Zum Erfolg von Albert Svec
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich meine Vorstellungen umsetzen und Ziele tatsächlich erreichen kann und in diesem Zusammenhang auch Anerkennung von Dritten erhalte, ist das in meinen Augen als Erfolg zu werten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich war in meinem früheren Beruf erfolgreich tätig und bekomme auch jetzt im Rahmen meiner politischen Arbeit sehr viel Bestätigung und Anerkennung.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin eigentlich kein geborener Leitwolf, sondern habe ganz gern meine Ruhe. Zu meinen Führungspositionen kam ich meist unfreiwillig - schon beim Bundesheer wurde bei bestimmten Aufträgen ich zum Kommandanten bestimmt, ohne daß ich mich vorgedrängt hätte. Auch als es darum ging, die Position des Leiters des Flugwettertechnischen Dienstes zu besetzen, nahm ich nicht an der Ausschreibung teil, weil ich den Schichtdienst eigentlich bevorzugte. Dann erklärte mir der oberste Chef des Flugwetterdienstes bei einem Mittagessen, daß er die vier vorhandenen Bewerber nicht akzeptieren würde und ich diese Funktion übernehmen solle. Falls ich ablehnen würde, würde er die ganze Abteilung umstrukturieren. So kam ich wieder einmal wie die Jungfrau zum Kind in eine leitende Position. Die politischen Ämter bei der ÖVP, ob Gemeinderat oder Obmann, wurden mir ebenfalls ohne mein Zutun angetragen. Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist möglicherweise die Tatsache, daß ich ein sehr friedlicher Mensch bin, ich kann einfach nicht streiten. Ruhe und Unerschütterlichkeit zeichneten mich schon als Flieger beim Militär aus - immerhin war ich einer von zwölf Männern, die nach strengsten Kriterien aus 2.000 Bewerbern für die Fliegerausbildung ausgewählt wurden. Das zeigt von Charakter, Konsequenz und Nervenstärke. Außerdem bin ich authentisch und mache niemanden etwas vor.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
An meinem 50. Geburtstag schwor ich mir, daß ich mich für den Rest des Lebens über nichts mehr aufregen würde. Das hat funktioniert. Ich stelle die Sache, und nicht meine persönlichen Befindlichkeiten in den Vordergrund.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die ÖVP besteht ja aus vielen Bünden und Interessensvertretungen, was zwangsweise zu unterschiedlichen Ansichten führt. Diese verschiedenen Standpunkte auf eine Linie zu bringen, ist ein Problem, an dem wir pausenlos arbeiten müssen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wenn es um den Erfolg der Partei geht, spielen die Mitarbeiter natürlich eine extrem große Rolle. Wir müssen alle an einem Strang ziehen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich führe ihnen vor Augen, wie unsere Arbeit von außen gesehen wird und versuche, sie auf die gemeinsamen Ziele einzuschwören. Gute Leistungen und Engagement nehme ich nicht als selbstverständlich hin, ich spreche auch Lob aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche meine politische Tätigkeit möglichst effizient zu organisieren, damit noch genügend Zeit für das Privatleben bleibt. Meine Frau war noch vor mir politisch aktiv, hat sich dann aber aus diversen Gründen aus der Politik zurückgezogen. Sie kennt die Materie also, hat Verständnis, unterstützt mich und bringt ihre Meinung ein.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Unser Zeitalter wird von der totalen Kommunikation dominiert, mit allen Vor- und Nachteilen. Ich rate dazu, immer alles genau zu beobachten, neugierig und wachsam zu bleiben und sich dann eine eigene Meinung zu bilden. Heute ist die Gefahr der Manipulation durch die diversen Medien sehr groß. Von der Jugend wünsche ich mir wieder mehr Interesse und aktive Teilnahme an der Politik, die ja ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft ist. Nichts tun ändert nichts.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich werde die nächsten Wahlen 2010 auf jeden Fall noch bestreiten und möchte unsere Erfolge natürlich weiter ausbauen. Zu diesem Zeitpunkt werde ich 70 Jahre alt sein und dann langsam beginnen, einen geeigneten Nachfolger zu finden.
Ihr Lebensmotto?
Ich möchte mit allen Menschen, die um mich sind, friedlich und ohne Zwistigkeiten leben.