* Univ.-Prof. Dr. Helmar Weseslindtner
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Profil
Zur Person
- wissenschaftlicher Berater auf den Gebieten Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen
- von 1998 bis 2004 Leiter der Fachhochschule PAT, Wien
Service
Zur Karriere
Zur Karriere von Helmar Weseslindtner
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich legte 1959 an der HTL Schellinggasse die Matura mit Auszeichnung ab. Anschließend studierte ich Maschinenbau und Betriebstechnik an der Technischen Universität Wien und trat sofort nach Abschluß des Diplomingenieurstudiums im Jahr 1965 eine Stelle als Assistent am Institut für Mechanische Technologie und Betriebstechnik an. Ich arbeitete auf dem Sektor der Werkzeugmaschinen, schrieb meine Dissertation und promovierte 1970 mit Auszeichnung. Zwei Jahre später erlangte ich die Dozentur für das Fachgebiet Mechanische Technologie mit besonderer Berücksichtigung der Werkzeugmaschinen. 1976 wurde ich zum ao. Univ. Prof. für Mechanische Technologie ernannt. Im Herbst 1978 ging ich nach Norfolk, Virginia, um bei der American GFM Corporation auf dem Gebiet der Fertigung, der Programmierung von numerisch gesteuerten Maschinen und Prozeßsteuerungen zu arbeiten. 1979 wechselte ich zur Firma Scharman & Co in Mönchengladbach, wo ich das erste rechnergeführte, flexible Fertigungssystem Europas auf die Beine stellte. Das war eine spannende Herausforderung und aufgrund der erfolgreichen Bewältigung dieser Aufgabe wurde ich in der Branche bald bekannt wie ein bunter Hund. Im Rahmen meiner Tätigkeit bei Scharmann übernahm ich 1980 die Planung der automatisierten Fertigung von Traktoren in Minsk, der damaligen Sowjetunion. Im Herbst 1981 kehrte ich nach Österreich zurück, da mir nach der Pensionierung des Vorstandes des Institutes für Fertigungstechnik mangels anderer Kandidaten dessen Nachfolge angeboten wurde. Trotz erheblicher Gehaltseinbuße reizte mich diese Funktion, und ich übe sie bis zum heutigen Tag aus. Damals hatte ich jedoch gegen einige Widerstände zu kämpfen, da ich „nur“ ao. Univ. Prof. und mit 41 Jahren extrem jung für einen Institutsvorstand war. Mit meiner Ernennung zum Ordinarius im Jahr 1986 waren aber auch diese Probleme vom Tisch, und ich konnte im Lauf der Jahre das Institut sehr erfolgreich aufbauen. Außerdem ist es mir stets gelungen, mit Unterstützung der Industrie Maschinen und Spenden an das Institut zu bringen. So konnten wir beispielsweise 1995 im Rahmen der 175-Jahrfeier der TU Wien Firmenspenden in Höhe von damals 160 Millionen Schilling akquirieren.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Helmar Weseslindtner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg die Erfüllung der Zielvorstellungen, die man sich im Lauf der Zeit selbst setzt. Diese Meilensteine zu erreichen werte ich als Erfolg. Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Anerkennung von außen, sei es durch Studenten, Kollegen oder Vertreter der Industrie.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, wenn ich mich heute am Institut umschaue, habe ich mit dem, was ich hier schaffen konnte, eine Riesenfreude. Auch mein guter Ruf bei den Studenten ist mir sehr viel wert und ist als Zeichen des Erfolges zu sehen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
In meiner Funktion als Universitätsprofessor halte ich meine Vorlesungen leidenschaftlich gerne und mit großem Erfolg. Dahinter stecken 70 Prozent Fachwissen und Erfahrung, die restlichen 30 Prozent sind jedoch Charisma und eine gewisse Gabe, die mir in die Wiege gelegt wurde. Es ist also nicht verwunderlich, daß ich von den Studenten immer wieder zum beliebtesten Professor gewählt wurde. Auch das Verhältnis zu den Studenten ist ausgezeichnet, wir betreuen und behandeln sie als Kunden. Meine Lehrtätigkeit erfüllt mich mit großer Freude, auch weil ich zu den Menschen gehöre, die sich gerne reden hören. Darum bin ich am Institut bzw. an der TU der Redner vom Dienst, jede größere Festrede wird von mir gehalten. Mein rhetorisches Talent hat sicherlich zum Erfolg beigetragen. Ganz wesentlich ist aber mein ungebrochenes Interesse am Gebiet der Fertigungstechnik, das ja sehr umfassend ist und von der Gummibärchen- bis zur Autoproduktion reicht. Dabei tauchen natürlich jeden Tag neue Probleme auf, und diese zu lösen ist eine faszinierende Sache. Die Liebe zum Beruf ist die Erfolgsgrundlage, ich könnte mir keine andere Tätigkeit vorstellen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich die HTL-Matura mit Auszeichnung abschließen konnte, erkannte ich, daß ich mich für die richtige Berufssparte entschieden habe. Mit den ersten Jahren als Assistent an der TU stellte sich dann auch das Erfolgsgefühl ein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine meiner wichtigsten Entscheidungen war es, Anfang der achtziger Jahre Deutschland und der Firma Scharmann den Rücken zu kehren, um an der TU Wien die Stelle als Institutsvorstand anzunehmen. Es war zwar eine einsame Entscheidung, die von meinem Umfeld vielfach nicht verstanden oder toleriert wurde, aber aus heutiger Sicht war sie richtig und erfolgreich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich kenne ja die Entwicklung meiner Studenten von Übungen über Prüfungen bis zu Diplom- und Doktorarbeit. Dazu gibt es noch eine Reihe von Zusatzinformationen, die gesammelt werden. Wenn sich nun ein Absolvent um eine Assistentenstelle bewirbt, ziehe ich die Unterlagen zu Rate und treffe dann eine Entscheidung. Entsprechende Leistungen vorausgesetzt, bevorzuge ich Bewerber, die eine Portion Humor mitbringen und sich gut artikulieren können. Dabei habe ich bis jetzt ein „goldenes Händchen“ bewiesen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch Vorbildfunktion.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Im internationalen Vergleich zeichnet sich unser Institut durch Flexibilität und bestes Know-how im Bereich neuer Technologien aus. Unsere Auftraggeber aus der Industrie sind mit unseren Leistungen hochzufrieden und treten immer wieder mit neuen Projekten an uns heran.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der Erfolg fällt einem nicht in den Schoß - Arbeit, Fleiß und Leistung sind in jedem Beruf die Grundlage.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die geordnete Übergabe des gesamten Instituts ist zweifellos das nächste Ziel. Als Vortragender und Konsulent für einzelne Projekte werde ich der TU aber auch danach zur Verfügung stehen.
Ihr Lebensmotto?
Work with your friends - arbeite mit deinen Freunden!
Publikationen
- 300 Vorträge im In- und Ausland
- 5 Patente
- 50 Doktoranden
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Link zum Interview von Helmar Weseslindtner:
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