Zum Erfolg von Katharina M. Strnat
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg Zufriedenheit und Glück in allen Belangen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich würde mich nicht als erfolgreich bezeichnen, aber ich habe in meinem Leben viel erreicht, weil ich immer meine eigene Meinung vertrat, nach dem Warum fragte und deshalb in unselbständigen Arbeitsverhältnissen gewisse Probleme mit meinen jeweiligen Vorgesetzten hatte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin sehr teamfähig und lege großen Wert auf ein harmonisches Betriebsklima, in dem Kreativität gefördert wird. Zu meinen persönlichen Stärken zählen vor allem meine Hartnäckigkeit und Konsequenz im Verfolgen von Zielen. Mit Sicherheit spielen auch meine Kreativität und mein Engagement eine sehr wesentliche Rolle bei meinem Erfolg. Ich kann mich sehr gut in die Bedürfnisse und Ansprüche meiner Kunden einfühlen und einstellen und finde individuelle Lösungen – der psychologische Aspekt ist dabei von hoher Bedeutung. Grundsätzlich macht mir meine Arbeit große Freude, obwohl ich sie zunächst nur interimistisch machen und anschließend zurück in die Modebranche wollte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich gehe offen auf Probleme zu und packe sie einfach an; ich warte nicht lange, sondern löse sie eher intuitiv und ad hoc, bevor sie sich zu wirklichem Unheil zusammenbrauen können. Grundsätzlich bin und bleibe ich Einzelkämpferin; ich treffe Entscheidungen, für die ich dann aber auch die Verantwortung übernehme (und sehe diese Eigenschaft manchmal als Schwäche, wenn ich ehrlich bin).
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nein. Ich denke, daß der Status, den man in der Wirtschaft hat, ganz allein vom jeweiligen Charakter, nicht vom Geschlecht abhängt; mein einziges Handicap bei meinem Sprung in die Selbständigkeit war mein Alter – ich war damals erst 21 Jahre jung und machte mich prinzipiell fünf Jahre älter.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich erwarte mir vor allem Loyalität und Identifikation mit dem Unternehmen, weiters sind mir eigenständiges Agieren und Effizienz sehr wichtig. Wenn es aufgrund eines Auftrages beispielsweise zu längeren Arbeitszeiten kommt, verlange ich, daß ein Mitarbeiter nicht stur um 18 Uhr nach Hause geht, sondern bereit ist, länger dazubleiben und am nächsten Tag eben später zur Arbeit zu kommen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Mein Motto lautet: Ideen haben Konsequenzen. Ich betrachte dieses Unternehmen als Kreativunternehmen und habe mit keinem meiner Kunden einen Vertrag, sondern lege großen Wert auf eine gute Vertrauensbasis. Wir haben sehr langfristige Kundenbeziehungen, was in unserer Branche eigentlich unüblich ist. Unsere Stärke ist nicht nur die Qualität unserer Arbeit, sondern auch unsere Zuverlässigkeit – es gab in all den Jahren keinen einzigen Termin, den ich nicht eingehalten hätte. Darüber hinaus versuchen wir, selbst unmögliche Termine möglich zu machen: Geht nicht, gibt’s nicht. Unsere relative Kleinheit verleiht uns größte Flexibilität; ich kann als Ansprechpartnerin meiner Kunden rasch agieren und ihre Aufträge gemeinsam mit den Mitarbeitern sofort umsetzen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Mann und ich trennen die beiden Bereiche strikt; wir sehen uns zwar nicht häufiger als früher, weil wir zusammenarbeiten, sprechen zuhause jedoch kein Wort über die Arbeit. In meiner kargen Freizeit möchte ich mich auch mit Menschen umgeben, die mit dieser Branche nichts zu tun haben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich habe schon einige Mitarbeiter ausgebildet, denen ich drei Dinge vermittelt habe: Freude am Beruf (in dem man schließlich die meiste Zeit seines Lebens verbringt!), Engagement und Zuverlässigkeit. Gute Ausbildung ist nicht immer notwendig – es kommt dabei auf den Einzelnen an, man kann sich Wissen auch autodidaktisch aneignen, wie mir Beispiele aus meinem Bekanntenkreis zeigen. Wesentlich ist es, immer Mensch zu bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eines meiner großen Ziele ist es, mich beruflich ein wenig „freizuspielen“ und mehr Zeit für mich selbst zu haben – im letzten Jahr hatte ich insgesamt fünf freie Wochenenden. Mein langfristiges Ziel ist es, mit 55 in Pension zu gehen und mich meinen Hobbies zu widmen, bis dahin aber noch mit vollem Engagement weiterzuarbeiten.