Zum Erfolg von Renate Medwed
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich, weiter zu kommen, mir Ziele zu setzen und diese zu erreichen, z.B. Ausstellungsprojekte umzusetzen. Derzeit möchte ich wieder im öffentlichen Raum arbeiten, wo ich Geschichten erzählen kann. Ich leite auch gelegentlich Einzelworkshops, wo ich den Teilnehmern andere Blickwinkel und Sichtweisen zeigen möchte. Natürlich gelang nicht immer alles, aber Misserfolg gehört ebenso zum Erfolg. Und im Nachhinein betrachtet weiß ich oft, warum etwas nicht geklappt hat oder nicht klappen sollte. Als Neider auftauchten und sich die Unterstützer mehrten, erkannte ich in einem Moment der Selbstreflexion, dass ich am besten Weg war, erfolgreich zu werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, in dieser kurzen Zeit der Selbständigkeit seit 2008 habe ich viel erreicht. Damit bin ich zufrieden und habe ja noch Einiges vor.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Das ist schwieriger, weil die Frauen sich immer mehr um Haushalt und die Kinder kümmern müssen. Männer können sich da häufig „freispielen“. Deshalb ist es für mich ganz wichtig, Single zu sein, ohne Mann im Hintergrund, der mich in irgendeiner Form bremst. Vermutlich hätte ich mit einem Mann an meiner Seite den Schritt in die Selbständigkeit nicht geschafft. Vielleicht hätte er auch meine Kreativität und Weiterentwicklung gebremst. Und es gab Situationen, wo mir als Frau Steine in den Weg gelegt wurden, da manche Menschen der Meinung waren, Frauen gehörten an den Herd.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich bin in der Lage, Menschen zu öffnen, sie zu inszenieren. Wenn jemand zu mir kommt, weil er zum Beispiel ein Foto für eine Bewerbung benötigt, kann ich ihn so fotografieren, wie er aussieht, wenn er diesen Job bekommen hat. Ich verfüge über ein hohes Maß an Empathie, Kreativität und Humor, was mir ermöglicht, das Bestmögliche aus den Menschen herauszuholen. Außerdem habe ich meinen eigenen unverwechselbaren Stil entwickelt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Fotografieren ist meine Leidenschaft, mein Leben, da gibt es keine Öffnungszeiten, weder beruflich, noch privat.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Lasst euch nicht von anderen bestimmen, sondern geht euren Weg! Da gibt es nicht „den einen“ Weg, sondern jeder Mensch entscheidet immer von Neuem, welche Türe er öffnet. Wenn eine Türe interessanter erscheint, biegt ab, nutzt eure Chancen und haltet durch! Sucht wohlwollende Unterstützer und trennt euch von Menschen, die euch in eurer Entwicklung hemmen!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mehr in den öffentlichen Raum hinausgehen und internationaler arbeiten. Ich habe ja schon angefangen, im Ausland zu arbeiten und möchte noch mehr in der Werbung arbeiten und Inszenierungen durchführen. Ich habe noch großes kreatives Potential, das es umzusetzen gilt.
Ihr Lebensmotto?
Eigentlich habe ich mehrere Einstellungen, die sich abwechseln. Meine Grundeinstellung ist positiv, und ich gehe meinen Weg Schritt für Schritt. „Nicht mit mir“ ist eine meiner wichtigsten Grundhaltungen. Außerdem versuche ich immer den geraden Weg zu gehen und offen für alles zu sein. Ich handle immer nach Bauchgefühl, geregelt wird durch den Kopf, entschieden wird aber dann doch durch den Bauch. Und ich habe erkannt, dass es einfach ist, etwas anzufangen. Es aber auch durchzuhalten, das ist Kunst!