Zum Erfolg von Hannelore Battisti
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Eine gewisse Art von Befriedigung. Man muß sich Stufe für Stufe weiterentwickeln, sich immer weiterbilden und nach immer neuen Aufgaben suchen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wir haben unseren geplanten Weg beharrlich und mit Zielstrebigkeit verfolgt. Es war auch immer wichtig zu überlegen, was kann man Neues für die Gäste tun, wie können wir unsere Angebotspalette kundenorientiert erweitern.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Eigentlich nicht. Das einzige, was mich bis zum heutigen Tage leicht irritiert ist, daß ich immer wieder Post an Herrn Hannelore Battisti bekomme. Es ist erstaunlich, daß es in der heutigen Zeit anscheinend immer noch einigen Leuten schwer fällt, eine Frau als Geschäftsführerin oder Chefin eines solchen Betriebes zu akzeptieren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Für mich war es sehr wichtig, hierher zurückzukehren und mich selbständig zu machen. Weiters war es für mich sehr wichtig, nach jedem Rückschlag erst recht wieder anzupacken.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich sehe ein großes Problem darin, daß die Mittel auf dem Gesundheitssektor falsch verteilt werden. Es bekommen viele Leute Leistungen - wie z.B. Drogenabhängige oder Suchtkranke - wo meiner Meinung nach das Budget kleiner sein sollte. Der kleine Mann, der sein Leben lang gearbeitet hat und eine Kur braucht, bekommt sie selten bewilligt, sondern muß sie aus der eigenen Tasche bezahlen. Erstaunlicherweise sind gerade die kleinen Lohnempfänger eher bereit, solche Leistungen selbst zu finanzieren als andere Gruppen, die glauben, ein Bezugsrecht zu haben, alleine durch die Tatsache, daß sie Beiträge bezahlt haben. Das Nehmerdenken ist in den meisten Köpfen der deutschen Bevölkerung sehr stark einzementiert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind sehr wichtig. Das Team muß zusammenpassen, nur so ist eine gute Arbeitsatmosphäre und der daraus resultierende gemeinsame Erfolg gewährleistet.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für mich zählen weniger die Zeugnisnoten. In erster Linie muß der neue Mitarbeiter ins Team passen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch das persönliche Vorleben der Einsatzbereitschaft und was für mich besonders wichtig ist, ist das Einbinden in den Betriebsablauf, Vorschläge, welche von den Mitarbeitern gemacht werden, anzunehmen, auszuprobieren und - falls praktikabel - in die Praxis zu übernehmen. Ab und zu gehen wir gemeinsam essen oder machen kleinere Ausflüge.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein familiär geführter Betrieb, und das spüren auch unsere Gäste. Weiters versuchen wir für unsere Gäste Termine individuell nach ihrem Wunsch zu legen. Dies ist zwar oberflächlich betrachtet ein kleiner Service, ist aber sehr arbeitsintensiv und in Kurbetrieben absolut nicht üblich.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Wenn ich alles zusammenzähle, Lehrgänge, Literatur usw., komme ich auf mehrere Wochen pro Jahr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die jungen Leute sollen nicht glauben, daß sie das Rüstzeug für ihr Leben erworben haben, wenn sie mit der Schule fertig sind. Man muß sich ständig weiterentwickeln und immer lernen. Ich halte es auch für sehr wichtig, daß man eine klare Lebensplanung macht und diese auch kontinuierlich verfolgt. Das Wort Unternehmer heißt, etwas für das Unternehmen zu unternehmen, auf Freizeit verzichten zu können. Stunden zu zählen bringt, nicht nur in der Aufbauphase, keinen Erfolg!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch einen Lehrgang für Spiraldynamik absolvieren.
Ihr Lebensmotto?
Nicht unterkriegen lassen.