Zum Erfolg von Hartmut J. Ehrlich
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meinen Enthusiasmus für Spitzenforschung und deren Anwendung für kranke Menschen tagtäglich im Beruf umsetzen zu können. Ich habe das Privileg, mit phantastischen Kollegen in einem äußerst stimulierenden Umfeld zu arbeiten, und kann mit meinem Team dazu beitragen, weltweit das Leben von Menschen zu verlängern und zu verbessern.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich habe für mich die Aufgabe gefunden, die mich jeden Tag wieder herausfordert und begeistert. Daran würde ich auch nach dem oft zitierten, hypothetischen Lottogewinn nichts ändern wollen. Darüber hinaus habe ich eine Familie, die Verständnis für die Erfordernisse meines Berufs hat, und mit Christopher und Tobias zwei Kinder, die eigenständig und kritisch denken können.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Natürlich gehört eine Reihe von Persönlichkeitsmerkmalen dazu. Meine Mitarbeiter haben mich vor kurzem so beschrieben: fair, positiv, sehr offen, zuverlässig, kann zuhören, setzt Prioritäten, lernt gerne, braucht ständig neue Herausforderungen, verlangt viel und arbeitet zu viel. Ganz wesentlich war sicher die Entscheidung, im Beruf das zu tun, was mir wirklich Spaß macht und mir die Energie und den Enthusiasmus gibt, die sich dann wieder auf mein Umfeld übertragen. Und dieses Umfeld besteht aus Mitarbeitern, die in vielen Dingen sehr viel besser sind als ich, sodaß ich einem ständigen Lernprozeß ausgesetzt bin.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Weil ich in der Abiturklasse als Zweitbester nur einen Notendurchschnitt von 1,8 hatte, was für ein Medizinstudium damals nicht ausgereicht hätte, wiederholte ich freiwillig die letzte Klasse und bestand dann das Abitur mit 1,2. Ich habe also schon relativ früh für meine Ziele gekämpft und gelernt, daß das Aufbrechen konventioneller Denkstrukturen und das Einschlagen eines alternativen Weges wesentlich zum Erreichen der gesetzten Ziele beitragen kann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die wichtigste Entscheidung war, nach dem Studium jenen Weg zu gehen, der mich persönlich interessierte, und nicht das zu tun, was meine Umwelt vielleicht von mir erwartete. In die Forschung und in die USA zu gehen war aufgrund meiner Interessen absolut richtig und ist in vielem die Grundlage meines heutigen Erfolges.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gibt eine Reihe von Menschen, die mich geprägt haben. Beeindruckt bin ich vor allem dann, wenn jemand Visionen hat, aber auch gut zuhören kann und die Fähigkeit besitzt, eine Situation aus unterschiedlichsten Blickwinkeln zu beurteilen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre laufend Anerkennung, weil ich das Gefühl habe, gehört zu werden und meine Meinung in die Entscheidungsfindung einbringen zu können.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir arbeiten als Team, und die Mitarbeiter sind ganz entscheidend für die Erfolge des Teams und damit für den Erfolg des Unternehmens.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Fachliche Qualifikation ist eine absolute Voraussetzung. Darüber hinaus will ich bei einem Bewerber vor allem Offenheit für alles Neue und den Drang zur Weiterentwicklung spüren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Allein unser Bestreben, die Behandlungsmöglichkeiten für schwerkranke Menschen ständig zu verbessern, ist bereits ein hoher Motivationsfaktor für viele unserer Mitarbeiter. Darüber hinaus bemühen wir uns, anspruchsvolle Arbeitsplätze in einem äußerst kreativen Umfeld zur Verfügung zu stellen und den Mitarbeitern ihrem Verantwortungsbereich entsprechende Entscheidungen zu übertragen. Die dazu notwendigen Weiterbildungen (intern und extern) bieten wir nicht nur an, sondern wir verlangen sie von den Mitarbeitern. Und schließlich haben wir eine Reihe von Programmen, mit denen wir herausragende Leistungen und Ergebnisse entsprechend anerkennen und würdigen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Baxter ist ein weltweit tätiges Unternehmen, das immer wieder neue Produkte entwickelt hat und entwickelt, die schwerkranken Patienten bei der Überwindung ihrer Krankheit helfen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist nicht einfach, vor allem, weil die Grenze fließend ist: Die vielen Stunden im Beruf nehme ich nicht als Arbeit wahr, sondern als Erfüllung. Auf der anderen Seite versuche ich, meine Freizeit im wesentlichen mit der Familie zu verbringen, und hier gibt es eine Reihe von Aktivitäten, die wir gerne gemeinsam ausüben (z.B. Schifahren, Tennis, Musik).
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wählen Sie einen Beruf, der Sie begeistert und immer wieder neu herausfordert, und nicht einen, den vielleicht Ihr Umfeld passend findet. Wenn Sie sich diese Begeisterung erhalten, wird Ihr Enthusiasmus ansteckend für Ihre Umgebung im Beruf und im Privatleben sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, daß mir mein Beruf immer so viel Spaß macht wie bisher. Dann eröffnen sich ständig neue Aufgaben und Herausforderungen und Chancen.