Zur Karriere von Christa Traunfellner
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte von 1968 bis 1972 die Rudolf-Steiner-Schule, was für mich eine sehr prägende Erfahrung war. In dieser Waldorfschule wurde der Grundstein für mein weiteres Leben und meine persönliche Entwicklung gelegt, weil ich dort sehr wesentliche Dinge erfuhr, die mich nach wie vor begleiten und von großer Bedeutung für mich sind. Der nächste einschneidende Punkt war die Geburt meiner Tochter, die 1975 zwischen Schule und Beginn meiner Friseurlehre zur Welt kam. Mein Kind war mir immer sehr wichtig, und es war mir trotz meiner Jugend bewußt, daß ich eine große Aufgabe und Verantwortung übernommen hatte. Mit der Geburt von Manuela war ich aber auch auf mich allein gestellt, da meine Eltern damit nicht einverstanden waren und sich quasi von mir verabschiedeten. Das war zwar hart, aber im nachhinein bin ich meiner Mutter sogar dankbar dafür, weil ich sehr früh selbständig wurde. Ich wußte, was ich vom Leben will und daß ich mich nicht unterkriegen lassen werde. 1978 schloß ich die Lehre erfolgreich ab und war dann einige Jahre als Friseurin tätig. Da ich mich schon während der Lehrzeit besonders für Schminken, historische Frisuren und ähnliche Dinge interessierte, absolvierte ich schließlich am Raimundtheater eine Ausbildung zur Maskenbildnerin. In weiterer Folge war ich beim Theater der Jugend, beim Film und beim ORF tätig und konnte mir durch meine kreative Arbeit als Maskenbildnerin einen guten Ruf in der Branche machen. Zu dieser Zeit hatte ich dann einen Mann, der mit dieser Tätigkeit nicht einverstanden war, weil ich natürlich sehr viel unterwegs war. Zu Hause bleiben wollte ich nicht, und da ich gerne stricke, kaufte er eine Wollboutique in Hietzing, und ich führte dieses Geschäft von 1992 bis 1996. Dann ging diese Beziehung zu Ende, die Tür des goldenen Käfigs öffnete sich, und ich war wieder auf mich allein gestellt. So nahm ich eine Stelle als Küchenhilfe in einer Pizzeria an, um Geld zu verdienen und wieder auf die Beine zu kommen. Der Job machte mir durchaus Spaß, und zu dieser Zeit lernte ich auch einen Mann kennen, der mein Selbstwertgefühl aufbaute und mich mit sehr klugen Ratschlägen unterstützte. Er bewog mich auch dazu, mich bei der Naturkosmetik-Franchise-Kette The Body Shop zu bewerben. Das klappte, ich bekam die Stelle, und bereits nach zwei Wochen wurde mir die Verantwortung für eine Filiale als Shopmanagerin übertragen. Leider ging der Franchisenehmer dieses Geschäftes 1999 in Konkurs, und so kam ich als Verkaufsberaterin zu einem anderen Body Shop. Die dortige Betreiberin wollte 2002 ihren Rückzug in die Pension vorbereiten und baute deshalb Personal ab, sodaß ich mich wieder neu orientieren mußte. Aus diversen privaten Umständen entstand dann die Idee, mich selbständig zu machen und meine Tochter, die inzwischen selbst schon ein Kind hatte, bei mir anzustellen. Schließlich entdeckte ich eine Anzeige von Yves Rocher, in der Franchisenehmer gesucht wurden, und weil ich den Kosmetik- und Schönheitsbereich inzwischen schon ganz gut kannte und Spaß daran hatte, wagte ich den Sprung in die Selbständigkeit. Seit Februar 2003 betreibe ich nun, unterstützt von meiner Tochter, das Yves Rocher Schönheitsfachgeschäft in Wien-Hernals.