Zum Erfolg von Dieter Temt
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mit dem Erfolg im Beruf kann man sein ganzes Leben annähernd nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen gestalten. Ist man mit seinem Leben bis zu einem gewissen Grad zufrieden, sehe ich das als persönlichen Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja - die Firma läuft sehr gut, und ich kann mir bestimmte Dinge leisten und erlauben, die man ohne Erfolg nicht tun könnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Als persönliche Erfolgsfaktoren erachte ich Fleiß und gute Führungsqualitäten - ich sorge für ein sehr gutes Arbeitsverhältnis und ein Umfeld, in dem sich die Mitarbeiter wohl fühlen. Außerdem bin ich ein Mensch, der die Dinge zu Ende bringt - bei mir bleibt nichts Halbfertiges liegen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich war Anfang der fünfziger Jahre im Schifahren und Tennis ein sehr erfolgreicher Sportler. Im Geschäftsleben stellte sich der Erfolg mit Beginn meiner beruflichen Selbständigkeit ein, denn damit konnte ich meine eigenen Entscheidungen treffen, was mir sehr wichtig ist.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Schritt in die berufliche Selbständigkeit war meine erfolgreichste Entscheidung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater war ein bekannter und erfolgreicher Silikat-Chemiker, der sich in dieser Branche auch selbständig machte. Ab 1937 baute er mehrere Steinzeug- und Schamott-Fabriken, beispielsweise in der Türkei und im Iran. Außerdem arbeitete er acht Jahre höchst erfolgreich in Venezuela. Leider ist er 1967 sehr früh verstorben. Er war in gewisser Hinsicht auch für meinen Berufsweg prägend.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind eine große Familie, bei der alle Mitglieder ganz entscheidend zum Gesamterfolg beitragen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich erwarte von den Mitarbeitern Ehrlichkeit und Anständigkeit, sowie die Bereitschaft, auch einmal länger zu arbeiten, wenn es notwendig ist. In der Kosmetikbranche sind außerdem gepflegtes Aussehen und gutes Auftreten notwendig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Geschäftsführers, die Mitarbeiter richtig zu motivieren. Ich räume ihnen viele Freiheiten ein, außerdem versuche ich ein Vorbild zu sein und packe überall mit an. Meine Mitarbeiter wissen, dass sie sich auf mich hundertprozentig verlassen können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind nun seit über 40 Jahren erfolgreich in der Kosmetikbranche tätig - das erfordert nicht nur Kreativität, sondern auch Seriosität. Unsere Produktpalette ist sehr breit gefächert, ist qualitativ hochwertig und wird zu einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis angeboten. Mit „Combinal“ haben wir beispielsweise die meistverkaufte Augenbrauen- und Wimpernfarbe der Welt im Programm. Aufgrund unserer hohen Flexibilität können wir jeden Geschmack und jedes Segment in der Kosmetik abdecken, sowie auch auf Kundenwünsche eingehen und rasch auf die Ansprüche des Marktes reagieren. Bei vielen Produkten nehmen wir eine Vorreiterrolle ein und bringen Innovationen zuerst auf den Markt. So gelingt es uns auch noch nach so vielen Jahren, die Umsätze regelmäßig zu steigern. Außerdem sind wir Vollprofis, was das Versandwesen betrifft. Wir verschicken unsere Produkte in die ganze Welt und sind daher auf diesem Gebiet sehr erfahren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Chemie ist ein sehr schweres und langes Studium, in Österreich gibt es nur zwischen 15 und 20 Absolventen jährlich. Und selbst für diese wenigen Absolventen ist es schwierig, einen vernünftigen Job in der Industrie zu finden. Daher bleiben auch viele an der Universität, schlagen eine Karriere in Wissenschaft und Forschung ein, oder werden Lehrer. Junge Menschen, die mit einem Chemiestudium liebäugeln, sollen ihre Entscheidung sehr gut abwägen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich hätte zwar schon vor einigen Jahren in Pension gehen können, aber es macht mir nach wie vor Spaß, dieses Unternehmen zu führen. Ans Aufhören denke ich noch nicht, auch wenn ich in Zukunft etwas leiser treten werde. Ich bin ein Mensch, der ohne vernünftige Arbeit nicht leben kann.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen!