Zum Erfolg von Alexander Friedrich
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Für mich tritt Erfolg in erster Linie dann ein, wenn es meiner Familie, meinen Freunden und auch dem Umfeld gut geht und man große Freude am Leben hat. Aus rein beruflicher Sicht sind wir mit 3 F Solar Technologies sicherlich auf dem richtigen Kurs – es gibt immer Ziele, die man sich setzt und noch erreichen will oder Dinge, die man verbessern möchte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es sind die kleinen Schritte bzw. Erlebnisse, die für mich zählen und langfristig zum Erfolg führen. Menschen wurden auf unterschiedlichste Weise erfolgreich. Meiner Meinung nach gehören auch Zufälle dazu. Durch mein technisches Interesse entdeckte ich jenen Bereich, in dem ich jetzt tätig bin. Ausschlaggebend war sicherlich mein Interesse, meine Offenheit, mein Glaube und meine Identifikation mit dem was ich tat. Natürlich konnte ich auch von meiner guten Ausbildung profitieren. Die Wirtschaftsuniversität hat mir ein wichtiges Spektrum des wirtschaftlichen Lebens aufgezeigt. Aufgrund meines privaten Interesses fokussierte ich meine weiteren beruflichen Aktivitäten im Bereich der Technik und besuchte u.a. auch einige Seminare zu diesem Thema an der Montanuniversität in Leoben. Eine gesamtheitliche Betrachtung und Denkweise sehe ich als Erfolgsfaktor.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Im Rahmen des Arbeitsalltages gibt es immer wieder Unvorhergesehenes, welche eine Lösung verlangen. Meiner Ansicht nach haben profundes Basiswissen und auch spezielles Fachwissen im technischen Bereich ebenso ihren Stellenwert, wie betriebswirtschaftliche Kompetenz im kaufmännischen Tun und Handeln, um die täglichen Herausforderungen zu bewältigen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
In meinem speziellen Fall sind es zwei Drittel Originalität und ein Drittel Imitation. Dies hängt damit zusammen, dass Bestehendes mit Neuem zusammengeführt wird. Das Eine wird ohne das Andere nicht zum Erfolg führen, denn das Thema erneuerbare Energiesysteme ist mehr als komplex und verlangt einerseits optimale Kenntnisse in althergebrachten Systemen und andererseits Neugierde für die zukünftigen Techniken.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In meiner bisherigen Karriere gab es keine Vorbilder. Gegen einen mich in meiner Entwicklung begleitenden Mentor hätte ich aber sicherlich nichts einzuwenden gehabt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Verbesserungsbedarf besteht bei der Konzeptionierung von ausgereiften technischen Energiesystemen auf Basis von erneuerbaren Energieträgern für Neubau und Sanierung. Das Zusammenspiel und die Kombination der Systeme und rechtliche Rahmenbedingungen müssen verbessert werden. Dadurch wird es meiner Meinung nach zukünftig möglich werden die „Erneuerbaren“ wettbewerbsfähig zu machen, auch ohne Förderungen. Gegenwärtig befindet sich das Energieausbaugesetz in der Beschlussphase. Somit wird sich die Förderungslandschaft verbessern und auch die Bauträger werden verpflichtet, erneuerbare Energiesysteme in neue Bauobjekte einzubauen, Das Energieausbaugesetz beinhaltet Kernthemen, wie den zukünftigen Ausbau von dezentralen Netzen erneuerbarer Energie unter Einbeziehung verschiedenster Akteure und wird somit wesentlich zur Energiewende beitragen.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Durchaus partnerschaftlich - Obwohl wir derzeit keine direkten Konkurrenten wahrnehmen, da wir eine neuartige Technologie entwickelt haben. Die großen Unternehmen konzentrieren sich im Bereich Solartechnologie entweder auf die Warmwasseraufbereitung, wobei Kupferabsorber eine wesentliche Rolle spielen, oder auf Stromerzeugung, bei der Siliziumzellen im Vordergrund stehen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine unserer Stärken sehe ich darin, dass wir sehr flexibel auf Markterfordernisse reagieren können. Unser Augenmerk richteten wir auf solare Hybridkollektoren, neuartige kombinierte Kollektoren, welche Photovoltaik -also Stromproduktion - mit Solarthermie – also Wärmeproduktion - verbinden. Wir haben eine Technologie entwickelt, die beide Bereiche zusammenführt, und es ermöglicht, mit gleicher Größe Strom und Wärme zu produzieren. Trotz der noch geringen Unternehmensgröße stehen wir für selbst entwickelte Neuheiten am Markt, bei denen gesamtheitliche Ansätze bei der Erstellung von Energiekonzepten im Vordergrund stehen. Darüber hinaus sehen wir uns auch als ein Bindeglied zwischen den Professionisten einerseits und den Kunden andererseits. Wir bieten auf das Objekt abgestimmte Energiekonzepte an, wobei die maximale Nutzung erneuerbarer Energieträger und die zukünftige Ausbaufähigkeit oberste Priorität haben. Flexibilität, Tatenkraft, Entwicklungsgeist und rasche Umsetzung sehe ich als Stärke von 3F Solar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin immer um ein Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben bemüht. Weiters vertrete ich die Meinung, dass ein passendes privates Umfeld auch positive Auswirkungen auf den beruflichen Alltag zeigt. Als Selbständiger gelingt es nicht immer abzuschalten, denn berufliche Themen beschäftigen mich auch abseits der Arbeit.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für mich ist die eigene Fortbildung ein permanenter Prozess. Rückblickend betrachtet, verwende ich sicherlich die Hälfte meiner Arbeitszeit für die eigene Weiterentwicklung. Ich lerne primär in der Praxis vor Ort und die Kenntnisse kann ich in die Planung miteinfließen lassen. Mein Ansatz ist, dass Praxis ebenso wichtig ist, wie die Theorie. Neugierde und die Bereitschaft über den eigenen Tellerrand zu blicken, haben mich seit frühester Jugend begleitet.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für eine erfolgreiche Karriere in unserem Metier sind handwerkliche Fähigkeiten mit Sicherheit von Vorteil. Leider ist es in der Praxis oft so, dass sie zu gering geschätzt werden. Juristerei und auch ein betriebswirtschaftliches Studium hat seinen Stellenwert, kann aber für unsere Branche nicht die handwerklichen Fähigkeiten und technisches Know How ersetzen. Wenn man sich als junger Mensch für eine handwerkliche Tätigkeit interessiert, so sollte man dies auch praktizieren; Bedarf ist jedenfalls vorhanden! Die Zukunft in unserer Branche wird sicherlich davon geprägt sein, dass es am gesamten Energiemarkt zu einer Revolution kommen wird, wobei alternative Energiesysteme für den einzelnen Bürger von Interesse sein werden, so z.B. sogenannte Bürgerbeteiligungsmodelle.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir wollen weiterhin mit Fokussierung auf unsere Planungs- und Vertriebsaktivitäten den Markterfordernissen entsprechen. Allgemein betrachtet werden wir einerseits die Dienstleistungs- und Beratungsschienen rund um Hybridkollektoren forcieren und andererseits unser Augenmerk sehr stark auf erneuerbare Energiesysteme und Solarlösungen richten.