Zum Erfolg von Hubert Vögel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Menschen zu begeistern und etwas zu bewegen. Am Ende sollten immer Resultate sichtbar sein. Das müssen nicht immer die perfekten Ergebnisse sein, aber es sollte zumindest das Gefühl da sein, voranzuschreiten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Das würde ich schon so sehen. Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie und bin mit meinem sozialen Aufstieg durchaus zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausbildung, Fleiß, Konsequenz, Beharrlichkeit und permanentes Lernen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich denke, das hängt davon ab, was man tut. Ich selbst glaube, daß Originalität besser ist, weil Imitatoren viel Zeit aufholen müssen und das Produkt auch besser sein muß. Dafür erspart man sich die Entwicklungskosten. Jedenfalls muß man das Rad nicht immer neu erfinden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein erster Bahnhofsvorstand, der sehr streng und penibel war und den nötigen Fleiß einforderte. Natürlich prägten mich auch meine Dozenten und Professoren in Deutsch und Geschichte und mein Doktorvater auf dem Gebiet der Rechtswissenschaften. Er hatte eine sehr ruhige Art, und es war inspirierend, mit ihm lange Diskussionen zu führen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich glaube, daß man in der Immobilienbranche zu wenig auf den Menschen achtet. Man sieht den Erfolg nur durch die Verwertung der Immobilie selbst, vergißt aber, daß hinter jeder Immobilie Menschen stecken, auf deren Bedürfnisse man viel intensiver eingehen sollte, denn Menschen sind der Grundstein des Erfolges. Der schönste Glaspalast ist wertlos, wenn nicht einmal den Grundbedürfnissen der darin wohnenden oder arbeitenden Menschen genüge getan wird.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mitarbeiter sind motiviert, und wenn man ihnen den nötigen Freiraum läßt, bleiben sie es auch. Es ist nicht wichtig, ob ein Mietvertrag mit neun Euro oder neun Euro fünfundzwanzig pro Quadratmeter abgeschlossen wird, wichtig ist, daß er abgeschlossen wird.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir haben eine schlanke Organisationsstruktur, treffen Entscheidungen sehr schnell und beobachten den Markt sehr genau. Unsere Asset-Manager bewegen sich in einem abgesteckten Rahmen, haben aber den nötigen Freiraum für eigene Entscheidungen. Diese Verantwortung hat zur Folge, daß unsere Mitarbeiter mit ihren Aufgaben wachsen. Wir sind mutig in unseren Entscheidungen und scheuen das Risiko nicht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche die beiden Bereiche abzugrenzen. Die Wochenenden sind mir heilig, obwohl auch das nicht immer hundertprozentig funktioniert.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Relativ viel. Zur Zeit lerne ich Tschechisch und Polnisch. Natürlich lese ich auch alle relevanten Fachpublikationen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte ein paar persönliche Prinzipien entwickeln, von denen man nicht allzu weit abrückt. Dennoch ist es wichtig, grundsätzlich für alles offen zu sein. Fleiß und Beharrlichkeit sind unumgängliche Faktoren, denn manchmal dauert es eben ein bißchen länger, bis man zum Erfolg kommt. Jedenfalls sollte man nicht in seinen Gedanken steckenbleiben, sondern die Dinge auch tun. Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, daß wir weiterhin qualitativ hochwertige Produkte entwickeln, die nachhaltige Erträge erzielen. Vielleicht mache ich mich irgendwann auch einmal selbständig.