Zum Erfolg von Eva-Maria Klobutschar
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist ein unglaublich gutes Gefühl. Um dorthin zu gelangen, bedarf es aber vieler Stufen. Am Anfang steht die Vision. Dann brauche ich Einfühlungsvermögen und Feingefühl, um zu erkennen, wo meine Verbündeten und wo die Schwierigkeiten sind. Bringe ich meine Idee dann tatsächlich auf den Weg, kann ich alle Hürden überwinden, fühle ich mich erfolgreich. Erfolg ist die konkrete Umsetzung aller Visionen, scheinbar Unmögliches möglich zu machen und Win-Win-Situationen zu kreieren.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Nach meiner Erfahrung kommen Menschen ohne Visionen nie zu Erfolg. Ich hatte eine Vision und eine Sache, die mich begeistert - das ist die Basis. Dann brauche ich für die Umsetzung Ausdauer und Geduld, Kraft und den Mut, zu diesen Visionen zu stehen, und Toleranz und Wertschätzung gegenüber Menschen, die meine Vision nicht teilen. Freude, Drive, Einsatzbereitschaft und der Wille, mehr zu leisten als andere, sind ebenfalls wichtige Erfolgsfaktoren. Widerstände reizen mich und lassen meine Kreativität sprühen, um Wege zur Umsetzung zu finden. Außerdem muß man erkennen, daß Erfolg immer mit einer momentanen Konstellation zu tun hat. Auch Risikofreude ist wichtig, sie muß aber mit Verantwortungsbewußtsein gepaart sein.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern und mein Chef bei der VTG; bei der Arbeit mit den Pferden prägten mich besonders die amerikanischen Trainer Pat Parelli und vor allem GaWaNi Pony Boy. Die besten Trainer und Lehrer waren und sind aber die Pferde selbst!
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein großes Problem sehe ich in der Qualitätssicherung des Produktes. Natürlich ist am Trainingssektor Geld zu verdienen, und daher besteht die Gefahr, daß Menschen, die ein oder zwei Pferde haben, an diesem Kuchen mitnaschen wollen - ohne, so wie ich, eine entsprechende Trainer-, Coach- und Mediatorenausbildung zu haben. Dann fehlt der Transfer des bei den Pferden Erlebten in den Alltag - der eigentliche Wert jedes Trainings!
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Meine großen Stärken liegen in der Kundenorientierung und in der Effizienz der Methode horses & mindness. Menschen sind Gemeinschaftswesen, Pferde sind Herdentiere. Ich biete Menschen die Möglichkeit, die fremde Welt der Pferde zu betreten. Aufgrund dieser völlig neuen Erfahrung greifen die Menschen auf ihre Urmuster zurück - und es ist mein Anliegen, diese Muster bewußt und erlebbar zu machen. Bei den Trainings bevorzuge ich anfangs kleine Gruppen und führe die Arbeit dann in Einzeltrainings fort. Das Bewußtmachen von persönlichen Mustern und der Transfer in die alltägliche Wirklichkeit sind keine Angelegenheit von einem Zweitagesseminar, daher begleite ich die Menschen über einen längeren Zeitraum nach dem Motto: Gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht getan, und getan ist nicht beibehalten. An meinen Seminaren, die ich in ganz Österreich abhalte, kann jedermann teilnehmen, Erfahrung mit Pferden oder Reitkenntnisse sind nicht erforderlich. Bevorzugt arbeite ich auf Koppeln oder in den sogenannten Picaderos/Roundpens - wenn eine Halle zur Verfügung steht, ist das bei besonderen Wetterbedingungen auch sehr hilfreich.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Follow your rainbow, follow your dream! Life is a game - you can lose, you can win. Oder, wie Gloria Gaynor singt: I am what I am! Mit anderen Worten: Sei authentisch.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich werde ich mich weiterhin sehr stark für die Kommunikation der Werte der horse assisted education einsetzen. So hielt ich z.B. auf der Jahreskonferenz der Association of Horse Assisted Education 2007 einen Vortrag zum Thema Horses - Experience Conflicts vor über 100 Teilnehmern aus aller Welt. Außerdem arbeite ich gerade an einem Sachbuch, das der Frage nachgeht, welche Bedeutung die Beschäftigung mit Pferden, unabhängig vom Reiten und von therapeutischen Arbeitsansätzen, auf dem Weg zu uns selbst hat. Privat arbeite ich nach der Scheidung, die für mich sehr schmerzhaft war, an einer erfüllten Mann-Frau-Beziehung.