Zum Erfolg von Michael Billeth
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich sehe mich als modernen Rechtsdienstleister. Ich versuche auf meine Klienten einzugehen und ihnen entsprechende Problemlösungen vorzuschlagen. Erfolg bedeutet nicht, besondere Gewinne zu erzielen sondern meine Kunden zufriedenzustellen. Dies war von Beginn an mein Credo, der wirtschaftliche Erfolg ergab sich dann von selbst. Ein zweiter wichtiger Punkt war auch, daß ich meine Arbeitsweise an die modernen Gegebenheiten anpaßte, auch was die interne Struktur der Kanzlei betrifft.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Seit Aufnahme meiner Tätigkeit hat die Zufriedenheit meiner Kunden für mich immer oberste Priorität.Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Es ist sicher so, daß es nicht immer einfach ist, sowohl was die Betreuung der Kunden als auch die innere Struktur betrifft. Für mich war es insofern schwieriger, weil ich neu beginnen, eine neue Kanzleiorganisation aufbauen und Mitarbeiter einschulen mußte. Dies gelang mir in relativ kurzer Zeit. Heute kann ich sagen, daß meine Kanzleiorganisation wirklich auch für größere Anforderungen, wie sie in manchen Wochen kommen, entsprechend gerüstet ist. Für mich privat ist es wichtig, daß ich einen entsprechenden Ausgleich habe, den ich hauptsächlich im Sport finde, welchen ich zur Entspannung seit Jahrzehnten betreibe.Ab wann sahen Sie sich als erfolgreich? Ich glaube, daß man das nie sagen kann, denn absolute Zufriedenheit würde Stagnation bedeuten, während ich versuche, mich ständig weiter zu entwickeln. Sobald nicht nur Neukunden, sondern auch Klienten, die ich vor Jahren betreute, meine Kanzlei aufsuchen, erhalte ich die Bestätigung, daß meine Arbeitsweise erfolgreich ist.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater war, wie ich meine, als Notar ebenfalls sehr erfolgreich. Die Möglichkeit der Probezeit in seinem Notariat half mir bei der Entscheidung, diesen Berufsweg einzuschlagen. Ich würde ihn aber nicht als direktes Vorbild bezeichnen. Ich versuchte vielmehr einzelne Dinge von anderen Unternehmen und Selbständigen herauszufiltern, um meinen eigenen Weg zu gehen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Sicher unterschiedlich. Natürlich gibt es wie bei jedem erfolgreichen Menschen auch Neider. Im großen und ganzen habe ich aber den Eindruck, als Rechtsdienstleister, der zu einem fairen Preis-/Leistungsverhältnis zur Verfügung steht, positiv aufgenommen zu werden, und bin mit der Situation in St. Pölten sehr zufrieden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich sehe Anerkennung darin, daß Menschen immer wieder zu mir kommen. Ich erwarte für die Abwicklung notarieller Dienstleistungen keinen besonderen Dank, weil meine Kunden ja Honorar dafür bezahlen. Wenn sie zufrieden sind, ist das die Anerkennung, die ich nicht missen will.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? Es ist so, daß wir ein Mittelding zwischen freiem Beruf und der Stellung eines Beamten sind und viele Aufgaben zu erledigen haben, die früher Angelegenheit des Staates waren, wie zum Beispiel Selbstberechnung der Grunderwerbssteuer, der Schenkungs- und Gesellschaftssteuer. Für unseren Berufsstand wäre es wichtig, daß in der Bevölkerung bekannt wird, wozu der Notar zur Verfügung steht. Hier gibt es sicherlich noch Defizite. Weiters besteht innerhalb der EU ein gewisses Problem durch die Diskussion, ob auch ausländische Staatsbürger die Möglichkeit erhalten, Notar zu werden, beziehungsweise man nicht nur über Vorschlag der Notariatskammer vom Justizminister zum Notar berufen wird. Der Sinn der Begrenzung, der sogenannten Systemisierung, wurde sowohl innerhalb der Europäischen Union als auch der Bevölkerung nicht erkannt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Rolle der Mitarbeiter ist äußerst wichtig. Ohne fachkundige Mitarbeiter, die auch in der Kundenbetreuung, sei es am Telefon oder beim Empfang entsprechend engagiert sind und ein freundliches, entgegenkommendes Wesen haben, ist es in meiner personenbezogenen Branche nicht möglich, erfolgreich tätig zu sein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche durch mein Auftreten den Kunden gegenüber Vorbild zu sein, akzeptiere die Leistungen der Mitarbeiter und bringe das auch zum Ausdruck. Natürlich spielt auch finanzielle Anerkennung eine Rolle.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich habe den Eindruck, daß in meiner Kanzlei ein gutes Betriebsklima herrscht und meine Mitarbeiter mit mir nicht unzufrieden sind. Das zeigt sich auch an ihrer langen Firmenzugehörigkeit.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich habe mit meinen Mitbewerbern relativ wenig zu tun, und bei Standestreffen und Seminaren herrscht ein entspanntes Verhältnis.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? In unserem Berufsstand ist es schwierig, einem Nachfolger einen Rat zu geben, da die Zeit sehr schnellebig ist und sich Voraussetzungen und Vorstellungen innerhalb von wenigen Jahren sehr stark ändern können. Das Wichtigste erscheint mir jedoch immer das Eingehen auf die Vorstellungen der Klienten, und zwar auf einem eigenen, individuellen Weg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich hoffe, daß meine Mitarbeiter und ich gesund bleiben, um weiterhin zur Zufriedenheit unserer Kunden arbeiten zu können. Ich versuche, trotz sicherlich vorhandener beruflicher Streßsituationen das Leben zu genießen und durch die Zufriedenheit in der Familie und durch Sport die nötige Entspannung zu finden, um für die Anforderungen des beruflichen Alltags gerüstet zu sein.