutz gibt es für die Touristen ein Paket, das in allen Gasthöfen und Pensionen gleich ist. Der Gast erhält eine Goldcard, mit der er zahlreiche Vergünstigungen in der Region genießt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In meinem Beruf gibt es nicht viel Privatleben. Auch wenn das Gasthaus geschlossen ist, bin ich trotzdem im Betrieb und erledige Dinge, für die im beruflichen Alltag keine Zeit bleibt. Ich bin Wirtin mit Leib und Seele und habe kein Problem damit, daß mein Beruf oft 80 bis 90 Wochenstunden von mir abverlangt. Mein Mann und meine Tochter helfen an den Wochenenden im Betrieb mit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Eine Tätigkeit in der Gastronomie macht große Freude, man muß nur die Liebe zum Beruf mitbringen, um auch erfolgreich zu sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben und möchte, daß es im Betrieb so weitergeht, wie es zur Zeit ist. Mir ist lieber, alles zu überschauen, als zu große Schritte zu tun und dann den Überblick zu verlieren.
Ihr Lebensmotto?
Geht nicht gibt's nicht.