Zum Erfolg von Johann Wagner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich die Bestätigung des eigenen Könnens und der eigenen Leistungsfähigkeit. Ich habe stets darauf geachtet, meinen Patienten die jeweilige Behandlung verständlich zu vermitteln und nicht mit medizinischen Fachausdrücken um mich zu werfen. Diesen guten Umgang mit meinen Patienten erachte ich ebenso als Erfolg meiner Arbeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ob das gesellschaftliche Verständnis von Erfolg auf mich zutrifft, spielt für mich keine große Rolle. Was mich heute stolz macht, ist, daß ich auch vor dem Abschluß meines Medizinstudiums hohen Respekt genoß. Mein persönlicher Erfolg besteht beispielsweise darin, eine Diagnose zu stellen, die einem Kollegen verborgen geblieben war, oder meinen Patienten durch die jeweilige Therapie effektiv helfen zu können.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Was in meiner Praxis manchmal eine Herausforderung darstellt, ist die hohe Anzahl an Patienten, die pro Tag zu behandeln sind, doch im Laufe der Jahre stellte sich eine gewisse Routine ein, die auch solche Tage meist reibungslos verlaufen läßt. Eine weitere Herausforderung sind Notfälle. Die richtige Reaktion in solchen Situationen ist eine wirkliche Anforderung an das fachliche Können.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ein Vorbild im eigentlichen Sinne hatte ich zwar nicht, doch einen sehr großen Einfluß hatte Prof. Tischler auf mich. Er war einer der ersten Sportmediziner und Chiropraktiker, der die Materie tatsächlich verstand, was mich zur damaligen Zeit sehr beeindruckte und mir half, selbst in der Behandlung erfolgreich zu werden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung für einen Arzt ist es, den Genesungsweg eines Patienten zu verfolgen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Unterstützung durch qualifizierte, zuverlässige und motivierte Mitarbeiter ist für die erfolgreiche Führung einer Praxis unbedingt notwendig, zumal die Mitarbeiter auch die Visitenkarte einer Ordination sind. Interesse für die Tätigkeit und Freude am Umgang mit Patienten setze ich hierbei voraus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich hier nach Möglichkeit immer eine strikte Trennung vollzog, lassen sich für mich diese beiden Bereiche recht gut vereinbaren. Teilweise stellen die Bereitschaftsdienste an den Wochenenden eine Belastung für das Familienleben dar, doch meine Frau hat sich mittlerweile mit dieser Situation sehr gut arrangiert.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für mich nimmt das Thema Weiterbildung einen sehr hohen Stellenwert ein, und so habe ich stets alle Fortbildungen, die für meine Arbeit relevant waren, absolviert. Den genauen zeitlichen Umfang kann ich jedoch nicht bestimmen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Angehenden Medizinern sollte bewußt sein, daß die medizinische Grundausbildung bei weitem nicht ausreicht. Spezielles Wissen, das man für den Beruf benötigt, muß auf Umwegen erworben werden. Zum Problem wird hier meines Erachtens jedoch leider, daß die nachfolgende Generation nicht mehr empfänglich für Ratschläge ist. Hier wäre es wünschenswert, daß junge Mediziner öfters auch auf die Meinung von uns älteren Kollegen vertrauen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte langsam etwas zurückstecken, da die Gesundheit schließlich das höchste Gut im Leben eines Menschen ist. Es gibt natürlich sehr viele Genüsse, denen man sich hingeben kann, und wirtschaftlicher Erfolg ist ebenso wichtig, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, allerdings sollte die eigene Gesundheit immer über allem anderen stehen, da sie - einmal angeschlagen - nur mehr sehr schwer wieder in den Griff zu bekommen ist.
Ihr Lebensmotto?
Alle Herausforderungen bestmöglich meistern und gesund alt werden.