Zum Erfolg von Thomas Hillebrand
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, zufrieden und manchmal glücklich zu sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja - ich bin immer öfter zufrieden und manchmal glücklich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ein globales Allgemeinwissen, gesunde Neugierde und Interesse an neuen Dingen sind grundlegende Voraussetzungen in meinem Job. Ausschlaggebend für den Erfolg ist es, zuhören zu können. Zuhören, verstehen und reden sind die Aufgaben von Leadern. Nicht ein Manager sein zu wollen, sondern ein Leader, ist das, woran ich seit Jahren arbeite.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung für meine Frau, für die Ehe und für die Gründung einer Familie war die wichtigste und zugleich erfolgreichste meines Lebens.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein früherer Vorgesetzter bei Sony, der Vorsitzende der Geschäftsführung Friedrich Lechner, war für mich ein prägender und imponierender Mann. Obwohl er und auch Sony damals bei der Einführung der Sony-Computerprodukte mit IT kaum Know-how hatten, brachte er seine Erfahrungen mit ein und stellte sie als zusätzlichen Gesichtspunkt dar - und zwar auf eine kollegiale, amikale Weise.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es ist immer wieder eine schöne Anerkennung zu sehen, wie sich Mitarbeiter, die man selbst eingestellt, begleitet und gefördert hat, weiterentwickeln.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind der ausschlaggebende Grund, ob jemand erfolgreich ist oder nicht. Ich alleine kann gar nichts bewirken.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Dynamik, Engagement und Einsatzbereitschaft sind neben der fachlichen Qualifikation die wichtigsten Faktoren. Ich muß bei einem Bewerber das Gefühl haben, daß es sich auszahlt, etwas von meiner Zeit und Energie zu investieren. Außerdem suche ich für mein Team auch immer Leute, die unterschiedliche Persönlichkeiten und Standpunkte einbringen. Menschen, die mir sehr ähnlich sind, kann ich vielleicht einfacher führen, sie bringen mich aber nicht weiter.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Indem ich mich persönlich um sie kümmere. Die Mitarbeiter verbringen den Großteil ihrer Zeit am Arbeitsplatz und sollen sich daher wohl fühlen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir haben 88.000 Mitarbeiter weltweit, 20.000 davon in Europa. Dell beschäftigt sich zu 80 Prozent mit Firmenkunden und betreut diese - im Unterschied zu den meisten anderen Mitbewerbern - auch direkt im Rahmen von individuellen Gesamtlösungen. Das macht uns zur Nummer 1 in diesem Bereich. Wir sind Meister in Produktion und Logistik; jedes einzelne Gerät wird „on demand“, das heißt, auf Kundenbestellung, gebaut. Wir brauchen acht Minuten zum Bau eines Desktop-PCs, neun Minuten für ein Notebook und zwölf Minuten für einen Server, wobei das Testen in dieser Zeit schon inkludiert ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Natürlich nimmt mein Beruf viel Zeit in Anspruch. Daher versuche ich, die verbleibende Freizeit wirklich intensiv mit den Kindern und mit meiner Frau zu genießen. Innerhalb der Familie bin ich nicht nur körperlich, sondern auch geistig hundertprozentig anwesend.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Achtet darauf, eure Persönlichkeit nicht zu verlieren. Laßt euch nicht in ein Korsett pressen und Scheuklappen aufsetzen. Wer in einer Führungsposition tätig ist, muß sich seiner Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern bewußt sein. Wenn etwas schief läuft, liegt der Fehler immer beim Manager: Entweder hat er den falschen Mitarbeiter eingestellt, oder er hat es nicht geschafft, ihn richtig auszubilden bzw. richtig zu motivieren. Sonst rate ich, mit allen Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, vernünftig zu haushalten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe bisher sehr viel erreicht, es gibt aber sicher auch noch einiges zu tun - es ist aber nicht mehr relevant, in welcher Firma oder in welcher Branche.
Ihr Lebensmotto?
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.