Zum Erfolg von Thomas Gehart
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition kann ich diese Frage mit „ja“ beantworten. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Zu Beginn war es der Mut, die entscheidende Weichenstellung in die Selbständigkeit zu wagen. Aber ich glaubte an meine Idee und ließ mich auch durch kleine Anlaufschwierigkeiten nicht von meinem Weg abbringen. Mit Konsequenz, Zähigkeit und Durchhaltevermögen gelang mir dann der Durchbruch. Wenn der Kunde merkt, daß man von dem, was man anbietet, selbst hundertprozentig überzeugt ist, springt der Funke über.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mittlerweile mit Gelassenheit - über die Jahre lernte ich, daß der Beruf nicht alles im Leben ist. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Prägend war sicherlich mein Vater Heinrich, über den ich zur MTM kam. Er war damals Geschäftsführer für den österreichischen Bereich der deutschen Gesellschaft und ich Bereichsleiter; dann kehrte er mit mir nach Österreich zurück, und wir machten uns gemeinsam selbständig. Allerdings sind die Plätze jetzt vertauscht, und ich bin Geschäftsführer. Auch der Gründer von MTM Deutschland war durch seine Überzeugung und seinen Arbeitsstil für meinen Berufsweg prägend. Als er verstarb und sich auch die zweite Riege langsam Richtung Ruhestand bewegte, kamen neue Leute ans Ruder, mit denen die Zusammenarbeit nicht mehr so harmonisch klappte. Das war ebenfalls ein Grund, nach Österreich zurückzukehren und mich hier selbständig zu machen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In Österreich, speziell aber in Deutschland gibt es seit einigen Jahren den Trend, Produktionen - ohne lange nachzudenken - in Billiglohnländer auszulagern. Das halte ich für sehr bedenklich, und meiner Meinung nach hat die Politik hier klar versagt, weil die Firmen finanziell immer stärker belastet wurden, anstatt Anreize zu setzen, um sie im Land zu halten. Auch wir können dann nicht mehr helfen, wir können ja nicht etwas optimieren, das nicht mehr vorhanden ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind ein kleines Unternehmen, das sich über die Jahre einen handverlesenen Kreis an Mitarbeitern aufbauen konnte. Sie tragen ganz entscheidend zum Erfolg bei, weil jeder einzelne selbständig und auf fachlich höchstem Niveau arbeitet. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir bevorzugen junge Schul- oder Studienabgänger, die wir dann bei uns im Unternehmen ausbilden, weil es ja für unseren Spezialbereich keine maßgeschneiderte Ausbildung gibt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unsere Mitarbeiter sind fast ausschließlich vor Ort bei den Kunden tätig. Sie sind mit unterschiedlichen Branchen und Menschen konfrontiert, jedes Projekt ist eine neue Herausforderung. Die Tätigkeit ist also spannend und abwechslungsreich - und das ist auch die größte Motivation. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir optimieren bei den Firmen Prozesse, Arbeitsabläufe, Zeitmanagement und vieles mehr. Daher könnte man uns auf den ersten Blick für „Arbeitsplatzvernichter“ halten, aber das Gegenteil ist der Fall. Wir sichern die Arbeitsplätze langfristig, indem wir die Firmen konkurrenzfähig machen und halten. Daß sich die Investition in unsere Dienstleistung auf lange Sicht bezahlt macht, spricht sich natürlich herum, sodaß wir mittlerweile nur durch persönliche Kontakte und Weiterempfehlungen zu Aufträgen kommen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Unser Geschäft unterliegt auch gewissen saisonalen Schwankungen, da wir in erster Linie für Unternehmen arbeiten und diese im Sommer oder über Weihnachten selbst häufig Betriebsferien haben. Während der Ferien ist es daher auch bei uns etwas ruhiger, sodaß genügend Zeit für Familie und Urlaub bleibt. Sonst bin ich beruflich sehr viel unterwegs und achte deshalb stark auf die Qualität der Freizeit. Auch die Wochenenden halte ich mir weitestgehend für die Familie frei. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fünf bis zehn Prozent meiner Jahresarbeitszeit wende ich für Fortbildung auf. Das ist in unserer Branche aber eher ein kontinuierlicher Prozeß und weniger der Besuch von ein paar Seminaren. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich hoffe, daß es auch in der nächsten Generation wieder genügend Leute gibt, die den Mut haben, selbst etwas anzupacken und umzusetzen. Natürlich darf der Schritt in die Selbständigkeit nicht unbedacht erfolgen, speziell die Finanzierbarkeit muß wohl überlegt und geplant werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch etwa zehn Jahre erfolgreich mit der Firma THANOS unterwegs sein, mich dann aber völlig neuen Aufgaben und einer anderen Branche zuwenden.
Ihr Lebensmotto?
Mit etwas Geschick und viel Mühe läßt sich aus den Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, eine Treppe bauen.