Zum Erfolg von Helmut Lutz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat für mich weniger mit finanziellem Erfolg als vielmehr mit der Fähigkeit zu tun, Ideen einzubringen und Menschen zu finden, mit denen sich diese weiterentwickeln und umsetzen lassen. Wenn die Idee erfolgreich ist, dann ist es ein wenig auch mein Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil es mir immer wieder in Organisationen und Institutionen gelingt, neue Ideen einzubringen, andere dafür zu gewinnen und mit ihnen eine Entwicklung voranzubringen, die zum Erfolg des Gesamten beiträgt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Eigeninitiative und Gestaltungswille, denn ich kremple gerne die Ärmel hoch. Das nötige Wissen dafür ist mir sehr wichtig - Fort- und Weiterbildungen im Bereich Controlling und EDV nehmen eine zentrale Stelle in meinem Berufsleben ein, ebenso die Beschäftigung mit der entsprechenden Literatur. Ich verbrachte auch viele Abende mit technischer Literatur, da ich auch über jedes Produkt Bescheid wissen wollte - die technischen Spezifikationen waren für die Amortisationsrechnung nicht unwesentlich, und ich probierte jede neue Maschine selbst aus. Mein hohes persönliches Engagement resultiert aus der Identifikation mit dem Thema und der Unternehmensphilosophie. Als Generalist ist mein breiter Zugang zum operativen Geschäft wesentlich, da er mich über die Beschäftigung mit Zahlen hinaus Probleme erfassen und Verbesserungen ausfindig machen läßt, die ich gemeinsam mit dem Team weiterentwickle, um Win-Win-Situationen zu schaffen. Meine Stärken liegen in meiner Fähigkeit zuzuhören und in der gleichwertigen Behandlung jedes Partners, ob im Inland oder Ausland. Außerdem schätzt man meine Verläßlichkeit.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die Herausforderung besteht darin, innerhalb der Organisation und des Marktes so fit zu sein, um etwas bewegen und Änderungen standhalten zu können. Hierfür studiere ich intensiv die entsprechende Fachliteratur. Ich gebe einen Rahmen vor, innerhalb dessen jeder mitentwickeln kann, und kommuniziere klar und transparent, wie die Instrumente gestaltet sind und wo vorhandene Meßpunkte sind. Während meiner Ausbildung am Österreichischen Controller-Institut von Univ.-Prof. Dr. Rolf Eschenbach hieß es, daß ein Controller dann gut gearbeitet hat, wenn er obsolet wird. Ich selbst verstehe Controlling als ein Serviceinstrument für alle, um in vorgegeben Zyklen zu erfassen, wie das Unternehmen funktioniert. In Verhandlungen ist es wichtig, immer ein kleines Argument mehr zu haben als die Fördergeber - Wünsch dir was gibt es nicht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Stolz bin ich auf das von mir entwickelte deckungsbeitragsorientierte Bezahlungssystem für den Vertrieb, das exzellent funktioniert. Es ermöglicht jedem einzelnen den Blick über den Tellerrand, zeigt also auf, daß es wechselseitige Abhängigkeiten gibt und nicht nur die eigene Suppe. Im privaten Bereich bin ich stolz auf die durchgebrachte Adoption des körperbehinderten Kindes meiner Frau, die aufgrund des Altersunterschiedes schwierig war.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt in unserem Bereich kein Verbot, Überschusse zu machen, jedoch existiert ein Gebot, wie damit umgegangen werden soll, denn bei vorhandenen Überschüssen werden Fördermittel gekürzt. Dieser Umstand stellt immer wieder eine Herausforderung in Verhandlungen dar: Einerseits sind mehr Dienstleistungen zu erbringen, die anderseits wieder finanziert werden müssen - und mit Budgetkürzungen ist dies nicht möglich. Der Pflegebereich ist derzeit ein großes Thema, denn durch das Pflege- und Krankenhausgesetz - meiner Meinung nach ein Berufsschutz für diplomiertes Pflegepersonal - ist es anderen Menschen nicht einmal erlaubt, ein Pflaster zu verabreichen. Veränderungen sind notwendig, auch in der Mehrdienstabgeltung des Pflegedienstes.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine wesentliche, da eine qualitativ hochwertige und anstrengende Dienstleistung zu vollbringen ist. Ich selbst bin ein Teamplayer und entwickle gemeinsam mit den Mitarbeitern neue Dienstleistungen, deren Fördermittel von mir dann entsprechend zu verhandeln sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit einer offenen und transparenten Kommunikation und der Wertschätzung des Teams. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist mir ein Anliegen, denn eine qualitativ hochwertige Tätigkeit kann nur von zufriedenen Mitarbeitern erbracht werden; die Bezahlung ist dabei ein Faktor, andere sind die Dienstplangestaltung und das Arbeitsklima. Viele Bewerber kommen aus dem Profitbereich, und ich sehe darin eine Bestätigung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zeit für die Familie ist immer ein Thema, doch halte ich Familientage konsequent frei und wahre die Tradition. Eine gut funktionierende Familie stellt für mich eine Kraftquelle dar.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Viel Zeit wende ich für die Lektüre von Fachliteratur auf, um fit für alle beruflichen Themen zu sein; derzeit sind es diverse Gesetze, mit denen ich mich auseinandersetze. Ich bilde mich neben dem Besuch von Vorträgen vorwiegend autodidaktisch weiter.