Zum Erfolg von Johann Lingitz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg macht mich zufrieden. Er zeigt mir, daß ich anerkannt werde und meine Verantwortung den Mitarbeiter gegenüber wahrgenommen habe. Ich kann meine Erfolge genießen, habe aber nicht das Gefühl, über anderen zu stehen oder die Hände in den Schoß legen zu können, sondern achte darauf, daß der Betrieb in geordneten Bahnen weiterläuft und auch in Zukunft erfolgreich ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Unter normalen Umständen wären mir aufgrund meiner Ausbildung enge Grenzen gesetzt, die ich aber durch besonders Umstände weit überschreiten konnte. Deshalb sehe ich mich als sehr erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich versuche immer, die Arbeit, die mir aufgetragen wird, so gut wie möglich auszuführen. Wenn dies einmal nicht gelingt, kann ich trotzdem jederzeit den Nachweis führen, daß ich alles versucht habe, was mir möglich war. Ich bin auch keiner, der für zusätzliche Aufgaben zusätzliche Forderungen finanzieller Art stellt. Für mich ist klar, daß ich in meiner Position sehr flexibel sein muß, und daß dies zu meinen Aufgaben gehört.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Tag, als man mir sagte, daß ich Prokurist werden würde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gab keine wesentliche Einzelentscheidung, sondern sehr viele. Daß ich heute in dieser Position bin, zeigt, daß meine früheren Entscheidungen richtig waren.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Im Moment sind alle Probleme lösbar, aber wenn das neue Gesetz in Kraft tritt, wird es wohl einige Probleme geben, denn die genaue Umsetzung ist noch nicht gelöst. Ab dem Jahr 2004 tritt diese neue Deponieverordnung in Kraft, die besagt, daß nicht-recyclebarer Müll verbrannt werden soll. Es gibt dann zwei Möglichkeiten: entweder wird alles verbrannt oder ein Teil einer gewissen industriellen Nutzung zugeführt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine große Rolle. Ich sehe mich nicht als der Boss, der alle Entscheidungen trifft, sondern bin ein Teil des Ganzen und habe meinen Teil zum Erfolg beizutragen, ebenso wie jeder andere Mitarbeiter ebenfalls seinen Teil erfüllen muß, damit Erfolg möglich ist.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Man respektiert mich, sieht mich aber auch als umgänglichen Mitmensch, der immer ein offenes Ohr hat.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte die Arbeit, die man sich ausgewählt hat oder die einem aufgetragen wird, so gut wie möglich erfüllen. Dabei darf man nicht zu sehr auf andere schauen, sondern sollte versuchen, seinen eigenen Weg entsprechend seinen Möglichkeiten zu gehen. Ich glaube auch nicht, daß es die nächste Generation schwerer haben wird als meine Generation, obwohl der Computer immer mehr an Bedeutung gewinnt. Solange man den Computer als Unterstützung und Hilfsmittel sieht, wird es keine Probleme geben. Ein Computer ist ein von Menschenverstand zusammengestelltes Gerät, das über kein eigenes Wissen verfügt, sondern nur mit einer Menge an Informationen gefüttert ist, die man für eigene Zwecke heranziehen kann. Was ihm nicht eingegeben wurde, kann er auch nicht ausspucken. Das eigene Denken bleibt also auch den nächsten Generationen nicht erspart.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte auch in Zukunft meine Arbeit gewissenhaft und richtig erledigen. Ich ziehe es vor, in kleinen Schritten mit nicht allzu großen Zeitabständen zu denken.
Ihr Lebensmotto?
Jeden Augenblick genießen.