Zum Erfolg von Manfred Piller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich sehe es als Erfolg, meine Ziele zu erreichen. Wenn ich mich ausgelastet fühle und am Ende des Tages einen leichten Erschöpfungszustand verspüre, weil ich etwas geleistet und vorangebracht habe, ist das mein persönliches Erfolgsgefühl. Es erfüllt mich mit Zufriedenheit, wenn ich merke, daß veränderte oder neue Standards in den Geschäften funktionieren. So war beispielsweise die Euro-Umstellung eine große Herausforderung, die wir in Österreich perfekt meistern konnten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich mich vom Zeitsoldaten aus eigener Kraft über Abendschule und Studium bis zu meiner heutigen Position hochgearbeitet habe. Das ist doch ein gewisser Erfolgsweg, auf den ich stolz bin. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? In unserem Geschäft muß man einerseits schnell agieren; auf der anderen Seite braucht man einen langen Atem und eine hohe Frustrationstoleranz, weil viele Themen sehr komplex sind und viele Jahre bis zur tatsächlichen Markteinführung benötigen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Während der Pflichtschule machte mir das Lernen überhaupt keinen Spaß, was sich aber später in der Abendschule komplett änderte, weil ich mit einer anderen Einstellung an die Sache heranging. Die Matura nachzuholen fiel mir leicht, ich legte sie mit sehr gutem Erfolg ab. Auch das Wirtschaftsinformatikstudium forderte mich nicht wirklich, obwohl ich nebenbei arbeitete. Damals merkte ich, daß ich auf dem richtigen Weg bin und fühlte mich sehr erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der zentrale Punkt war die Entscheidung, die Abendschule mit Matura zu absolvieren. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Schwägerin Mag. Antje Piller brachte meinen Bruder dazu, in die Abendschule zu gehen, was mich in weiterer Folge ebenfalls dazu anspornte. Sie war also indirekt die Initialzündung für meine spätere Karriere. Hier bei GS1 Austria gibt es zwei Menschen, die mich prägten: Mit Franz Hummenberger arbeitete ich in den ersten Jahren intensiv zusammen. Ich konnte sehr viel von ihm lernen, beispielsweise was den richtigen Umgang mit Kunden betrifft. Mag. Peter Franzmair brachte mir strategisches Denken bei, was in unserer Branche besonders wichtig ist. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Unsere Arbeit macht nur Sinn, wenn alle Betroffenen mitziehen. Ein Standard, der nicht von der überwiegenden Mehrzahl in der jeweiligen Branche verwendet wird, hat seinen Zweck verfehlt. Die schwierigste Aufgabe ist es, eine ganze Branche auf ein bestimmtes Thema einzuschwören. Im Konsumgüterbereich sind wir schon flächendeckend vertreten, es gibt aber einige Zweige wie zum Beispiel Maschinenbau, wo wir noch Pionierarbeit leisten müssen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir leben vom Know-how der Mitarbeiter, daher spielen sie die zentrale Rolle. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir gehen nicht davon aus, daß wir Leute finden, die sofort verstehen, was wir tun oder die einen entsprechenden fachlichen Background mitbringen. Neue Mitarbeiter werden daher in der Regel eingeschult. Da wir aber für verschiedene Branchen tätig sind, sollte ein Bewerber schon über einschlägige Erfahrung und über Kontakte zu der jeweiligen Branche verfügen. Weitere Kriterien sind Teamfähigkeit, Auftreten, Ausdrucksfähigkeit und soziale Kompetenz.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gebe ihnen die Möglichkeit, selbständig zu arbeiten und sich selbst ein Standbein aufzubauen. Wenn ein Mitarbeiter sein Thema richtig positioniert, fällt das Licht des Erfolges auf seinen Rücken. Natürlich werden herausragende Leistungen auch finanziell honoriert.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir haben ein relativ junges Team, in meinem Bereich bin ich der älteste Mitarbeiter. Ich trete als Chef auf, und werde als solcher auch anerkannt und respektiert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Tätigkeit lastet mich stark aus, ich reise geschäftlich sehr viel, und der Beruf beschäftigt mich auch in der Freizeit. Das ist aber kein Problem für mich, da ich derzeit alleine lebe. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Das Unternehmen stellt jährlich ein Budget für die Weiterbildung der Mitarbeiter, etwa im Bereich EDV oder Fremdsprachen, zur Verfügung. Diese Angebote nutzen wir auch gerne. Rein fachlich gibt es für uns keine Fortbildungen, weil wir ja selbst die Pacemaker sind. Wir besuchen aber Kongresse oder Fachmessen, außerdem lerne ich jeden Tag in meinem Job Neues hinzu. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jungen Menschen möchte ich raten, ein Studium zu absolvieren und so viel wie möglich nebenbei zu arbeiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Inhaltlich ist die Radiofrequenztechnologie ein sehr heißes Thema für uns. Allerdings wird dieses Projekt erst etwa 2020 tatsächlich realisiert sein. Zu diesem Zeitpunkt werde ich bereits an die Pension denken, und bis dahin möchte ich es erfolgreich umgesetzt wissen.
Ihr Lebensmotto?
Mach es!