Zum Erfolg von Wilfried Freiberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, meine Ziele in die Tat umzusetzen. Ich hatte schon als Lehrling den Wunsch, mich eines Tages mit einer eigenen Firma selbständig zu machen. Da die beiden Söhne von Herrn Illetschek den Betrieb nicht übernehmen konnten bzw. wollten, tat sich für mich diese einmalige Möglichkeit auf.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin erst seit zweieinhalb Jahren beruflich selbständig und halte es für zu früh, um jetzt schon von erfolgreich zu sprechen. Ich glaube, daß ich auf einem guten Weg bin, habe aber mit der Firma noch einige Pläne.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren sicherlich mein Interesse und meine Freude am Malerberuf. Während der vielen Jahre als Angestellter bei Herrn Illetschek gab es niemals Probleme; ich war fleißig, verläßlich, genau und arbeitete ohne Murren auch abends oder am Wochenende. Daher bot er mir an, bei seinem Pensionsantritt die Firma zu übernehmen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die Zufriedenheit der Kunden steht natürlich an oberster Stelle. Auch kurzfristige Aufträge und Sonderwünsche werden nach Möglichkeit erfüllt - mit Flexibilität, Organisation, einem guten Team und Einsatzbereitschaft ist fast alles machbar. Für wichtige berufliche Entscheidungen nehme ich mir aber viel Zeit. Ich breche nichts übers Knie, sondern überlege und plane sehr genau.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Wirklich erfolgreich empfand ich mich ab dem Zeitpunkt, als ich die Firma übernehmen konnte und seither mein eigener Herr bin. Das war eine der wichtigsten Entscheidungen in meinem Leben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Illetschek, mein früherer Chef, war sicherlich eine prägende Persönlichkeit. Es hat diesen Betrieb erfolgreich aufgebaut und gab mir die Chance, mir den alten Traum von der Selbständigkeit zu erfüllen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das größte Problem ist sicherlich der starke Wettbewerb, der über den Preis ausgetragen wird. Es gibt etliche Betriebe, sei es aus dem Burgenland und der Steiermark oder aus den östlichen Nachbarländern, die mit ihren Dumpingpreisen den Markt ruinieren. Außerdem sind wir in einer Branche tätig, wo die Kunden sehr genau überlegen, ob sie unsere Dienste in Anspruch nehmen wollen. Ist das Auto kaputt, fährt jeder sofort in die Werkstatt und läßt es reparieren, egal was es kostet; die Entscheidung, die Wohnung neu ausmalen zu lassen, fällt den meisten Leuten schon wesentlich schwerer - und dann wird noch endlos über den Preis diskutiert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen natürlich eine sehr große Rolle, ohne ein gutes Team könnte die Firma in dieser Form nicht existieren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Zwischendurch gibt es immer wieder kleine zusätzliche Anreize und „Extrazuckerln“. Aber grundsätzlich sind wir ein gutes, eingespieltes Team, das mit Freude bei der Arbeit ist. Drei meiner vier Mitarbeiter habe ich von meinem Vorgänger übernommen, wir kennen uns seit vielen Jahren, und die Zusammenarbeit klappt wunderbar.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Der Meisterbetrieb Ille steht für Zuverlässigkeit, Qualitätsarbeit und individuelles Eingehen auf Kundenwünsche. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir machen die Preiskämpfe nicht mit und gehen konsequent unseren Weg.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist nicht immer leicht, weil mich die Firma doch sehr auf Trab hält. Aber im großen und ganzen kann ich nicht klagen, es macht mir nichts aus, viel zu arbeiten. Untätig zu Hause herumzusitzen ist ohnehin nicht mein Ding.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer sich selbständig machen will, sollte diesen Schritt sehr genau überlegen. Unternehmer zu sein heißt nicht automatisch, mit einem dicken Auto durch die Gegend zu fahren und abzukassieren - da steckt viel harte Arbeit dahinter, und zum Schluß streifen Finanzamt und Krankenkasse den Löwenanteil vom Umsatz ein. Trotzdem hat die berufliche Selbständigkeit einige Vorteile: Ich kann mir die Zeit im Rahmen der Möglichkeiten frei einteilen, außerdem ist ein eigener Betrieb eine gewisse Absicherung im Alter. Mit 50 oder 55 Jahren würde mich in dieser Branche niemand mehr anstellen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, die Firma zu vergrößern und noch einige Mitarbeiter aufzunehmen. Dann werde ich nicht mehr selbst im operativen Geschäft tätig sein, sondern mich vorwiegend um die Kundenbetreuung kümmern.